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Golfclub Herzogswalde - Links-Feeling in der sächsischen Schweiz

Sachsen bietet viele touristische Attraktionen. Das Erzgebirge, die sächsische Schweiz und nicht zuletzt die weit über Deutschland hinaus berühmten Städte Dresden, Chemnitz und Meißen locken jährlich zahlreiche Besucher an. Entlang der Strecke von Eisenach bis Dresden haben sich in den letzten Jahren einige sehr schöne Golfanlagen angesiedelt. Dazu zählt auch der Golfclub Herzogswalde im beschaulichen Wilsdruff, rund 30 Autominuten westlich von Dresden und knapp eine Stunde nord-östlich von Chemnitz. Die Geschichte des Clubs hat seine Anfänge 1995, damals wurde der 9-Loch-Platz (heute Parkland oder Old Course genannt) eröffnet. In den Folgejahre versuchten sich mehrere Investoren leider glücklos an der weiteren Entwicklung, erst mit dem Siegener Investor Saal wendete sich das Blatt. Seit seinem Einstieg 2015 hat sich die Anlage prächtig entwickelt: der Old Course wurde um einen weiteren 9-Loch-Platz, den im Inland-Linksstil gehaltenen New Course aus der Feder von Christian Althaus, erweitert. Zudem wurde ein 9-Loch-Par 3-Platz, ebenfalls im Linksstil, als Little Links realisiert. Und das ultramoderne, sehr geschmackvoll eingerichtete Clubhaus samt Terrasse komplettiert die Anlage. Die unterschiedlichen Bauphasen, aber auch die offensichtlich unterschiedlichen Investitionsbudgets sorgen bis heute dafür, dass man als Golfer die Anlage eher als drei Mal 9-Loch wahrnimmt denn als klassische 18-Loch-Anlage plus Kurzplatz. Dies zeigt sich auch bei den Mitgliedschaften, denn neben einer 18-Loch-Mitgliedschaft kann man auch für Old und New Course sowie Little Links getrennte Mitgliedschaften erwerben. Rein architektonisch sticht der New Course mit seinen ausgeprägten Bunkern hervor, doch auch der Old Course hat seinen Reiz, vor allem für Einsteiger – sein Stil entspricht eher einem klassischen Ressort-Course. Alle drei Plätze sind sehr harmonisch in die leicht hügelige Landschaft integriert, auch Wasser kommt an allen drei Plätzen zusätzlich ins Spiel. 

 

Herzogenwalder Links (New Course)

