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Das Kiawah Island Golf Resort in South Carolina zählt weltweit zu den schönsten und exklusivsten Resorts. Das Resort befindet sich auf geschichtsträchtigem Boden, die Ursprünge der Landnutzung reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als Indianer die Gegend zum Fischen und Jagen nutzen und die ersten Siedler aus Europa das Land nach ihrer Ankunft übernahmen. Die heutige Anlage hat ihre Wurzeln in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im 2004 erbauten Sanctuary Hotel sowie in zahlreiche Villen, die auch zur Miete angeboten werden und über die gesamte Insel verteilt liegen. Zum Resort zählen fünf Weltklasse-Plätze: Oak Point (designt von Clyde Johnston), Cougar Point (designt von Gary Player), Turtle Point (designt von Jack Nicklaus), Osprey Point (designt von Tom Fazio) und natürlich der Ocean Course von Pete Dye. Vor allem der Ocean Course hat spürbar zur Berühmtheit von Kiawah unter Golfern beigetragen, da dieser Platz extra für den Ryder Cup 1991 gebaut wurde – bis dahin der einzige Ryder Cup-Austragungsort in den Vereinigten Staaten, der bei Vergabe der Ausrichtung noch nicht fertiggestellt war. Aber dieser Platz entlang der Atlantikküste hat wesentlich zum Ruhm des Kiawah Island Golf Resorts beigetragen. Dies geht nicht alleine auf den Sieg des US-Amerikanischen Ryder Cup-Teams im historischen „war by the shore” zurück, sondern auch auf zahlreiche erfolgreiche Austragungen weiterer berühmter Golfturniere, insbesondere Majors wie der PGA Championship und der Senior PGA Championship.
Eine Runde auf dem Ocean Course ist eines der beeindruckendsten Erlebnisse, die man Golfer genießen kann. Gäste des Resorts erhalten eine Greenfee-Ermäßigung und bevorzugten Zugang zu den Startzeiten, dennoch heißt das Resort auch Nicht-Resortgäste auf dem Ocean Course herzlich willkommen. Der Platz ist inzwischen ein Walking Only-Course, Buggies sind nur bei medizinischer Begründung verfügbar. Zudem sollte man den Platz, gerade bei der ersten Runde, unbedingt mit einem Caddie spielen, da die Bahnen sehr anspruchsvoll sind und der Caddie wichtige Informationen zum Course Management geben kann. Der 18-Loch-Platz, der sich vor allem im zweiten Teil eng an die Atlantikküste anschmiegt, verläuft jedoch nicht – wie von vielen Besuchern aufgrund der Strandlage angenommen – von Süd nach Nord, sondern überwiegend von West nach Ost. Ein Faktor, der bei Wind sehr zu berücksichtigen ist. Eine weitere Besonderheit: der Ocean Course kennt nur wenige Bunker, die gesamten Wege und Sandflächen links und rechts der Spielbahn gelten als Waste Area. Obwohl der Ocean Course speziell für den Ryder Cup erbaut wurde, war es Architekt Pete Dye von Beginn an wichtig, dass der Platz auch von Freizeit-Golfern gespielt werden konnte. Mit insgesamt fünf Abschlägen pro Bahn kann jeder Golfer seine Runde an sein Spielvermögen – und die Witterung – anpassen. Die Front- und Backnine sind durchaus unterschiedlich. Der erste Teil der Runde verläuft durch typisches US-Südstaaten-Terrain und erinnert teilweise gar an Golfplätze in Südafrika. Auf den zweiten Neun hingegen spielt man überwiegend entlang des Atlantik, dort kommt der Wind noch stärker zum Tragen.
Die Runde beginnt mit einem Par 4, dessen Bahn sich zum Grün hin leicht nach rechts windet. Dennoch sollte man nicht zu weit nach rechts vom Tee zielen, denn hier lauert vom vorderen Abschlag bis hinter das Grün Wasser. An Bahn sieht man ein typisches Designelement des Platzes: die Fairways liegen erhöht, links und rechts davon lauert Waste Area auf die Bälle. Das Par 5 verläuft S-förmig, bereits in der Drivelandezone knickt die Spielbahn deutlich nach links – und bietet somit eine gute Gelegenheit, abzukürzen. Kurz vor dem Grün das rechts ebenfalls durch eine große Sandfläche verteidigt wird, dreht die Spielrichtung dann wieder nach rechts. Das folgende, eher kurze Par 4 wird von Insel-ähnlichen Abschlägen gespielt, Wasser säumt die Spielbahn zu beiden Seiten. Das anschließende, sehr lange Par 4 ist die schwierigste Bahn der Front-Nine. Der Teeshot wird über Marshland gespielt, das zudem auch das Fairway in zwei Hälften teilt. Am nun folgenden ersten Par 3 der Runde ist der Draw der beste Schlag, denn in direkter Linie vom Abschlag lauert Waste Area, auf der rechten Seite zieht sich hingegen ein Grünstreifen Richtung Grün. Oft wird die Flugbahn des Balles hier vom Wind beeinflusst. Vom hintersten Abschlag ist Bahn 6 ein weiteres Monster-Par 4, von den vorderen Abschlägen spielt sich die Bahn deutlich einfacher. Die leicht nach links verlaufende Bahn bietet ein onduliertes Fairway, daher kann der zweite Schlag durchaus anspruchsvoll sein. Beim folgenden Par 5 nimmt der Wind starken EInfluß auf das Course Management. Hat man wenig Wind oder Rückenwind, kann man vom Tee direkt über die Düne auf der rechten Seite spielen – sonst empfiehlt es sich, links davon anzuhalten. Beim zweiten Schlag sollte man nicht zu weit nach rechts zielen, denn dort lauert Wasser. Das folgende Par 3 sieht auf den ersten Blick einfacher aus als es sich spielt. Der Abschlag ist leicht erhöht, und das längliche Grün liegt erhöht wie ein Inselgrün entlang der Sandflächen. Vor allem bei Gegenwind wird hier mancher ratlos vor seinem Bag stehen, um den passenden Schläger zu finden. Zum Abschluß der Front Nine wartet noch einmal ein langes Par 4, Dogleg links. Da das Fairway nach links hängt, sollte man den Teeshot eher rechts anhalten – geht er zu weit nach rechts, drohen jedoch Marshland und Wasser. Das Grün ist sehr onduliert, zudem lauert rechts ein Potbunker. Daher sollte man unbedingt die am Spieltag geltende Fahnenposition beachten.
