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Deering Bay, südlich von Miami gelegen, ist ein typisch amerikanischer Privatclub. Der seit kurzem von der US-amerikanischen Troon-Gruppe gemanagte Club befindet sich auf geschichtsträchtigem Grund. Die Ursprünge der in einem Naturschutzgebiet liegenden Anlage gehen bis in das späte 19. Jahrhundert zurück. Während der Weltkriege wurde das Gebiet als Übungsgelände für Militärflüge genutzt. Danach übernahm das US-Landwirtschaftsministerium das Gelände. In den 1950ern entstand dort schließlich der Kings Bay Country Club. In den 1990er Jahren übernahm schließlich eine Investorengruppe um die Bush-Familie das Gelände, bereits vorher erhielt sie ihren heutigen Namen Deering Bay. 2007 überarbeitete Arnold Palmer den Platz, der heute Golfer aller Spielstärken begeistert und einen fairen Test bietet.
Der Platz verfügt über 4 Abschläge für Herren sowie 3 Abschläge für Damen pro Spielbahn. Die Gesamtlänge des Par 71-Platzes liegt zwischen 4.100 und 5.900 Metern. Immer wieder kommt Wasser ins Spiel – und ein Blick auf die vielfältige Tierwelt mit unzähligen Vogelarten. Eine Besonderheit: in Deering Bay leben nicht die für Florida typischen Alligatoren, sondern Krokodile. Sie liegen häufig direkt neben den Wasserhindernissen, gerne auch nahe des Grüns. Neben dem Blick auf Ziel und Ball sollte man daher auch immer wieder das Auge etwas abseits der direkten Balllinie schweifen lassen.
Den Auftakt bildet ein kurzes Par 4, das dennoch seine Tücken hat. Zunächst gilt es, das Wasserhindernis auf dem Fairway aus dem Spiel zu nehmen. Die zweite Herausforderung liegt im schmalen Fairway. Zudem wird der Weg auf das Grün durch etliche Bunker flankiert. Vorbei an der Marina geht es zur zweiten Bahn, einem Par 3 mit bis zu gut 190 Metern Länge. Wer den Platz zum ersten Mal spielt, visiert leicht das falsche Grün auf der rechten Seite an – das richtige Grün liegt leicht verdeckt hinter einer Hecke links, je nach Fahnenposition wird der Abschlag hier vor allem von den hinteren Teeboxen schnell zum Blind Shot. Das folgende Par 4 Dogleg links ist ein typisches Beispiel für das hiesige Course Layout: auf der einen Seite begrenzt Wasser das Fairway (hier links), auf der anderen dichter Bewuchs, hinter dem oft erneut Wasser lauert. Dies gilt auch für das gerade, gut 370 Meter lange Par 4 an Bahn 4. Bahn 5 wartet mit dem zweiten Par 3 der Front 9 auf: das Grün ist leicht nach rechts versetzt, um es anzuspielen, ist ein präziser Schlag über dichte Hecken und Wasser erforderlich – rein Kopfsache! Hält man zu weit links an, lauern große Bunker auf die Bälle. Bahn 6, mit über 500 Metern Länge das erste Par 5, ist eine der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Bahnen. Zunächst gilt es, den Teeshot sicher über das große Wasserhindernis zu befördern. Danach macht die Bahn eine kleine Rechtskurve, auf der gleichen Seite warten üppige Mangroven auf verzogene Bälle. Das Grün ist hingegen wenig onduliert und belohnt mit großer Spurtreue beim Putten. Bahn 7, ein Par 4, erfordert erneut einen Abschlag über das Wasser, dafür verläuft die Bahn sehr gerade. Vor allem bei Wind ist insbesondere der zweite Schlag oft eine Herausforderung, da dieser in den Wind gespielt wird. An der 8 wartet das dritte Par 3 der Front Nine. Sein Grün wird rechts von einem großen Bunker und links durch Wasser beschützt – wobei man das Wasser vom Tee aus oft gar nicht wahrnimmt. Die ersten neun Bahnen enden mit einem weiteren, bis zu 460 Meter langen Par 5. Auch hier gilt: Präzision entscheidet? Zwischen Teeboxen und Drivelandezone lauert ein großes Wasserhindernis, der Weg zum Grün wird durch einen breiten Mangrovengürtel geteilt. Wer hier drei präzise Eisen spielt, hat oft bessere Erfolgschancen als ein allzu mutiges Spiel mit Driver und Fairwayholz.