Der Links Course wurde 2018 fertiggestellt – er bietet fünf Abschläge pro Bahn und addiert sich zu einer Gesamtlänge von 2.424 Metern von rot sowie 2.925 Meter von den gelben Abschlägen. Zum Auftakt wartet ein mit maximal 283 Meter kurzes Par 4, das als leichtes Dogleg links bergauf verläuft. Rechts lauert das Aus, und schon an dieser Bahn lernt man – oft schneller, als einem lieb ist – das markante Bunkerdesign kennen. Longhitter können mit einem mittleren Eisen leicht über rechts abschlagen. Beim Schlag zur Fahne ist Längenkontrolle wichtig – bleibt der Ball zu kurz, lauert vorne rechts ein mächtiger Grünbunker. Im Vergleich zu den später folgenden Grüns ist dieses an Bahn 1 noch „zahm“ – dennoch ist es wichtig, das Grün vor dem Putt genau zu studieren. Weiter geht es mit einem bis zu 136 Meter kurzen Par 3. Auch diese Bahn verläuft leicht bergauf, die Bahn vor dem Grün hängt deutlich nach rechts – man sollte also nicht zu kurz bleiben. Auch den steilen Bunker rechts vermeidet man besser, sonst benötigt man einen Bunkerschlag wie bei einem Potbunker. Das bis zu 378 Meter lange Par 4, Dogleg links, an der folgenden Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot. Wer mindestens 214 Meter carry schafft – es geht erneut leicht bergauf – kann direkt auf den gut sichtbaren Markierungspfosten zielen, sonst sollte man leicht rechts der Bunkerkante anhalten. Auch beim Schlag zur Fahne geht es weiter bergauf, man sollte ruhig ein Eisen mehr nehmen. Allerdings ist das Grün erstmals bunkerfrei, was den Annäherungsschlag erleichtert. Das bis zu 394 Meter lange Par 4 an Bahn 4 ist die erste abwärts führende Bahn und spielt sich daher etwas kürzer. Auch hier beginnt das Spiel mit einem blinden Teeshot, ein Markierungspfosten weist den Weg. Wichtig ist es, nicht zu weit nach rechts zu zielen, denn dort lauert dichtes, hohes Rough. Idealerweise spielt man leicht über links, denn kurz vor dem Grün bildet die Bahn noch ein kleines 90-Grad-Dogleg. Das Grün liegt deutlich erhöht, zudem trennt ein Graben das Fairway – wer mit dem zweiten nicht aufs Grün spielen kann, sollte zumindest diesen Graben beachten. Die Vorderseite des Grüns wird zudem durch zwei tiefe Bunker verteidigt. Dann wartet das erste Par 5 mit bis zu 473 Metern. Erneut beginnt das Spiel mit einem blinden Teeshot, das Gelände verläuft bergauf. Mit rund 220 Meter carry schafft man es bis zum Hügel, danach wird das Gelände eben. Je nach Drivelänge kann man entweder über den Bunker links spielen oder den Ball leicht rechts anhalten. Der weitere Weg zur Fahne wird durch Bunker erschwert. Gut 100 Meter und nochmals 60 Meter vor der Fahne warten links und in der Bahnmitte mächtige Sandanhäufungen, man sollte daher einen Lay-up leicht über rechts anhalten. Nun hängt das Fairway spürbar nach rechts. Richtung Grün wird es dann deutlich welliger, ein großer Bunker verteidigt die vordere Seite des quer verlaufenden Grüns excellent! Für das Par benötigt man hier eine gute Kombination aus Länge und Präzision. Bahn 6 ist zwar nur maximal 322 Meter lang, das Par 4 bietet jedoch ein 90 Grad Dogleg rechts und ist auch sonst mit zahlreichen Schwierigkeiten gespickt. Vom Design her erinnert diese Bahn ein wenig an Plätze in Südafrika und die Front Nine des Ocean Course von Kiawah Island in South Carolina, das liegt vor allem an der Kombination aus hohem Rough und den ausgedörrten Bäumen rechts – alleine optisch ein Genuss! Die hinteren Abschläge sind deutlich rechts an den Fairwayrand gesetzt, man bringt den Ball somit leicht diagonal ins Spiel – gut für Fade-Spieler, schwierig für Drawer. Wer über die notwendige Schlaglänge verfügt, sollte eher zum langen Eisen greifen. Den zweiten Schlag spielt man dann – über als Wasserhindernis gekennzeichnetes, tiefes Rough – bergauf. Dadurch kommen auch die beiden Grünbunker häufig ins Spiel. Wer hingegen erst mit dem dritten Schlag Richtung Fahne spielt, kann den zweiten Schlag in den Knick des Doglegs spielen und von dort ohne weiteres Hindernis zur Fahne chippen. Wichtig ist hier auch die Fahnenposition, denn das Grün umfasst nicht weniger als drei Ebenen. An Bahn 7 wartet das bis zu 202 Meter mächtige, zweite Par 3 der Runde. Zwar geht es leicht bergab, aber häufiger Gegenwind verlängert die Bahn andererseits gerne. Das Fairway ist in zwei Abschnitte geteilt: die linke Hälfte liegt leicht unterhalb, von hier hat man daher einen Bergauf-Schlag zur Fahne. Wer das Grün nicht vom Tee anspielen kann, muss sich daher je nach Schlaglänge entscheiden: wer über rechts spielt, benötigt gut 100 Meter carry, um den dortigen Bunker zu überspielen. Links hat man von den hinteren Abschlägen knapp 160 Meter bis zum Grünbunker auf der rechten Seite. Liegt man auf der rechten Seite des Bunkers, versperrt eine hohe Graswelle den Weg Richtung Grün. Das Par 5 an Bahn 8 ist mit bis zu 554 Metern die längste Bahn des New Courses. Zwar geht es leicht bergab, dennoch dürfte das Grün für die meisten Spieler erst mit dem dritten Schlag erreichbar sein. Trotz abfallendem Gelände kann man vom Tee die Fahne nur erahnen. Am besten orientiert man sich an den gut sichtbaren Fairwaybunkern links. Je nach Schlagweite kann man diese als Longhitter entweder überspielen – oder man legt den Teeshot rechts ab, denn im Bereich der Bunker setzt ein Dogleg links ein. Gerät der Ball zu weit nach rechts, droht dort das Aus. Beim zweiten Schlag kommt rechts zudem ein Wasserhindernis ins Spiel, das Fairway hängt nun deutlich nach rechts. Rund 100 Meter vor dem Grün kommen dann erneut mächtige Bunker ins Spiel. Steckt die Fahne Mitte Grün, muss man oft über den kleinen Bunker direkt mittig der vorderen Grünkante spielen. Mit dem nur maximal 317 Meter kurzen Par 4 geht es leicht bergab zurück Richtung Clubhaus. Der Zugang zum Grün wird durch Wasser beiderseits immer schmaler. Hält man den Teeshot zu weit rechts an, lauert ein großer Bunker – bleibt man zu weit links, kommt bei Longhittern das Wasser ins Spiel, zudem ist je nach Fahnenposition der Schlag zur Fahne über Wasser auszuführen. Kurz vor dem Grün steigt die Bahn wieder an, das Fairway hängt weiterhin nach links Richtung Wasser. Daher sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen. Der Links Course erfordert konzentriertes Spiel und eine klare Spielstrategie. Vor allem die zahlreichen Bunker können den Score empfindlich beeinflussen. Daher sind hier neben geraden Drives vor allem präzise Eisen und Wedges gefragt – der diese Art des Golfsports liebt, findet eine der schönsten Herausforderungen in ganz Deutschland vor!

