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Österåkers GC - Öster by Stenson - Henrik Stensons Erstlingswerk

Der Österåkers Golf Club umfasst zwei 18-Loch-Plätze sowie einen 9-Loch Par 3-Platz. Der ältere der beiden Plätze, der Västerled-Platz, war bereits Austragungsort zahlreicher Events der Ladies European Tour und anderer, hochwertiger internationaler Amateurwettspiele. Besondere Aufmerksamkeit hat die Anlage jedoch durch den ersten von Henrik Stenson Golf Design (Henrik Stenson und Christian Ludlin) designten Golfplatz erfahren. Bei den World Golf Awards 2021 wurde Stenson zum Golf Course Designer of the Year gekürt – hier zeichnet sich bereits eine neue Karriere über die ebenfalls sehr erfolgreiche Spielerlaufbahn hinaus ab.

Der Öster by Stenson genannte Platz ist vielfach genau so gestaltet, wie Stenson Golfplätze gespielt hat: klassisches Risk and Reward, kombiniert mit der vielfältigen Landschaft Schwedens. Die hinteren Abschläge des maximal 6.680 Meter langen Par 72-Platzes sind daher auch mit HS markiert, die weiteren Teeboxen haben schlicht Nummern von 2 bis 5 sowie FT für die Forward Tees. Im Yardage Book des Platzes gibt es übrigens zu jeder Spielbahn einen Tipp von Stenson – allerdings aus Schwedisch, aber schließlich hat Schweden ja ein ausgezeichnetes Mobilfunknetz und dank Google Translate im Kamera-Modus lässt sich auch diese Herausforderung spielend meistern. Da nicht alle Golfer die Länge Stensons haben, kann man durch Wahl der geeigneten Teebox den Platz bis auf 4.145 Meter verkürzen. Auffällig ebenfalls: der Platz spiegelt auch die schwedische Golfmentalität wider – einerseits sportlich orientiert, andererseits aber auch gelassen. So gibt es auf dem Fairway – vor allem bei den Par 5, immer wieder kleine Schilder mit Sprüchen wie „Go for the pin“ oder „Don’t even think about it“ – das sorgt für nette Abwechslung und Entspannung. Gäste benötigen übrigens für beide 18-Loch Plätze ein Mindest-Handicap von 36 – zum Vergleich: das Durchschnitts-Handicap in Schweden liegt bei 25,1.