Weiter geht es auf den Back Nine. Das Par 4 verläuft gerade Richtung Grün, rechts ist Wasser. Wer die nötige Carry-Länge besitzt, kann den Abschlag rechts anhalten und so über die Waste Area abkürzen, da das Fairway sich in der Drivelandezone rechts breiter wird. Der Annäherungsschlag sollte eher rechts angehalten werden, da links eine breite und unterhalb gelegene Sandzone lauert. Auch das folgende Par 5 verlangt präzises Coursemanagement. Am besten hält man den Abschlag etwas links an, da rechts erneut Sand wartet. Das Fairway verläuft in einer Welle nach rechts Richtung Grün, so dass man sich nun für die Ausrichtung entscheiden muss, ob man das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte oder lieber einen Lay-up spielt (was für die meisten Amateure ratsam ist). Das erhöhte Grün bestraft zu kurze oder zu lange Bälle unweigerlich damit, dass der Ball wieder den Hügel herunterrollt. Bahn 12 ist ein wunderschönes Par 4 und verfügt über das breiteste Fairway des Platzes. Das gilt allerdings nur für die Drivelandezone, denn danach verjüngt sich die Spielbahn Richtung Grün. Rechts lauern zudem Faiwaybunker, von denen aus sich das Grün nur schwer anspielen lässt. Bahn 13, ein nicht allzu langes Par 4, gilt als schwerste Bahn der zweiten Rundenhälfte. Von den hinteren Abschlägen spielt man über einen Kanal, der ideale Schlag ist hier der Draw. Da man den größten Teil der Strecke in Richtung des quer verlaufenden Fairways über Wasser spielt, sollte man seine Carry-Länge genau einschätzen. Das folgende, durchschnittlich lange Par 3 ist sicherlich eine der schönsten Bahnen des Platzes, spielt man nun doch direkt parallel zum Atlantik. Das erhöhte Grün bietet vor allem links hohe Kanten, falls der Ball doch im Sand landet. Auf den ersten paar Metern fällt der Grün nach vorne ab, in der zweiten Hälfte neigt es sich nach hinten – einfache Fahnenpositionen gibt es hier nicht. Es folgt ein weiteres Par 4, dessen Fairway – obwohl die Bahn scheinbar recht gerade verläuft – in der zweiten Hälfte links dem Sand weicht, dafür wird die Spielbahn rechts breiter. Sollte der Ball dennoch links des Grüns landen, wartet ein anspruchsvoller Schlag aus der Waste Area. Bahn 16 ist ein langes Par 5, wobei der Wind es oft kürzer spielen lässt. Hält man vom Tee rechts an, hat man als Longhitter eine gute Chance, mit zwei geraden Schlägen der Grün zu erreichen. Wer mit drei Schlägen zum Grün spielt, wird in der zweiten Fairwayhälfte mit einem leicht gewundenen Fairway konfrontiert. Links des Grüns wartet wieder viel Sand, der Schlag ins Grün von hier ist alles andere als einfach. Vor allem bei Wind ist das Par 3 an Bahn 17 eine große Herausforderung. Man spielt über einen Salzwasserteich, das Grün zieht sich allerdings längs der Uferseite hin. Zudem lauern zwei große Bunker vor dem Grün auf zu lange geschlagene Bälle. Hier ist ein Par in jedem Fall eine beeindruckende Leistung. Ein langes Par 4 entlang des Meeres bringt den Golfer zurück zum Clubhaus. Das Fairway verläuft S-förmig, gerade geschlagene Drives landen daher oft rechts im Sand. Das Grün spielt man hingegen besser über die rechte Seite an, um den großen Sandbereich links des Grüns aus dem Spiel zu nehmen.
Der Ocean Course bietet die perfekte Verbindung von Golf und Landschaft. Selbst wenn der eigenen Score einmal nicht so gut ist, wird man unzählige Eindrücke von der fantastischen Eingliederung dieses Platz in die Landschaft zehren. Hier eine Spielbahn herauszuheben ist sehr schwierig, denn die sehr abwechslungsreiche Gestaltung bietet auf nahezu jeder Bahn neue Herausforderungen und Perspektiven. Nach der Runde sollte man sich noch einen After Round Snack und natürlich einen Drink (das Resort bietet sogar eine eigene Biersorte) gönnen, entweder auf der Terrasse mit Blick auf das Meer oder in der Ryder Cup. Das Kiawah Island Golf Resort und der Ocean Course gehören in jedem Fall auf die Bucket List jedes ambitionierten Golfers!