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Jahrelang hat Golf-Deutschland dem Solheim Cup entgegen gefiebert. Mitte September war es dann endlich soweit: die Welt war zu Gast bei Freunden. Wettertechnisch hat es mit dem Sommermärchen 2.0 nicht ganz geklappt, aber dies hat der Stimmung und der Leistung aller Beteiligten keinen Abbruch getan. Leider hat es für das europäische Team nicht zum erhofften dritten Sieg in Folge gereicht, dennoch war die Stimmung an allen Tagen der Turnierwoche ausgezeichnet. Und mit fast 70.000 Zuschauern – trotz Regens – hat man einen neuen Bestwert für Golfturniere auf deutschem Boden gesetzt. Zum Vergleich: die vorletzte Ausgabe der Unicredit Ladies German Open 2012 verzeichnete eine Rekord-Zuschauerzahl von 35.000 Besuchern (2013 kann aufgrund des sehr schlechten Wetters nicht als Vergleich genutzt werden). Anders ausgedrückt: was Dietmar Hopp mit seinem Engagement und Eicko Schulz-Hansen mit seinem Team in den vergangenen drei Jahren vorbereitet und nun durch durchgeführt haben, war schlicht Weltklasse und sollte eine deutsche Ryder Cup-Bewerbung sehr positiv unterstützen.
Ein Turnier dieser Kategorie bringt natürlich eine umfangreiche Medienberichterstattung mit sich. Angefangen von den Live-Übertragungen im Free-TV bis hin zu den zahlreichen Berichterstattungen der Publikums-Golfzeitschriften, Onlinemagazine, Portale und Blogs wurde nahezu jeder Drive, Chip und Putt mehrfach berichtet oder kommentiert. Dieser Bericht wählt eine andere Perspektive: an den beiden ersten Turniertagen war ich als Volunteer im Einsatz und erlebte den Solheim Cups mit all seinen Facetten hautnah und „inside the ropes“.
Volunteers – die Welt im Miniformat
„Volunteers are the backbone of The 2015 Solheim Cup“ hiess es allerorten im Volunteer-Zelt. Und in der Tat: mehr als 900 freiwillige Helfer haben sich beim Solheim Cup engagiert – berücksichtigt
man, dass insgesamt nur 24 Spielerinnen und 28 Matches auf dem Programm standen, eine sagenhafte Relation von fast 40 Helfern pro Spielerin oder über 30 Helfer pro Match – das alleine verdeutlicht
schon die Dimensionen dieses Turniers. Die Helfer kamen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern aus der gesamten Welt. Ein wahrhaft babylonisches Sprachengewirr kennzeichnete das erste Kennenlernen,
und natürlich teilten sich auch die Volunteers in Fans des europäischen und des US-Teams auf. Schnell kristallisierte sich Englisch als Sprache unter den Helfern heraus. Nach der Registrierung ging
es zunächst zum Einkleiden: Poloshirts, Regenjacke, Cap und Beanie gab es in den vorbestellten Grössen. Für viele ist dies alleine schon ein Grund, sich als Helfer zu engagieren, wie ein Blick in die
Runde zeigte: zahlreiche Helfer trugen Volunteer-Kleidung vergangener Turniere rund um den Globus. Schnell wurde deutlich: es gibt regelrechte Volunteering-Profis, die jedes Turnier in Deutschland
oder gar auf dieser Welt nutzen, um dort als ehrenamtlicher Helfer dabei zu sein. Die Motive sind ganz unterschiedlich: die einen möchten ihren gastgebenden Club unterstützen, andere versprechen
sich, so den Golferinnen und Golfern besonders nah zu sein. Die Einsatzplanung war perfekt vorbereitet, so dass jeder Helfer nach der Registrierung zunächst eine allgemeine und dann auch noch eine
spezielle Einweisung für sein Einsatzgebiet erhielt. Das Leitmotiv war schnell klar: Volunteers tragen wesentlich dazu bei, ein gelungenes Turnier auszutragen – und sie sind erster Ansprechpartner
für die Zuschauer. Daher mahnt der Chief Marshal auch eindringlich: sobald ein Volunteer seine Dienstkleidung anzieht, ist er aus Sicht der Zuschauer im Dienst und steht unter Beobachtung der
Allgemeinheit. Wer das nicht möchte und auch gerade nicht im Einsatz ist, soll daher eigene Kleidung anziehen.