Die erste Bahn ist ein bis zu 440 Meter langes Par 4, einem sanften Dogleg rechts, dessen Grün jedoch auf die linke Bahnseite gesetzt wurde. Je nach Drivelänge kann man daher entweder über die gut sichtbaren Fairwaybunker rechts spielen oder hält leicht links davon an. Das Grün ist – wie fast alle Grüns des Platzes – deutlich onduliert, den Grünbunker links sollte man möglichst meiden. Bahn 2 ist ein bis zu 350 Meter langes Par 4, nun als deutliches Dogleg links ausgeführt. Vom Tee sollte man daher leicht links anhalten. Das Grün liegt deutlich erhöht, steckt die Fahne mittig oder links, muss der Annäherungsschlag meist hoch über die beiden tiefen Grünbunker links gespielt werden. An Bahn 3, einem bis zu 380 Meter langen Par 4, merkt man: für Wasserphobiker ist dieser Platz nur bedingt geeignet. Fast über die gesamte Länge zieht sich rechts vom Fairway bis hinter das Grün ein See. In der Drivelandezone lauern links zwei Bunker, rechts wird das Fairway Richtung See erfreulicherweise etwas breiter. Auch dieses Grün wurde erhöht gebaut – gerät der zweite Schlag zu kurz oder zu lang, rollt der Ball daher oft wieder herunter, sofern er nicht im Grünbunker links vorne hängenbleibt. Bahn 4 bringt das erste, bis zu 165 Meter lange Par 3 – exakt in Gegenrichtung zu Bahn 3. Daher kommt rechts wieder der See ins Spiel, mit Ausnahme der Forward Tees erfordern alle anderen Abschlagpositionen eine Teeshot über Wasser auf der Halbinsel-förmige Grün, das zudem nach rechts Richtung Wasser hängt. Auch an Bahn 5, dem ersten Par 5 mit mächtigen 530 Metern Maximallänge, erfordert Wasser eine Spielstrategie-Entscheidung am Tee: denn die Bahn läuft in weitem Rechtsbogen um einen weiteren See herum. Wer von den Forward Tees mindestens 139 Meter beziehungsweise von den HS-Tees mindestens 282 Meter carry schafft, kann vom Tee den See gerade überspielen und so das Grün bequem mit einem kurzen bis mittleren Eisen mit dem zweiten Schlag anspielen. Die meisten Golfer spielen jedoch um den See herum – eine mögliche Strategie ist dabei, den Ball zunächst mit einem langen Eisen oder kleinen Holz sicher auf dem kurvigen Fairway links abzulegen und dann mit dem 3er Holz mit dem zweiten „über Land“ Meter zu machen. Im zweiten Teil der Bahn kommen dann einige Fairwaybunker ins Spiel, auch der genau Mitte der vorderen Grünkante platzierte Grünbunker kann für Spannung sorgen. Mit der sechsten Bahn geht es mit einem S-förmig verlaufenden Par 4 mit bis zu 390 Metern Gesamtlänge auf der Gegenseite des Sees wieder zurück. Longhitter sollten die vier Fairwaybunker in der Drivelandezone links beachten – aber man sollte nicht zu weit nach rechts anhalten, sonst landet der Abschlag schnell im Wasser. Das Grün hat eine kleine False Front, wenn der Abschlag nicht zu weit nach rechts gegangen ist, kann man den Ball jedoch durchaus auf das Grün hochrollen lassen. Mit bis zu 170 Metern ist das zweite Par 3 nahezu gleich lang wie das erste, allerdings kommt nun kein Wasser ins Spiel. Dafür lassen die beiden großen Fairwaybunker zu beiden Grünseiten nur eine kleine Gasse für den Ball, man sollte die Fahne somit eher hoch anspielen. Gerät der Teeshot zu lang, macht man häufig Bekanntschaft mit dem dritten Grünbunker am Ende des Kurzgemähten. Das zweite, bis zu 505 Meter lange Par 5 zieht sich in einem weiten Bogen von links nach rechts. Auf der rechten Seite droht das Aus. Vom Tee zielt man am besten zwischen die gut sichtbaren Fairwaybunker auf beiden Seiten. Longhitter können diese rechts überspielen. Auch im Bereich des Lay-ups wartet rechts ein weiterer Bunker. Dann geht es sanft bergauf Richtung Fahne, das wellige Fairway und insgesamt drei Grünbunker stellen zusätzliche Anforderungen an die Präzision. Mit einem bis zu 534 Meter langen Par 4 geht es in Richtung des großen Halfwayhouses des Öster-Platzes, das fast schon ein zweites Clubhaus darstellt. Direkt nach dem Forward Tee kommt links erneut ein großer See ins Spiel, daher sollte man den Teeshot rechts halten. Allerdings lauern dort auch einige Fairwaybunker, zudem ist rechts ab rund 150 Metern vor dem Grün Aus. Das Fairway ist erneut recht wellig, häufig steht man über oder unter dem Ball. Auch das Grün, dessen linke Seite durch den See begrenzt wird, hängt nach vorne und nach links, zudem wird es von zwei kleinen Wellen durchzogen – damit enden die Front Nine mit äußerst anspruchsvollen Putts.

 

