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Cape Wickham Golf Links - ein Stück Irland auf King Island

Cape Wickham befindet sich auf der vor Melbourne gelegenen und bereits zu Tasmanien zählenden Insel King Island. Die Insel zählt gerade einmal 1.500 Einwohner und ist vor allem von Melbourne aus für einen Golftrip sehr beliebt, da noch zwei weitere Golfplätze auf Gastspieler warten. Die An- und Abreise ist nur per Flugzeug möglich – entweder als Gruppe per Charterflug oder mit den Liniendiensten verschiedener kleinerer Airlines, z.B. Sharp Airlines von Melbourne Essendon aus. Eigene Golfschläger kann man mitnehmen, muss man jedoch nicht, die Anlage bietet sehr gute Leihsets. Wer möchte, kann auch direkt am Cape Wickham Golfplatz übernachten, es gibt einige Apartments. Bei der Ankunft auf King Island meint man als Europäer, man sei nach Irland oder Schottland gereist – die Landschaften sind sich sehr ähnlich, wären da nicht immer wieder die kleinen Wallabies, die entlang der Straße auftauchen. Der Cape Wickham Golf Course ist ein echter Linkscourse und liegt eingebettet zwischen dem Kap, dem zugehörigen Leuchtturm und Cape Farewell. Zudem umfasst er mit dem Victoria Cove einen wunderschönen Strandabschnitt – den manche Bälle an den beiden Schlussbahnen auch gerne finden. 

 

Die Anlage ist als Par 72 konzipiert und bietet pro Bahn drei Abschläge: blau, weiss und rot. Die Gesamtlänge addiert sich so zu 4.754 Metern von den vorderen Tees bis zu 6.150 Metern von den hinteren Tees. Allerdings sollte man beachten, dass sich einige Bahnen bei Wind deutlich länger oder kürzer spielen – die „gefühlte“ Platzlänge kann daher deutlich von der offiziellen Vermessung abweichen. Während man die ersten 13 Bahnen in südwestlicher Richtung vom Clubhaus aus spielt, wechselt man mit den letzten fünf Spielbahnen auf die nordwestliche Seite des Clubhauses und genießt noch einmal ganz neue Aussichten. Und noch ein wichtiger Hinweis: auch auf King Island gibt es hochgiftige Schlangen – man sollte daher gut überlegen, ob man einen Ball im teils sehr dichten Rough suchen und spielen möchte. Sicherheitshalber schadet es nicht, daher ein paar Bälle mehr mit auf die Runde zu nehmen.

 