Volunteer-Organisation und Einweisung
Die Einsatzgebiete der Volunteers waren sehr unterschiedlich. Einige Helfer unterstützten das Merchandising als Verkäufer, andere betreuten Medien und Partner. Der Grossteil war jedoch entweder als
Hole-Marshal an einer der Spielbahnen zugeordnet oder begleitete als Match-Marshal die Spielerinnen auf der gesamten Runde. Aufgabe der Match-Marshals war es – neben der Sicherung eines reibungslosen
Spielablaufs entlang der Bahnen -, die Spielerinnen sicher von Bahn zu Bahn zu geleiten. Quasi „Arnie’s Army“ in der Funktion einer Schutztruppe. Wichtigste Erkenntnis der Einweisung als Match
Marshal: man begleitet die Matches nicht, um selbst einen tollen Blick auf das Spiel zu erhaschen, sondern schaut stets zu den Zuschauern, damit sich diese ruhig verhalten. Wer also Volunteering beim
Einsatz mit „Zuschauen aus nächster Nähe“ verwechselt, bekommt schnell Besuch und sehr persönliche Ansprache durch den Chief Marshal.
Die Eröffnungszeremonie
Ein erster Höhepunkt des Turniers war zweifellos die Eröffnungszeremonie. Leider war es teilweise etwas schwierig, noch ins Zelt zu kommen. Ob es daran lag, dass aufgrund des regnerischen Wetters
viele Besucher früher als gedacht ins Zelt gewechselt waren oder ob das Interesse einfach grösser war als die Kapazität des Zeltes, ist schwer zu beurteilen. Jedenfalls waren die Sicherheitsleute
sehr schnell gefordert, um eine Überfüllung des Zelts zu vermeiden. Innen dann die grosse Überraschung: Golf-Deutschland kann Party! Die Atmosphäre erinnerte eher an die immer zum Jahreswechsel
stattfindende Dart-Weltmeisterschaft: Ausgelassene Stimmung, Fangesänge und ausgezeichnete Künstler wie Rea Garvey stimmten die Besucher auf die offizielle Eröffnungsfeier ein. Dieser Einstieg war
sehr gelungen, denn die oft steife und ruhige Atmosphäre mancher Golfturniere, die fast eher an Dressurreitturniere erinnert, war wie weggeblasen, und trotz Begeisterung für das eigene Team war ganz
St. Leon-Rot eine grosse Golffamilie. Dann der Wechsel auf die Live-Übertragung zur Eröffnung: schottische Dudelsackklänge (einer Heidelberger Band) und zur Verwunderung manch Einheimischer eine
komplett auf Englisch abgehaltene Eröffnungszeremonie. Schnell wurde deutlich: hier geht es um einen internationalen Team-Wettkampf, denn auch die Vorstellungen der Mannschaften erinnerte eher an
typische Mannschaftswettbewerbe denn an golferischen Einzelkampf. Natürlich wurde während der Eröffnung ausgiebig allen Sponsoren gedankt, so etwas gehört nun einmal zum heutigen Profisport. Sehr
sympathisch aber auch, dass man John Solheim und Dietmar Hopp ausgiebig und mit standing ovations würdigte, denn ohne sie wäre der Solheim Cup wohl kaum nach St. Leon Rot gekommen. Auch auffällig:
Reden gehört – im Unterschied zu anderen Sportarten, bei denen die Sportler fast permanent ein Mikrofon zur Stellungnahme gereicht bekommen – noch nicht zu den Kernkompetenzen der Kapitäninnen, wie
US-Captain Juli Inkster direkt zum Einstieg ihrer Rede betonte. Sie lieferte auch gleich den rhetorischen Höhepunkt der Eröffnungsfeier, als sie ihre Vizekapitäninnen als „Ass-Captains“ bezeichnete.
Ob diese Abkürzung für Assistant Captains bewusst oder unbewusst eingesetzt wurde, blieb unbeantwortet – Europa-Kapitänin Carin Koch sprach jedenfalls lieber von ihren „Vice-Captains“.
