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Die spanische Insel Mallorca ist seit Jahrzehnten das beliebteste Auslands-Reiseziel der Deutschen und wird gerne als 17. Bundesland bezeichnet. Golf spielt eine wichtige Rolle im touristischen Angebot der Insel. Gleich, ob Urlauber auf Zeit, Langzeiturlauber oder Auswanderer: auf vielen Golfanlagen Mallorcas sind deutsche Spieler anzutreffen, die deutsche Sprache ist mancherorts häufiger zu hören als Spanisch oder Mallorquin. Auch Golf Alcanada im Norden der Insel ist bei deutschen Gästen mehr als beliebt – und hat mit der Porsche-Familie einen prominenten Besitzer. Überhaupt zählt Alcanada – und dies völlig zu recht – zu den Top-Plätzen der Insel, im Herbst 2019 ist die Anlage Schauplatz des Grand Finals der European Challenge Tour. Der ausgezeichnete Ruf der Anlage basiert nicht alleine auf der fantastischen Lage am Meer mit immer wieder wundervoll abwechselnden Blicken auf das Meer und das bergige Hinterland, sondern auf dem stimmigen Gesamtkonzept und ausgezeichneten Service. Schon der Platz aus der Feder von Robert Trent Jones lohnt einen Besuch, doch erst der Service in Pro-Shop, beim Caddie-Master, beim Starter und Halfway-House sowie nicht zuletzt im Restaurant verleihen dieser Anlage das eindrucksvolle Flair und verwandeln eine Golfrunde hier in ein ganztägiges Golferlebnis. Der Par 72 Parkland Course biete fünf Teeboxen mit einer Gesamtlänge zwischen 5.241 und 6.499 Metern, so dass Golfer aller Spielstärke hier eine für sie passende Abschlagposition finden. Am bequemsten lassen sich die kleinen Höhenunterschiede mit den ausgezeichneten Buggies absolvieren, aber auch zu Fuß stellt der Platz die Spieler vor keine unüberwindbaren Hindernisse. Damit das Spieltempo dennoch nicht leidet, setzt das Team von Alcanada auf das weltweit führende System zur Spieltempoanalyse und -optimierung, Tagmarshal. Bei Rundenbeginn erhalten die Golfer ein GPS-Gerät, auf dem neben allen Informationen zur jeweiligen Spielbahn auch angezeigt wird, ob man im richtigen Tempo unterwegs ist.
Die Runde beginnt mit einem schönen, mit maximal 458 Meter nicht allzu langen Par 5. Das Grün der zunächst nach rechts hängenden Bahn ist vom Tee nicht einsehbar, zudem lauert links Out of Bounds. Auf der zweiten Hälfte verläuft das Fairway leicht bergab, bevor es in der Drivelandezone eines Layups durch von einem tiefen Graben samt Brücke durchquert wird. Das wieder leicht erhöhte Grün zeigt bereits, wie spurtreu und schnell die Putts auf der Runde laufen werden. Weiter geht es mit einem langen Par 4, Dogleg links. Die hinteren Teeboxen erfordern einen Abschlag zwischen den hohen Bäumen hindurch, so dass man schon einen veritablen Draw benötigt, um über den großen Fairwaybunker links abzukürzen. Einfacher ist es, zum kleinen Holz oder langen Eisen zu greifen und den Ball in den Knick zu spielen. Das Grün sollte man eher rechts anspielen, da es links abfällt und zudem ein großer Bunker diese Seite schützt. Auch das maximal 335 Meter kurze Par 4 an Bahn 3 ist ein leichtes Dogleg rechts und bietet zudem einen blinden Teeshot. Der große Baum rechts verleitet instinktiv zum Draw – dieser sollte