Die Runde beginnt mit einem kürzeren Par 4, Dogleg links. Von den erhöhten Abschlägen geht es zunächst geradeaus, rechts begrenzt das Meer die Spielbahn. Das Grün ist leicht erhöht und wird von nicht weniger als vier Bunkern eingerahmt. Dennoch: wenn der Teeshot passt, bietet sich gleich zu Beginn eine gute Chance auf ein Par. Weiter geht es entlang der Küste mit einem bis zu 330 Meter langen Par 4. Vom Abschlag gilt es, das dichte Rough zu überspielen. Da das Fairway nach rechts hängt und dort auch das Meer lauert, sollte man den Teeshot eher etwas links anhalten. Beim Schlag ins Grün meint man, auf das offene Meer hinaus zu spielen, gute Längenkontrolle ist daher wichtig, auch die Bunker und Hügel auf der rechten Seite sollte man meiden. Nun folgt das erste, maximal 170 Meter lange Par 3 – das sich bei Gegenwind deutlich länger spielt. Wie in Schottland und Irland spricht man auch hier gerne von einem One-Club oder Two-Club-Wind, es ist also durchaus möglich, dass man einen, zwei oder sogar drei Eisen mehr für einen Schlag nehmen sollte. Besonders knifflig wird es, wenn die Fahne rechts gesteckt ist. Dann ist vom Tee fast die gesamte Strecke bis zur Fahne carry zu überspielen, sonst landet der Ball in dichtem Rough. Einfacher ist es oft, einfach Mitte Grün zu spielen. Nun ändert sich die Spielrichtung um 180 Grad, so dass auch der Wind dreht. Das kann gut oder nicht so gut sein... Das lange Par 4 (bis zu 393 Meter zeigt, dass man eher mit Windunterstützung rechnet. Am Tee wartet ein blinder Abschlag, am besten hält man sich leicht links des Leuchtturms. Die Spielbahn hängt in der zweiten Hälfte deutlich nach links, das langgezogene Grün wird zudem rechts durch zwei Bunker geschützt. Weiter geht es mit einem eher kurzen, maximal 329 Meter langen Par 4, nun jedoch wieder in die Gegenrichtung. Je nach Wind kann man am Abschlag daher vom Driver bis zum mittleren Eisen alles in Betracht ziehen. Das Grün ist wenig onduliert, wer es mit dem zweiten Schlag erreicht, hat eine gute Chance auf ein Par. Das erste Par 5 folgt an Bahn 6 ist ist bis zu 447 Meter lang. Am Beginn kreuzt die Bahn sich mit Bahn 13, exakte Orientierung ist daher unverzichtbar. Die Bahn selbst verläuft als Doppel-Dogleg. Vom Tee geht es zunächst nach links. Landet der Drive jedoch zu weit links, hat man je nach Fahnenposition keinen guten Winkel und keine gute Sicht zur Fahne. Zudem liegt das Grün deutlich erhöht. Wer daher mit dem zweiten Schlag aufs Grün möchte, hat oft einen blinden Schlag und muss den Hügel links des Grüns überspielen. Leichter ist es, den Ball kurz vor das Grün in eines breite Layup-Zone zu befördern und dann das Grün anzuspielen – sofern man bei der Annäherung nicht einen der drei mächtigen Bunker rechts des Grüns erwischt. Bahn 7 ist ein kurzes Par 3 mit bis zu 137 Meter. Der Weg zum Grün ist recht wellig, zudem wird die linke Seite durch einen Hügel verdeckt. Daher sollte man das Grün möglichst carry anspielen. Da man oft Windunterstützung hat, sollte man jedoch nicht zu lang sein, denn rund um das Grün lauern dichtes Gras und Büsche. Bahn 8 ist wieder ein langes, gerades Par 4. Auch wenn das Fairway recht wellig ist: der Teeshot ist meist der einfachere Schlag. Beim Schlag ins Grün ist Längenkontrolle wichtig, denn links vor der Fahne gibt es zwei mächtige Bunker, auch die rechte Hälfte des Grüns wird von einem Sandhindernis geschützt. Bahn 9 ist eine der schönsten Spielbahnen der gesamten Anlage. Das bis zu 488 Meter lange Par 5 bietet deutliche Höhenunterschiede vom Tee vom Grün, zudem windet sich das Fairway S-förmig Richtung Fahne. Vom Tee aus kann man die Fahne nicht erkennen, am einfachsten spielt man die Drive Mitte bis leicht rechts des gut einsehbaren Fairways. Landet der Ball zu weit rechts, lauern drei klassische Linksbunker an einem Hügel. Will man das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen, muss man einen Hügel links überspielen und sieht die Fahnenposition meist nicht. Einfacher ist es, den Ball nochmals nach rechts vorzulegen und erst mit dem dritten Schlag das Grün anzuspielen. Da das Fairway jedoch sehr wellig ist und zwischen Fairway und Grün noch eine Senke liegt, ist es oft nicht einfach, den Ball dort zum Halten zu bringen, wo man eigentlich möchte. Das Grün liegt Richtung Meer, der Kontrast zwischen der Tasmanischen See und dem Grün der Anlage ist jedes Mal atemberaubend.

 