Volunteering in der Praxis
Wer als Volunteer zu einem Golfturnier geht, erlebt je nach Einsatzgebiet sehr unterschiedliche Betrachtungswinkel auf das Ereignis. Mein Einsatzgebiet an Freitag und Samstag: Match-Marshal. Ein Team
von jeweils 12 Personen begleitete die Spielerinnen von Bahn zu Bahn während des gesamten Matches. Noch besser kann man die Atmosphäre eines solchen Wettbewerbs kaum spüren, denn hier bekommt man all
das live mit, was oft an den Bildschirmen zuhause nicht übertragen wird. Am Freitag begleiteten wir das Match von Anna Nordqvist und Caroline Hedwall gegen Morgan Pressel und Paula Creamer. Samstag
stand dann die Begegnung Azahara Munoz und Carlota Ciganda gegen Cristie Kerr und Lexi Thompson auf dem Einsatzplan. Und auch hier zeigte sich: wer als Volunteer im Einsatz ist, vor allem als
Match-Marshal, braucht Zeit und Flexibilität. Das Freitagsmatch war für 13 Uhr angesetzt, Einsatzbeginn war 12:30 Uhr, aber wir sollten uns mindestens eine Stunde vor unserem Einsatz im
Volunteer-Zelt melden. Mehr als ein kurzer Blick auf die Vormittagsmatches war daher auch am Freitag kaum drin. Lobenswert war übrigens die Verpflegung im Volunteerzelt: vom Frühstück bis zum Abend
wurden alle Freiwilligen kostenlos mit ausreichend kalten und warmen Speisen, Kaffee und Softdrinks versorgt. Alkohol ist als Volunteer übrigens Tabu, oder wie es unser Chief Marshal sagte: „Wer
etwas gelbliches mit Schaum trinken will, kann während des Einsatzes ja auf eine Apfelsaftschorle ausweichen!“ Durch die Regenunterbrechung am Freitag Nachmittag geriet der Zeitplan dann etwas aus
den Fugen – und hier zeigte sich die besondere Herausforderung nicht nur für die Spielorganisation, sondern auch für die Volunteers: die am Freitag Abend nicht beendeten Matches gingen Samstag früh
in die Verlängerung, die Nachmittagsmatches begannen eine Stunde später und schliesslich wurden auch am Sonntag noch die tags zuvor unbeendeten Vierer zu Ende gespielt. Auch dies zeigt: Volunteers,
die auf Spielbahnen und bei Matches eingesetzt werden, sollten sich für ihre Einsatztage ganz in den Dienst des Turniers stellen, denn sonst sind bei Spielverzögerungen die Volunteer-Organisatoren
zum permanenten Umplanen gezwungen.
Die Spielerinnen
Solheim Cup, das ist die Creme de la Creme des Damengolfs. Und natürlich ist es besonders spannend, die Damen auf einer Runde einmal hautnah zu begleiten. Schon am ersten Tag fiel auf: alle
Spielerinnen aus Europa und den USA brennen für ihre Teams – und den Jubel der Zuschauer an Tee 1 nahmen sie sichtlich mit Genuss entgegen. Bemerkenswert aber, wie die Spielerinnen dann vom Fanmodus
in den Spielmodus umschalten konnten: sobald es galt, den Ball zu schlagen oder zu putten, waren sie höchst konzentriert – und wenn diese Konzentrationsphase einmal unterbrochen wurde, setzten sie ab
und begannen ihre Pre-Shot-Routine von neuem. Ein Vorgehen, das man sich auch als Amateur aneignen sollte. Auch durch Regen liessen sich die Spielerinnen nicht beirren: hochkonzentriert wiederholten
sie Schlag um Schlag ihre Routine und Schwungbewegung. Angenehm jedoch zu beobachten, wie locker viele Spielerinnen zwischen den Schlägen waren. Bei kurzen Unterbrechungen nahmen sie sich auch einmal
Zeit für einen kleinen Plausch mit den Zuschauern, selbst Autogrammwünsche wurden meist widerspruchslos erfüllt. Offensichtlich waren zahlreiche Spielerinnen in Begleitung von Freunden und Familie