jedoch nicht zu stark ausfallen. Auch hier reicht meist ein kleines Holz oder langes Eisen, um den Ball sauber ins Spiel zu bringen und das etwas tiefer liegende, langgezogene Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen. Die Herausforderung der Par 3s auf Alcanada liegt meist auf den Grüns – doch auch die Länge ist ein wichtiger Faktor. Bahn 4 – die einzige Bahn ohne Meerblick – spielt sich bis zu 188 Metern. Hier gilt: bloß nicht zu weit nach rechts, denn dort lauert erst dichter Wald und am Grün ein großer, tiefer Bunker. Das folgende, mittellange Par 4 ist als Dogleg rechts ausgelegt. Vom Tee zieht es den Ball förmlich nach rechts, doch dort lauert dichter Wald. Besser ist es, den Ball links in Richtung des Fairwaybunkers anzuhalten. Auch der Schlag ins Grün erfordert Präzision: nahe der rechten Grünbegrenzung lauert ein dichtbewachsener Abhang – wer hier landet, sollte gleich einen provisorischen Ball nachspielen. So eng diese Bahn anmutet, so großzügig präsentiert sich das maximal 156 Meter lange, folgende Par 3 – die zweitleichteste Bahn der Anlage. Um den Abhang und die beiden Grünbunker rechts aus dem Spiel zu nehmen, sollte man den Teeshot eher links anhalten. Dann kommt eine der landschaftlich schönsten Bahnen der Anlage: das bis zu 579 Meter lange Par 5 an Bahn 7. Der deutlich erhöhte Abschlag öffnet den Blick Richtung Grün und Meer, im Hintergrund thront der markante Leuchtturm auf der vorgelagerten Insel. Wer mag, kann seinen Teeshot filmen (man erhält dazu im Pro-Shop vor der Runde einen Coupon mit Barcode) und sich das Resultat vom Clubhaus an die eigene eMail-Adresse schicken. Typisch für Robert Trent Jones ist an dieser Bahn nicht nur das Design der Bunker, sondern auch ihre Position: ein mächtiger Fairwaybunker lauert nicht an den Rändern, sondern Mitte Fairway in der Drivelandezone. Den Lay-up sollte man eher links anhalten, beim Schlag in das langgezogene Grün sollte man unbedingt die Fahnenposition beachten – sonst nimmt man schnell einen Schläger zu viel oder zu wenig. Dann folgt die schwerste Bahn der gesamten Runde: ein bis zu 416 Meter langes Par 4, das zudem leicht bergauf zu spielen ist. Kommt dann noch Gegenwind dazu, werden es viele Golfer eher als gefühltes Par 5 spielen. Vom Tee blickt man auf ein enges Fairway, der Baumbestand rechts ist nur unwesentlich dünner als der dichte Wald auf der linken Seite. Zwar wird das Fairway in der Drivelandezone etwas breiter, dennoch ist hier ein Teeshot Mitte Bahn die halbe Miete für einen guten Score. Das nahezu runde Grün wird links durch einen großen Bunker geschützt, daher sollte der Schlag ins Grün eher rechts angehalten werden. Das lange und gerade Par 4 zum Abschluß der Front Nine verläuft wieder Richtung Meer. Vom Tee gilt es, den schräg verlaufenden Wassergraben zu überspielen – eher ein psychologisches Hemmnis denn ein echtes Längenproblem. Das Fairway hängt leicht von rechts nach links, zudem lauert auf der rechten Seite ein mächtiger Fairwaybunker. Auch das Grün wird rechts durch Sand verteidigt, durch den großen Solitärbaum auf der linken Fairwayseite ist es dennoch oft einfacher, das Grün über die rechte Seite anzuspielen.