 

Herzogenwalder Parkland (Old Course)

Der Parkland Course bietet ebenfalls fünf Teeboxen pro Bahn, zeigt jedoch einen ganz anderen Charakter. Hier fühlt man sich eher an typische Resort-Courses erinnert: breite Fairways, flache Bunker und deutlich weniger ondulierte Grüns. Aber auch dieser Platz zieht sich durch die hügelige Landschaft, so dass man immer wieder die Höhenunterschiede bei der Schlägerwahl berücksichtigen muss. Die Gesamtlänge beträgt von rot 2.651 Meter, von gelb 2.980 Meter. Damit ist der Old Course geringfügig länger als sein neuer Nachbar. Das bis zu 359 Meter lange Par 4 an Bahn 10 (die Spielbahnen werden durchnummeriert – wer 18 Bahnen spielt, beginnt üblicherweise mit dem New Course) ist ein leichtes Dogleg rechts und verläuft vom Tee durch eine kleine Senke. Links droht das Aus, rechts lauern drei Fairwaybunker auf die Abschläge. Der Weg zum Grün wird beiderseits durch zwei Bunker verkleinert, man sollte die Fahne daher eher hoch anspielen. Das folgende Par 4 verläuft zwar gerade, aber die maximal 356 Meter spielen sich vor allem im zweiten Teil deutlich länger – denn dort geht es deutlich bergauf. Vom Tee hängt das Fairway deutlich nach links, bei rund 190 Meter quert ein Wassergraben die Bahn. Dann geht es deutlich bergauf, hier darf man ruhig zwei bis drei Schläger mehr nehmen. Bleibt der Ball zu kurz, rollt er vor allem bei Trockenheit gerne den Hügel wieder herunter. Da beiderseits des Grüns Bunker lauern, spielt man hier am besten Mitte Grün und überlässt den Rest dem Putter. Hinter dem elften Grün geht es nochmals bergauf zum Abschlag der zwölften Bahn, einem bis zu 356 Meter langen Par 4, Dogleg links. Erneut quert die nun deutlich bergab verlaufende Bahn (dieses Mal bei rund 170 Metern von gelb gemessen) Wasser das Fairway, ideal ist der Draw vom Tee. Nach dem Knick geht es leicht bergauf Richtung Fahne, hier sollte man auf die beiden großen Grünbunker rechts achten. Bahn 13 bringt das erste, bis zu 153 Meter lange Par 3 des Old Courses. Von den weissen und roten Abschlägen sind die drei Bunker vor dem Grün kaum zu erkennen – man sollte daher vom Tee nicht zu kurz bleiben. Zudem hängt die Bahn samt Grün nach links, man spielt die Fahne daher besser über die rechte Seite an. Wenn der Teeshot das Grün trifft, ist das Par meist nicht mehr weit. An Bahn 14 wartet ein bis zu 390 Meter mächtiges Par 4, Dogleg rechts. Links lauert die Ausgrenze, rechts verläuft das gerade beendete Par 3. Vom Tee sollte man sich leicht links halten, um einen besseren Winkel Richtung Grün zu haben. Da die Bahn stetig bergab verläuft, spielt sie sich zudem kürzer. Das nach rechts hängende Grün wird durch drei Bunker eingerahmt, hier sollte man einen hohen Schlag zur Fahne wählen. Hat man Gegenwind, spielt sich das folgende Par 4, das bis auf 419 Meter Länge kommt und leicht bergauf verläuft, gefühlt als Par 5. Den Teeshot sollte man Mitte Fairway anhalten, denn beiderseits verläuft unangehm dichtes Rough. Das leicht erhöhte Grün spielt man am besten über die Mitte an, rechts und hinten lauern erneut Bunker. Bahn 16 bringt ein bis zu 505 Meter langes Par 5, Dogleg links. Das Fairway hängt sichtbar nach rechts, zudem verläuft fast über die gesamte Breite ein Bunker. Am besten orientiert man sich am darin befindlichen linken, großen Stein – oder spielt einen Draw, denn bereits bei rund 160 Meter von gelb setzt das Dogleg links ein. Beim Lay-up gilt es, den Bunker rechts zu meiden, beim Schlag zur Fahne kommt gerne der Grünbunker links ins Spiel. Hier kommt es primär auf Länge und gerade Schläge an, dann ist auch an dieser Bahn das Par nicht weit. Die vorletzte Bahn des Old Courses ist zugleich das Signature Hole dieses Platzes. Vom Tee geht es leicht bergab maximal 158 Meter auf ein Inselgrün. Hier sollte man sich vor allem darauf konzentrieren, das Grün zu treffen – dann kann man mit zwei Putts meist das sichere Par auf dem wenig ondulierten Grün sichern. Zum Abschluss wartet nochmals eine echte Herausforderung: das bis zu 539 Meter lange Par 5 ist ein leichtes Dogleg links und erfordert einen Teeshot über einen großen Teich. Den Lay-up kann man leicht über rechts spielen, denn rund 50 Meter vor dem Grün wartet auf der linken Seite ein Teich. Von rechts vorne bis links hinter dem Grün zieht sich eine Reihe Bunker, die vom Design stark an den New Course erinnert – ein anspruchsvoller, aber auch optisch schöner Abschluss dieser Runde.