gekommen. So entwickelte sich an manchen Stellen der Runde fast eine Art Familienfest. Als am Freitag Nachmittag eine Regenunterbrechung das Spiel stoppte, kehrten Nordqvist/Hedwall deutlich früher
als ihre US-amerikanischen Kolleginnen auf den Platz zurück. Da sie gerade das elfte Grün erreicht hatten, warteten dort schon wieder zahlreiche Zuschauer auf sie. Um die Wartezeit bis zur
Wiederaufnahme des Spiels zu überbrücken, betätigten sich Nordqyist/Hedwall, später auch Kapitänin Carin Koch, kurzerhand als Cheerleader, was von den Fans dankbar mit zahlreichen Songs wie „Sweet
Caroline“ erwidert wurde. Doch spätestens am zweiten Wettkampftag zeigte sich dieses Jahr der Siegeswillen und der Teamgeist des US-Teams. Nahezu alle Spielerinnen, die nicht oder nicht mehr selbst
auf der Runde im Einsatz waren, begleiteten ihre Mannschaftskolleginnen auf der Runde und feuerten sie an. Hier war das europäische Team doch verhaltener. Was aber auch auffiel: Profis nehmen sich
viel, teilweise sogar sehr viel Zeit für ihre Schläge. So dauerten die Vierball-Runden trotz Matchplay-Modus teilweise länger als 5 Stunden, vor allem auf den Grüns hatte man manchmal den Eindruck,
es käme darauf an, den Puls vor dem Putten zunächst in eine besondere Art des Ruhemodus zu überführen. Aber die gute alte Regel „Schnell zwischen dem Ball“ beherzigten die Spielerinnen perfekt, hier
musste man als Marshal teils richtig Gas geben, um rechtzeitig an der vorgesehenen Position zu sein.
Die Rolle der Caddies
Wie bei den Herren treten auch die Damen mit Caddies an. Die meisten Golferinnen setzen auf männliche Caddies. Auffällig gegenüber dem Herrengolf war jedoch die offensichtlich deutlich grössere
Bedeutung und der Einfluss der Caddies. Vor allem bei den US-Amerikanerinnen wurden die Spielerinnen am Tee und auf dem Fairway von ihren Caddies fast ausgerichtet: vor dem Schlag kontrollierten
diese genau die Ausrichtung der Spielerinnen und gaben letztlich das OK für den Schlag. Auch auf dem Grün lasen die Caddies das Grün oft intensiver und ausführlicher als ihre Spielerinnen. Nun ist
dies sicherlich Geschmackssache und eine Frage der Einstellung, aber teilweise wirkte es schon, als ob ein Caddie einen Schlagroboter ausrichtete, der dann nur noch den Schlag ausführte. Und zur
Steigerung des Spieltempos trägt diese Form des Golfens sicherlich ebenfalls nicht bei. Dennoch: auch der Zusammenhalt der Caddies untereinander und zwischen Spielerinnen und Caddies schien beim Team
USA stärker zu sein. Denn während die europäischen Spielerinnen ihre Mannschaftskameradinnen meist alleine auf der Runde begleiteten, waren bei den Amerikanern auch die Caddies stets mit dabei und
feuerten ihr Team an.
Die Captains – und Juli’s Ass-Captains
Der Mentalitätsunterschied zwischen beiden Teams kam bei den Kapitäninnen und ihren Assistentinnen deutlich zum Ausdruck. Während Carin Koch und ihre Mitstreiterinnen eher analystisch wirkten,
setzten Juli Inkster und Co. auf lautstarke Motivation ihrer Spielerinnen. Keine Frage: beide Führungsteams haben vor und während des Turniers einen grossartigen Job gemacht. Doch auch in den
entscheidenden Phasen der Matches waren die europäischen Betreuerinnen eher verhalten und besonnen, während die US-Captains ihr Team lautstarkanfeuerten und auch die Zuschauer zur Unterstützung ihrer
Spieler animierten. Typisch amerikanisch übrigens: schon am Freitag, also direkt am Tag nach der Eröffnungsfeier, liefen zahlreiche Fans des US-Teams mit schnell angefertigten T-Shirts mit dem
Aufdruck „Juli’s Ass-Captains“ über die Anlage.