Vorbei am Clubhaus (wenn nötig, kann man im Pro-Shop Bälle oder sonstige Ausrüstung nachkaufen) geht es zum Halfway-House, wo eine kleine Pause samt Snack fast schon Pflicht ist – zumal es herrlich im Schatten gelegen ist. Bahn 10 ist mit maximal 363 Metern zwar nicht übermäßig lang, verläuft aber bergauf, sodass man für den Schlag ins Grün dieses Doglegs rechts ruhig einen Schläger mehr nehmen sollte. Überhaupt gilt hier: lieber die hintere Grünhälfte anspielen, denn die Vorderkante wird durch zwei Bunker mit hoher Kante sehr gut verteidigt. Danach geht es wieder leicht bergab, das bis zu 554 Meter lange Par 5 bietet ein erst im letzten Viertel leicht nach links gewinkeltes Fairway und versetztes Grün. Am einfachsten spielt sich die Bahn, wenn man vom Tee nach links spielt. Links ist auch die präferierte Seite des Grüns, denn rechts lauert ein großer, verwinkelter Bunker. Bahn 12 ist lediglich 347 Meter kurz, verläuft aber stärker bergauf als Bahn 10. Daher darf man vom Tee ruhig zum Driver greifen, zumal das Fairway zunächst gerade verläuft. Erst auf der Zielgeraden windet sich die Bahn nach rechts, das quer verlaufende Grün erfordert präzise Längenkontrolle – dafür gibt es jedoch keine Grünbunker. Auf dem Weg zum Grün sollte man einen Blick auf die knorrigen, alten Olivenstämme auf der linken Seite nicht versäumen. Bahn 13 ist mit 454 Meter das kürzeste Par 5 und zugleich die leichteste Bahn der Anlage – und vielen Golfern gilt sie auch als schönste Bahn. Vom Tee geht es bergab, durch die Hanglage kommt der Bunker Mitte Fairway eher selten ins Spiel. Longhitter werden das Grün bequem mit dem zweiten Schlag per Eisen erreichen, alle anderen Spieler sollten den zweiten Schlag rechts anhalten und so einen besseren Winkel ins Grün nutzen. An windigen Tagen kann man auf dem Grün durchaus ein paar Spritzer Meerwasser abbekommen, so nahe kommt man hier dem Mittelmeer. Das erste Par 3 der Back Nine ist maximal 167 Meter lang, das Grün allerdings in drei Terrassen unterteilt. Zudem verläuft das Grün fast quer, so dass man wenig Platz hat, den Ball auf dem Grün ausrollen zu lassen. Längenkontrolle ist daher entscheidend für einen guten Score. Vom Meer geht es nun mit zurück Richtung Berge. Das maximal 326 Meter kurze Par 4 kann man bequem mit zwei Eisenschlägen erreichen. Landet der Teeshot links, hat man den besseren Winkel ins Grün – rechts hingegen lauert ein Fairwaybunker, zudem kommen dann die beiden Grünbunker deutlich stärker ins Spiel. Auf Kürze folgt Länge – Bahn 16 ist der Test für Longhitter. Bis zu 435 Meter gilt es zu überwinden, allerdings fällt die Bahn vom Tee zum Grün ab. Vom Abschlag orientiert man sich am besten rechts, dennoch landen viele Bälle in den zahlreichen Fairwaybunkern links. Da das Grün langgezogen ist, sollte man auch hier die tagesaktuelle Fahnenposition beachten. Auf der rechten Seite lauern zwei Bunker vor dem Grün, das zudem onduliert ist. Wer hier ein Par spielt, darf zurecht stolz sein! Auf das längste Par 4 folgt das längste Par 3 – satte 213 Meter werden vom hinteren Abschlag an Bahn 17 geboten, selbst der vorderste Abschlag erfordert 157 Meter. Kein Wunder, dass man hier je nach Wind viele Golfer mit dem Driver auf dem Tee sieht. Den Teeshot spielt man am besten über rechts, denn vorne und links warten großflächige Bunker auf unpräzise Bälle. Hat man den Putt versenkt, sollte man unbedingt vom Grün den Blick nochmals Richtung Abschlag schweifen lassen: mit Grün, Fahne und dem markanten Leuchtturm ist diese Bahn auch ein wunderschönes Fotomotiv. Den Abschluss der Runde bildet ein kürzeres Par 4, das zudem leicht bergauf verläuft und als sanftes Dogleg links ausgelegt wurde. Vom Tee reicht daher oftmals ein kleines Holz – wichtig ist vor allem, die rechte Fairwayhälfte anzuspielen, denn in der zweiten Fairwayhälfte warten nicht weniger als sechs Bunker auf der linken Seite bis zum Grün! Vor allem, wenn die Fahne vorne links kurz gesteckt ist, wird ein präziser Schlag ins Grün unverzichtbar – steht die Fahne auf der rechten Seite, ist der Schlag ins Grün deutlich einfacher.
Die ganze Schönheit der Anlage wird vor allem aus der Luft deutlich:
Nach der Runde ist ein Besuch im Clubrestaurant fast schon Pflicht. Die abwechslungsreiche Speisekarte bietet Snacks und komplette Menüs, auch die Getränkekarte ist bestens sortiert. An sonnigen Tagen kann man von der Terrasse den Blick auf die Anlage und das Meer schweifen lassen – und die alte Golferweisheit erleben, dass bei einem entspannten After Round-Drink die guten Schläge deutlich länger im Gedächtnis bleiben als die Fehlschläge...