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Marco Simone und der Ryder Cup-Platz

2023 kommt der Ryder Cup in Europa zum zweiten Mal hintereinander nach Kontinentaleuropa. Austragungsort wird der Marco Simone Golf Club in Rom sein. Für das Event wurde der Ryder Cup Course neu gestaltet und ist seit März 2021 geöffnet. Wer den Platz spielt, merkt sofort: hier wurde gezielt auf das Event hingearbeitet. So hat das Gelände an vielen Bahnen Stadium-Charakter, was vor allem den Zuschauern zugute kommen wird. Und vor allem auf den Back Nine sind insbesondere die Schlussbahnen wunderbare Risk and Reward-Konzepte, die sich gerade für Matchplay bestens eignen, aber auch in Zählspielen (die Italian Open wird zumindest bis 2023 ebenfalls auf diesem Platz ausgetragen) für interessante Scores sorgen werden. Der Par 72-Platz wird außerhalb der Wettbewerbe von zwei Abschlägen aus gespielt. Von den hinteren Abschlägen addiert sich die Länge zu 5.757 Metern, von den vorderen Tees sind es insgesamt 5.252 Meter. Zahlreiche Höhenunterschiede sorgen jedoch dafür, dass sich viele Bahnen gefühlt deutlich kürzer oder länger spielen.

 

Zum Auftakt wartet ein bis zu 362 Meter langes Par 4. Die Bahn steigt Richtung Fahne leicht an, das Fairway hängt nach rechts. Da beiderseits der Drivelandezone Bunker lauern, sollte man den Abschlag möglichst Mitte Bahn anhalten. Richtung Grün geht es wellig bergauf, die Fahne spielt man besser über die rechte Seite an, denn links lauern einige Grünbunker. Bahn 2, ein 388 Meter langes Par 4, ist ein Dogleg rechts. Der Abschlag liegt deutlich erhöht, vom Tee erkennt man die zahlreichen Fairwaybunker. Longhitter können diese über die Bunkerlandschaft links überspielen, sonst sollte man eher den Weg über rechts wählen. Richtung Fahne steigt die Bahn dann wieder an – und auf dem Grün lernt man ein weiteres Designelement von European Tour Design kennen: deutlich ondulierte Grüns, wobei man manche Neigung erst über AimPoint oder anhand des Rolls des Balls erkennt. Die dritte Bahn – erneut ein Par 4, nun mit maximal 371 Metern – beginnt mit einem blinden Teeshot. Da es sich um ein Dogleg rechts handelt, sollte man vom Tee nicht zu weit nach links zielen. Richtung Grün geht es dann wieder sanft bergauf, die linke Grünseite wird durch mehrere Bunker verteidigt. Das erste Par 3 ist nur bis zu 133 Meter kurz. Vor dem Grün und rechts lauern mehrere Bunker, die linke Seite wird durch einen kleinen Hang begrenzt. Daher kann man den Teeshot ruhig leicht links anhalten, die Neigung des Geländes lässt den Ball dann Richtung Grünmitte rollen. Steckt die Fahne jedoch hinten rechts, benötigt man einen hohen Teeshot, der möglichst schnell zur Ruhe kommt. Bahn 5 ist ein nur 302 Meter kurzes Par 4, das gerade Richtung Grün verläuft, aber kurz vor dem Grün sich nach links zieht – und damit den Schutz des auf Hälfte der Bahn beginnenden Wassers links sucht. Daher sollten auch Longhitter das Grün nicht vom Tee angreifen, sondern lieber mit zwei mittleren Eisen zur Fahne spielen. Bahn 6 ist zwar nur 295 Meter lang, das Par 4 verläuft jedoch spürbar bergauf, zudem ist das Grün leicht nach links versetzt. Rechts lauert in der Drivelandezone ein Fairwaybunker. Das Grün ist wie ein Hochplateau ausgeformt, daher fällt es auch zu beiden Seiten und nach vorne ab. Bahn 7 ist das zweite Par 3 mit bis zu 169 Metern. Das zwei Ebenen umfassende Grün liegt unterhalb der Abschläge, nahezu die gesamte Vorderseite wird durch zwei mächtige Bunker abgedeckt. Hier ist ein hoher Schlag zur Fahne erforderlich, aufgrund des dichten Roughs sollte man nicht zu weit nach links geraten. Dann folgen zwei Par 5 um einen kleinen See herumgebaute Bahnen. Das erste ist nur 421 Meter kurz und erinnert in der ersten Hälfte ein wenig an die Bahn 1 des Le Golfs National. Genau in der Drivelandezone kommt von links der See ins Spiel, man sollte daher entweder direkt rechts über das Rough spielen, einen Fade ins Spiel bringen oder nur mit einem kleinen Holz oder langen Eisen vom Tee abschlagen. Dann windet sich die Bahn ein einer Linkskurve Richtung Grün – wer die Fahne mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, wird daher häufig über Wasser spielen. Überhaupt, das Wasser: man kann jetzt schon ahnen, dass vor allem an Finaltagen großer Turniere die Fahne weit links außen gesteckt werden wird und somit der eine oder andere Wasserball droht. Auf Höhe des achten Grüns liegen die Teeboxen der neunten Bahn. Nun ist das Wasser links, kommt aber eher psychologisch ins Spiel. Wichtiger ist es bei der bis zu 450 Meter langen Bahn, die Fairwaybunker auf der rechten Seite zu beachten. Zudem spielt sich die Bahn länger, da es wieder bergauf geht. Richtung Grün dreht die Bahn deutlich nach links, das Grün wird durch Bunker, dichtes Rough und zwei hohe Bäume geschützt. Ein anspruchsvoller Abschluß der Front Nine!