Die Zuschauer
Kein Mega-Event ohne Zuschauer. Und wie bei einer solchen Grossveranstaltung kaum anders zu erwarten: nicht alle verhalten sich so, wie es dem Ereignis angemessen wäre. Damit kein falsches Bild
aufkommt: die grosse Mehrzahl der Zuschauer bereitete den Spielern eine fantastische Bühne, war fair gegenüber den Spielerinnen beider Teams und verhielt sich bestens entlang der Spielbahnen und auf
den Tribünen. Doch als Volunteer bekommt man auch die andere Seite des Publikums zu Gesicht – und ist angesichts der Annahme, dass wohl die meisten Zuschauer selbst Golfer waren, sehr erstaunt über
manche Meinung und manches Verhalten. Ein paar Beispiele: selbst Pfand und Zusatzgebühr hielten einige Zuschauer nicht davon ab, Getränkeflaschen einfach irgendwo auf dem Gelände zu entsorgen. Lassen
die zuhause ihre Bierflasche auch einfach dort stehen, wo sie ausgetrunken haben? Oder das liebe Thema „Ruhe beim Schlag“: an sich sollte jeder Golfer dies wissen, dennoch haben einige Zuschauer
selbst nach Aufforderung durch die Marshals, ruhig zu sein, unvermindert weiter geredet und die Spielerinnen in ihrer Konzentration gestört. Und auch das typisch deutsche „dafür haben wir
schliesslich bezahlt“ war zu beobachten: mehrfach beschwerten (!) sich Zuschauer, dass Match Marshals, Spielerinnen, Caddies und Offizielle ihnen auf den Grüns die Sicht versperrten oder sie nun
keine Fotos machen könnten – dabei wäre meist mit einem kleinen Schritt zur Seite die Sicht wieder gegeben gewesen. Offensichtlich hatten einige Zuschauer in diesem Moment nicht nur die hoffentlich
einst gelernte Golf-Etikette vergessen, sondern wohl auch, dass die Spielerinnen und ihre Teams gerade schlicht dabei waren, ihren Job zu machen. Besonders positiv fielen übrigens die vielen Kinder
unter den Zuschauern auf: sie waren nicht nur sehr interessiert, sondern fragten ihre Eltern und andere Zuschauer auch regelmässig nach Erklärungen zu dem, was auf dem Platz geschah. Das war quasi
Training on the round, hoffentlich werden aus vielen der noch nicht golfenden Kinder bei diesem Turnier bald Junggolfer!
Ein Fazit
Keine Frage: Volunteering bietet einen völlig anderen Blickwinkel auf ein Golfevent. Wer sich selbst als Volunteer bewerben möchte, sollte sich stets eine Frage stellen: bin ich bereit, mich in den
Dienst des Turniers zu stellen oder möchte ich lieber einfach den Golfern beim Spiel zuschauen? Denn Volunteering ist Arbeit – zwar freiwillig, aber ein Golfturnier funktioniert eben nur dann, wenn
alle Beteiligten einschliesslich der freiwilligen Helfer die ihnen übertragenen Aufgaben korrekt ausführen. Wer also vor allem Golf sehen möchte, sollte lieber morgens zeitig auf die Anlage kommen
und sich als Zuschauer einen Top-Platz sichern. Wer aber einen Blick hinter die Kulissen eines Grossereignisses werfen möchte und bereit ist, dafür das eigene Golf-Zuschauen zumindest teilweise in
den Hintergrund zu stellen, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Mir persönlich hat der Einsatz grossen Spass gemacht und natürlich sind alle Volunteers auch ein klein wenig Stolz
darauf, ein bisschen zum Gelingen dieses tollen Events beigetragen zu haben. Woher wir das wissen? Weil sich die Spielerinnen nach den Runden – übrigens Siegerinnen wie Verliererinnen – bei uns
bedankt haben; ob das nur Höflichkeit war oder tatsächlich Ausdruck besonderer Zufriedenheit? Keine Ahnung, gut getan hat es trotzdem! Ob ich es nochmals machen würde? Ja, gerade bei einem
Grossereignis wie einem Kontinentalwettbewerb. Von daher hoffe ich natürlich ganz egoistisch, dass Deutschland den Zuschlag für den Ryder Cup 2022 erhält. Und wenn ich dann noch fit bin und man mich
nimmt: ich werde gerne wieder mit dabei sein!