Richtung Clubhaus geht es dann auf die Back Nine. Erneut wartet zu Beginn ein mächtiges Par 4, nun bis 450 Meter. Bis zum Ende der Drivelandezone dieser geraden Bahn ist rechts zudem Aus. Vor allem auf der linken Seite durchziehen zahlreiche Hügel die Bahn, das leicht nach vorne hängende Grün wird beiderseits durch zwei tiefe Bunker verteidigt. Weiter geht es mit der leichtesten Bahn der Runde, einem nur maximal 135 Meter kurzen Par 3. Seine Tücke: rechts grenzen Büsche und Bäume an das Grün, links neben dem Grün geht es hingegen spürbar bergab in Richtung eines großen Bunkers. Findet der Abschlag das Grün, ist das Par hier nicht mehr weit. Die folgende Bahn, ein erneut bis zu 450 Meter langes Par 4, zieht sich in weitem Bogen nach rechts. Daher sollte man die beiden Fairwaybunker links meiden, deren hochgezogene Kanten es fast unmöglich machen, von dort das Grün mit einem Schlag zu erreichen. Das erhöhte Grün wird zu drei Seiten durch tiefe Bunker geschützt, auch sie haben sehr hohe Kanten und erfordern ein präzises Bunkerspiel. Das erste Par 5 der zweiten Rundenhälfte mit bis zu 530 Metern bringt auch das Wasser zurück ins Spiel. In sanfter, weiter Linkskurve geht es vom Tee zum Halbinsel-Grün. Wie bei der dritten Bahn wird auch hier die Landefläche im Bereich der Drivelandezone etwas breiter, den Lay-up sollte man eher rechts platzieren, um einen leichteren Winkel zum Grün für die Annäherung zu haben. Landet dieser Schlag zu weit rechts, bremst ihn vielfach der dort positionierte Bunker und beschert dem Golfer als nächstes einen spannenden kurzen Bunkerschlag mit Wasser am Ende des Grüns. Auch an Bahn 14, einem leichten Dogleg rechts und Par 4 mit bis zu 425 Metern, bietet bis zur Drivelandezone links Wasser. Dieses sollte jedoch nur ins Spiel kommen, wenn der Drive zum Hook wird oder man sich falsch ausgerichtet hat. Das Fairway ist zwar wellig und erneut wird die Fahne vorne durch zwei Bunker verteidigt, dennoch ist diese Bahn vergleichsweise einfach zu spielen. Hinter dem 14. Grün geht es dann erst nach links und anschließend den Berg hoch zum Abschlag des Signature Holes, einem bis zu 185 Meter langen Par 3. Je nach Abschlag darf man aufgrund des Höhenunterschieds ruhig einen Schläger weniger nehmen – denn an dieser Bahn möchte man keinesfalls zu lang sein, denn von der linken Vorderseite bis zur Hälfte des Grüns rechts wird die Fahne zusätzlich durch den See geschützt, den man am 14. Abschlag links kennengelernt hat. An dieser Bahn gilt: je weiter hinten und je weiter links die Fahne gesteckt ist, um so anspruchsvoller ist es, hier das Par zu sichern. Über eine kleine Brücke rechts des Grüns geht es leicht bergauf zum nächsten Abschlag. Die nun folgenden zwei Bahnen sind so etwas wie eine Hommage an die herrliche Landschaft Schwedens. Das nur 260 Meter kurze Par 4 an Bahn 16 verläuft bergauf und spielt sich daher etwas länger. Mit zunehmender Länge wird die Bahn auch breiter, links lauert Wasser, rechts zwei Fairwaybunker. Auch Longhitter sollten lieber darauf verzichten, das Grün direkt anzugreifen. Zum einen wurde dieses an den rechten Rand der Bahn gesetzt – geht der Teeshot zu weit nach rechts, landet er schnell im Wald. Zum anderen zieht sich vom Wasserhindernis links quer über die Bahn ein Bachlauf, der etwas zu kurz gespielte Bälle dankend entgegen nimmt. Sicherer ist es, mit einem Eisen den Ball auf der rechten Seite zu platzieren und dann mit dem Wedge die Fahne anzuspielen. Auch Bahn 17 bietet optisch „Schweden pur“. Die beiden hinteren Teeboxen liegen bergauf in einer Waldschneise. Von dort kommt auch der hohe Solitärbaum ins Spiel, der sich am Vorderufer des zu überspielenden Sees befindet. Auch Abschlag 4 erfordert einen Teeshot über den kleinen See. Diese sollten eher rechts platziert werden, denn aus dem See wird ein Bachlauf gespeist, der in den ersten beiden Drittel des bis zu 360 Meter langen Par 4s links das Fairway vom Wald trennt. Richtung Grün wird die Bahn immer schmaler, rund 140 Meter vor dem Grün quert der Bach zudem auf die rechte Seite und begleitet den Golfer dort bis kurz vor das Grün. Dieses ist erhöht und hat eine längliche Form, zudem ist das Gelände vor dem Grün stark wellig. Verfehlt die Annäherung das Grün, rollt der Ball rechts und nach vorne weite Wege. Die Schlussbahn ist ein weiteres Par 5 mit bis zu 520 Metern Gesamtlänge – und die Bahn erfordert nochmals volle Konzentration, man kann sie sich direkt als Play off-Bahn eines Turniers vorstellen! Die hinteren Abschläge werden deutlich erhöht von einem Hang ausgeführt, so dass man durch den Höhenunterschied an Länge gewinnt. Just in der Drivelandezone kommt jedoch in gerader Linie vom Tee ein See ins Spiel – man kennt ihn von Bahn 9, die auf der anderen Seite des Sees verläuft. Longhitter sollten daher – sofern es die Bäume am Hang zulassen – leicht links anhalten. Dann geht es in einer S-Kurve Richtung Grün. Das Fairway ist nicht nur wellig, sondern hängt in der zweiten Hälfte nach rechts Richtung Wasser, zahlreiche Bunker lauern links. Je nach Lage des zweiten Schlages muss die Fahne über eine kürzere oder längere Wasserstrecke angespielt werden, denn vorne und rechts grenzt das Grün ans feuchte Element. Hinter dem Grün sorgen ein Hügel und ein Bunker dafür, dass zu lange gespielte Bälle nicht zu weit Richtung Halfwayhouse rollen. 

 

Mit seinem Erstlingswerk hat Henrik Stenson die Messlatte für künftige Designs gleich extrem hoch gelegt. Der Platz ist nicht nur eine Hommage an Schweden, sondern ein wunderbarer Platz, der ein konsequentes Course Management erfordert, aber dennoch Spass macht. Aufgrund der zahlreichen Wasserhindernisse sollte man durchaus ein paar Bälle mehr mit auf die Runde nehmen – aber diese kann man auch im grossen, sehr gut sortierten Pro Shop kaufen, der nicht nur mit seinem vielfältigen Sortiment, sondern vor allem mit Freundlichkeit und ausgezeichnetem Service punktet. Dieser Platz hat sich zurecht, obwohl erst 2019 eröffnet, bereits in den Top 10 von Schwedens Golfanlagen etabliert.

 

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