Vorbei am Clubhaus geht es auf die Back Nine – und diese beginnen gleich mit einer der schönsten Bahnen des Platzes. Das bis zu 359 Meter lange Par 4 verläuft deutlich bergauf. Auf der rechten Seite begrenzt ein Bachlauf das Dogleg rechts. Daher sollte man möglichst die Fairway-Mitte anspielen. Das Grün befindet sich auf der linken Bahnseite und erhöht, so dass zu kurze Bälle nach vorne oder rechts hinunterrollen. Bahn 11 ist ein weiteres, nur 265 Meter kurzes Par 4, Dogleg links – und bietet Risk and Reward at its best! Hier werden viele Profis das erhöhte Grün vom Tee attackieren. Ansonsten stehen zwei Strategien zur Wahl: man versucht, den Ball über das Rough und den nun links verlaufenden Bachlauf möglichst weit Richtung Grün zu spielen, oder man legt deutlich weiter über rechts vor. Wer direkt zur Fahne spielt, sollte zudem die mächtigen Bunker links vor dem Grün beachten. Bahn 12 ist ein nur 421 Meter kurzes Par 5, das zudem bergab verläuft. Allerdings macht die Bahn auf Höhe der Drivelandezone einen 90-Grad-Knick, um dann vor dem Grün wieder nach rechts zu winkeln – man sollte daher schon vom Tee überlegen, ob man das Grün mit zwei oder drei Schlägen anspielen möchte. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, muss über die großen Fairwaybunker links abkürzen – wer hingegen vom Tee geradeaus spielt, sollte sich für den Lay-up entscheiden. Das deutlich ondulierte Grün hängt spürbar nach vorne und liegt erhöht – selbst beim kurzen Schlag ins Grün kommt es darauf an, dass der Ball schnell zum Halten kommt. Weiter geht es mit einem nur bis zu 123 Meter kurzen, aber je nach Fahnenposition sehr leichtem oder sehr anspruchsvollem Par 3. Vom Tee wird die rechte Grünseite durch einen kleinen Hang mit dichtem Rough sowie einen hohen Baum begrenzt. Steht die Fahne dort, lautet das Motto „hoch anspielen“. Deutlich einfacher wird es, wenn die Fahne links gesteckt ist, dann sollte man vor allem auf die Bunker vorne und links des Grüns achten. Bahn 14 ist ein 402 Meter langes Par 4 – ausgeführt als Dogleg links. Im ersten Teil geht es nur sanft bergab, je nach Schlaglänge sollte man entweder rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links zielen oder diesen – die entsprechende Länge vorausgesetzt – überspielen. Dann wird es spannend: das Gelände fällt immer mehr ab, aber nicht in Richtung des Grüns, sondern rechts davon. Das Grün ist nach rechts versetzt und gleich einem kleinen Vulkankegel. Daher ist es wichtig, den zweiten Schlag eher etwas links anzuhalten und den Höhenunterschied zu berücksichtigen. Bahn 15 ist ein bis zu 375 Meter langes Dogleg rechts. Vom Tee sollte man nicht zu weit nach rechts zielen, dort lauern große Bunker. Wer diese nicht überspielen kann, sollte sich links davon orientieren. Erneut ist das Grün deutlich erhöht, die Vorderseite fällt deutlich ab und lässt zu