Vorbei am Clubhaus geht es auf die zweiten Neun, die ebenfalls mit einem Par 5 beginnen. Zwar schlägt man direkt neben dem Wasser ab, die Drivelandezone ist jedoch wasserfrei und recht breit. Vermeidet man auch beim zweiten Schlag das Wasser rechts, bietet sich eine gute Chance auf ein Par. Das nur bis zu 300 Meter lange Par 4 an Bahn 11 ist dann jedoch wieder ein Test für die Präzision der Schläge. Schon beim Abschlag kommen zu beiden Seiten Bäume und Sträucher ins Spiel – wer zu viel Kurve in seinen Schlag bringt, bleibt gerne schon hier hängen. Spielt man jedoch zwei präzise mittlere Eisen, steht einem weiteren Par nichts mehr im Wege. Doch auch am folgenden Par 3 heißt es: Konzentration aufrechterhalten! Man spielt von einer Anhöhe (man darf daher von den Herren-Tees gerne einen Schläger weniger nehmen) auf ein von vorne und hinten durch Wasser geschütztes Grün. Je weiter man von hinten abschlägt, um so schwieriger wird es, das Grün zu visualisieren. Fazit: eine sehr schöne Bahn – trifft man das Grün vom Tee, steht einem Par kaum etwas im Wege. Verfehlt man das Grün, ist man schon froh, wenn man überhaupt seinen Ball wiederfindet... Bahn 13 trägt den Namen Ibis – und diese sieht man hier auch häufig links und rechts der Abschläge. Nach dem Teeshot über Wasser wartet ein für diesen Club recht breites Fairway. Dafür ist das Grün bestens verteidigt, mehrere große Bunker warten zu beiden Seiten dieses Par 4s. Auch das folgende Par 4 ist vergleichsweise einfach spielbar, mit bis zu 380 Metern jedoch auch eines der längeren dieser Anlage. Dann geht es zum ersten Par 5 der Back Nine. Dieses erfordert zunächst einen ordentlichen langen Teeshot über Wasser, zudem droht ein Out of Bounds. Auch der zweite Schlag erfordert sowohl Länge als auch Präzision, nun droht das Wasser auf der rechten Seite. Danach überquert man die Straße und gelangt zum letzten Par 3 namens Croc Corner. In der Tat sieht man in dem großen See häufig Krokodile schwimmen, auch rund ums Grün sind sie häufig anzutreffen. Das Grün selbst wirkt wie ein Inselgrün, obwohl die Bahn nur maximal 145 Meter lang ist, kommt es daher auf einen präzisen Abschlag an. Die Bahnen 17 und 18 verlaufen parallel und bieten zwei wunderschöne Par 4s zum Ausklang. An der 17, der kürzeren der beiden Spielbahnen, geht es jedoch leicht bergauf. Zudem wird der Weg zum Grün links und rechts durch große Bunker geziert. Die 18 beginnt leicht bergab und ist bis zu 360 Meter lang. Je nach Wind kann sie sich jedoch deutlich länger spielen. Wichtig ist, das Wasserhindernis links des Fairways aus dem Spiel zu nehmen und den Teeshot nicht rechts in den Mangroven zu versenken. Das abschließende Grün ist sehr fair, zwei Putts sollten hier zum Abschluß reichen.
Deering Bay ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen US-amerikanischen Privatclub. Auch die Clubgastronomie sowie der Pro-Shop sind auf höchstem Niveau. Wer diese Anlage spielen möchte, ist jedoch auf die Einladung eines Mitglieds oder des Clubmanagements angewiesen – hat man jedoch diese Chance, sollte man unbedingt zugreifen!