Direkt in der Verlängerung des neunten Grüns beginnt die Back Nine – typisch Linkscourse. Erneut geht es spürbar bergab, das Grün liegt direkt am Meer. Longhitter können – einen Drive Mitte Bahn vorausgesetzt – durchaus das Grün vom Tee aus erreichen, da das Fairway von beiden Seiten zur Mitte hängt und den Ball trichterförmig bergab Richtung Grün rollen lässt. Das erste Par 3 der Back Nine an Bahn 11 ist ebenfalls ein Juwel: direkt am Meer über die Felsen hinweg liegt das leicht tiefer gelegene Grün der 136 Meter kurzen Spielbahn. Rechts des Grüns befindet sich ein dicht bewachsener Hügel – man sollte daher einfach Mitte Grün spielen und den Rest dem Putter überlassen. Das folgende, 295 Meter kurze Par 4 ist ein Dogleg links und folgt direkt der Küstenlinie. Wer über die linke Seite mit dem Driver abkürzen möchte, macht schnell Bekanntschaft mit der Felsküste oder den großen Fairwaybunkern links. Je nach Wind reichen meist zwei präzise Schläge mit einem mittleren Eisen, um das spürbar nach vorne links hängende Grün anzuspielen. Nun kommt man wieder an die bereits von Bahn 6 bekannte Stelle – und erneut wartet ein Par 5, dieses Mal mächtige 520 Meter lang. Vom Tee geht es zunächst über dichtes Rough leicht bergauf. Immer wieder säumen Bunker das Fairway. Das deutlich ondulierte Grün wird ebenfalls von zwei Bunkern vorne und links geschützt, an dieser Bahn wird oft gerne das Bogey akzeptiert. Vorbei am Clubhaus geht es auf die zweite Teilrunde der Back Nine. Die erhöhten Abschläge des bis zu 386 Meter langen Par 4s, Dogleg links, ermöglichen eine gute Sicht Richtung Leuchtturm – doch das Grün liegt gut versteckt hinter einem Hügel. Am besten hält man den Teeshot rechts an, dadurch nimmt man die wie eine Perlenkette aufgereihten Fairwaybunker links aus dem Spiel und hat einen guten Winkel ins Grün. Das Grün ist wenig onduliert, ein Zwei-Putt sollte hier gelingen. Weiter geht es mit dem längsten Par 5: bis zu 532 Meter misst die gerade verlaufende Spielbahn, der Teeshot wird blind ausgeführt. In der zweiten Hälfte fällt das Fairway spürbar nach links Richtung Meer ab – selbst beim Schlag ins Grün sollte man den Ball daher rechts anhalten und dem Gelände die restliche Arbeit überlassen. Bahn 16 ist eine wunderschöne, aber zugleich schwierige Bahn – vor allem bei Gegenwind. Vom Tee geht es zunächst mindestens 120 Meter carry Richtung Fairway. Dieses hängt jedoch spürbar nach rechts Richtung Meer, so dass man den Ball unbedingt links anhalten sollte. Zudem ist die Bahn ein Dogleg rechts, das Grün liegt quasi am Ende einer schmalen Gasse, links liegt ein dicht bewachsener Hügel. An Bahn 17 wartet das letzte Par 3 der Runde mit bis zu 164 Metern. Ja nach Teebox wird der Abschlag entweder über Wasser und Ruugh ausgeführt oder nur über Rough. Das Grün fällt an der rechten Kante deutlich ab, dort lauern auch nicht weniger als sechs Bunker – und ein weiterer links. Auch hier gilt daher: am besten Mitte Grün zielen, das ist angesichts des teils heftigen Gegenwinds oft schon genug Herausforderung. Die Schlussbahn ist ein langes Par 4, das sich in einem weiten Linksbogen entlang der Victoria Cove zum Grün zieht. Die Platzregel besagt, dass der Strand mit zur Anlage gehört – hier kann man also das schottische Sprichwort vom „day at the beach“ durchaus wörtlich nehmen. Vom Tee ist der Fade der ideale Schlag, um die Biegung des Fairways für sich zu nutzen. Links vor dem Grün lauert dann noch ein schöner, gut positionierter Bunker, bevor man zum letzten Putt ansetzt. Kein Zweifel: dieser Platz ist definitiv einer der schönsten von Australien!

 

Derzeit verfügt die Anlage noch über ein provisorisches Clubhaus, ein Neubau ist jedoch bereits geplant. Dennoch sind eine schöne Lounge, ein kleines Restaurant und ein Pro-Shop im aktuellen Provisorium untergebracht. Und die Küche ist ebenfalls einen Besuch wert: das Frühstück ist ausgezeichnet, und wer zur Crayfish-Saison hier spielt, sollte beim Personal nach den leckeren Felsenhummern fragen, die hier gefischt werden. Wir durften diese Spezialität genießen und waren schlicht begeistert!

 

Auf dem Rückweg zum King Island Flughafen sollte man noch einen kurzen Stop bei der King Island Dairy einlegen. Unter dem Motto „No ordinary island, no ordinary cheese“ produziert die Käserei sehr leckeren, weit über die Grenzen Tasmaniens bekannten Käse. Das Sortiment umfasst verschiedene Brie und Camembert, Blauschimmelkäse sowie Cheddar. Mehrere Käse der Manufaktur wurden bereits mit Preisen überhäuft. Selbstverständlich kann man den Käse vor Ort verkosten – und wer möchte, kann ihn auch direkt vor Ort kaufen und mitnehmen, denn ein Rückflug nach Melbourne ist eine Inlandsreise, so dass die strengen australischen Einfuhrbestimmungen nicht mehr ins Spiel kommen.

 

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