kurze Bälle weit zurückrollen – sofern sie nicht in einem der zahlreichen Bunker links und rechts vor dem Grün hängenbleiben. Dann folgt ein perfektes Matchplay-Loch: das nur 277 Meter lange Par 4 an Bahn 16 fällt Richtung Grün deutlich ab. Allerdings zieht sich ein See schräg von links vor dem Grün auf dessen rechte Seite. Steckt die Fahne rechts, muss dieser See überspielt werden, wenn man das Grün vom Tee direkt anspielen will. Entscheidet man sich für das Vorlegen, trifft man auf sehr welliges Gelände und auch hier kommt der – nun vor dem Grün querende – Bach schnell ins Spiel. Je trockener das Fairway ist, umso mehr kann ein ungewollter Bounce einen Vor- und Nachteil für den zweiten Schlag bringen. Diese Bahn wird sicherlich einer der Zuschauer-Magneten beim Ryder Cup werden! Bahn 17 bietet das letzte, maximal 166 Meter lange Par 3 der Runde. Die Spielbahn hängt sichtbar nach links – wer das Grün nicht vom Tee aus erreicht, sollte daher deutlich rechts anhalten. Überhaupt ist rechts die sicherere Seite, denn links fällt das Grün deutlich in Richtung des erneuten sehr dichten Roughs ab. Da das Grün sehr langgezogen ist, bietet es zudem viele Fahnenpositionen – erst aus der Nähe erkennt man, dass das Grün keineswegs eben ist, sondern aus mehreren Ebenen besteht und auch in sich leicht verwunden ist. Selbst wenn der Teeshot das Grün findet: hier kommt es für den Score entscheidend auf das Putten an! Das abschließende Par 5 könnte bei manchen Matches im Ryder Cup über Sieg oder Niederlage entscheiden. Auf bis zu 478 Metern geht es als Dogleg links bei diesem Par 5 fast bis an das Clubhaus heran. Vom Tee sollte man sich eher links anhalten oder einen Draw spielen. Je weiter der Drive fliegt und nach links kommt, umso mehr kommen nun auch die zahlreichen Bunker ins Spiel. Auch der weitere Weg zum Grün wird durch Bunker gesäumt, zudem grenzt das Grün links an einen Teich. Hier wird die Spielstrategie eine wichtige Rolle spielen – für die Profis ist das Grün bequem mit dem zweiten Schlag erreichbar, aber Bunker und Wasser können manche Überraschung mit sich bringen.

 

Der Ryder Cup Course von Marco Simone ist ein würdiger Austragungsort für das kommende Event. Besonders erfreulich: das Design wurde so gestaltet, dass es für die Profis viele Chancen, aber auch Herausforderungen bietet – aber dennoch auch für „Normalgolfer“ ein spielbarer und im positiven Sinne anspruchsvoller Platz ist. Das Clubhaus wird 2021/2022 vollständig renoviert. Wer nach Rom kommt, sollte diesen wunderbaren Platz bereits jetzt spielen – so kann man dann beim Ryder Cup noch mehr mit den Profis mitfiebern und mitfühlen, und entgeht so durchaus auch der hohen Nachfrage nach Startzeiten, die zweifellos spätestens nach dem Ryder Cup für diesen wunderbaren Platz einsetzen wird.

 

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