 

Herzogenwalder Little Links

Der Little Links Course ist ein besonderer Kurzplatz – denn, wie der Name schon andeutet, handelt es sich um eine verkleinerte Ausgabe des Herzogswalder Links Courses und wurde auch vom gleichen Architekten, Christian Althaus, designt. Der Platz umfasst insgesamt neun Spielbahnen. Die Gesamtlänge beträgt 886 Meter (es gibt pro Bahn nur einen Abschlag), der Platz zieht sich von der ersten Bahn zunächst sanft bergauf und verläuft ab der Mitte wieder bergab. Die Länge der Spielbahnen liegt zwischen 56 und 160 Meter – hier kann man vor allem die Annäherungsschläge für den „großen“ Links Course üben. Der Little Links ist ein außergewöhnlicher und anspruchsvoller Par 3-Parcours, der auch fortgeschrittene Golfer vor manch knifflige Aufgabe stellt.

 

Das sehr moderne Clubhaus bietet sehr hochwertige Einrichtungen. Das gilt nicht nur für die Umkleiden, sondern auch für die Gastronomie. Diese schließt sich im Innenbereich an eine kleine Lounge samt Feuerstelle an, zudem gibt es eine große Aussenterrasse. Bei unserem Besuch konnte die Gastronomie aufgrund sinkender Corona-Zahlen langsam wieder öffnen. Die angebotenen Snacks wurden sehr modern intepretiert und waren – genau wie die Getränke – ausgezeichnet.

 

Bei den Plätzen schlägt unser Herz mehr für die beiden Links-Varianten, denn sie sind – nicht nur für Deutschland – außergewöhnlich und angenehm anspruchsvoll. Eine durchaus spannende Kombination ist daher auch der Little Links und der Links Course. Der Pflegezustand der Plätze war ausgezeichnet, die Grüns auf dem Links Course jedoch einiges schneller als auf dem Parkland Course. Diese Anlage ist auch einen Umweg wert – zumal auch Hunde sehr gerne gesehene Begleiter sind!

 

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