Click on the dropdown button to translate.
Translate this page:
You can translate the content of this page by selecting a language in the select box.
Die Hunde im Canis Resort bestens versorgt, Kaffeemaschine und Bügeleisen ausgestellt, Reiseführer eingesteckt, ausreichend Kleidung eingepackt: eine Reise nach Hawaii will gut vorbereitet sein. Schliesslich geht es von Deutschland aus im wahrsten Sinne des Wortes um die halbe Welt - und auch von Hawaii zum Festland sind es einige tausend Kilometer.
Anders ausgedrückt: eine gute Vorbereitung erleichtert bei einer solchen Fernreise vieles. Schon seit den 1950er Jahren gilt Hawaii für viele Deutsche als Traumziel. Aktuell reisen jährlich gut
30.000 Deutsche nach Hawaii - zugegeben, das schafft Mallorca quasi an einem durchschnittlichen Sommertag. Und während Traumdestinationen wie Mauritius, FLorida und die Karibik bei vielen
Golfreiseveranstaltern gut gelistet sind, fristet Hawaii eher ein Schattendasein. Grund genug für uns, die grösste Insel einmal selbst auf ihre Eignung als Golfdestination hin zu prüfen.
Die bekannteste und Einwohner-stärkste Insel ist Oahu mit der bekannten Stadt Honolulu und dem Waikiki Beach. Wir entschieden uns jedoch für Big Island, die östlichste und grösste der hawaiianischen
Inseln. Die Anreise geht am besten über die USA: von Los Angeles oder San Francisco aus gibt es gute Direktverbindungen nach Hilo und Kona. Einmal Umsteigen ist also erforderlich. Je nach
Anzahl der geplanten Golfrunden empfehlen wir übrigens, auf das eigene Equipment zu verzichten und stattdessen auf Leihschläger zurück zu greifen. Für 35 bis 55 USD erhielten wir stets sehr
hochwertiges und top-aktuelles Equipment der führenden Schlägerhersteller!
Big Island, Insel der Vulkane
Big Island wird durch die drei grossen Vulkane Mauna Kea, Mauna Loa und Kilauea dominiert. Während Mauna Kea und Mauna Loa derzeit nicht aktiv sind, dauert der letzte Ausbruch des Kilauea seit
immerhin 1983 unvermindert an, aber die Lava fliesst gemächlich zum Meer und stellt für Einheimische und Gäste keine Gefahr dar.
Die Nordseite mit der Inselhauptstadt Hilo ist etwas feuchter und regnerischer als der Süden. Hier findet man auch die Stadt Kona, in der alljährlich der Iron Man ausgetragen wird. Unser Tipp: der Südwesten der Insel ist deutlich trockener, Regenfälle sind hier eher selten, die Strände sind sehr schön und gut erschlossen, es gibt zudem zahlreiche Golfplätze. Aber egal, wo man Quartier bezieht: in gut 2,5 Stunden ist man per Mietwagen (der unbedingt zu empfehlen ist, zur Landschaft passt ein Wrangler Jeep bestens) an jedem beliebigen Ort auf der Insel.
Wir hatten uns für die Outrigger Fairway Villas entschieden: grosszügige, rund 70 Quadratmeter grosse Condominiums im Waikoloa Beach Resort. Ganz in der Nähe sind die Einkaufszentren Queen?s Marketplace und Kings? Shops, in denen es auch Lebensmittelgeschäfte und zahlreiche Restaurants gibt. Wer mag, kann sich aber auch in den sehr hochwertig ausgestatteten Apartments selbst verpflegen.
Volcano Golf & Country Club
Auf dem Weg von Hilo Richtung Süden führt die Strasse über den Kilauea und unmittelbar am Hawaii Volcanoe National Park vorbei. Direkt nach der Parkeinfahrt befindet sich - von Hilo aus gesehen - auf
der rechten Seite die Einfahrt zum Volcano Golf & Country Club. Dieser liegt auf rund 1.200 Meter Höhe, was den Bällen einen deutlichen Längengewinn einbringt. Mit stetem Blick Richtung Kilauea
und auf Mauna Loa wurde ein sehr schöner, leicht spielbarer 18-Loch-Platz angelegt. Eine Runde kostet gut 60 USD (Stand: Mai 2013), Leihschläger sind verfügbar.
Unser Tipp: nach der Runde unbedingt einen Abstecher zur Volcano Winery einplanen. Dieser südlichste Weinbaubetrieb der USA erwartet die Besucher mit leckeren Weinen, bei denen neben klassischen Trauben auch Guaven und Macadamia-Nuss eingesetzt werden. Für rund 8 USD kann man an einer Weinprobe teilnehmen und dann ein paar Flaschen für den Rest des Urlaubs erstehen.
WAIKOLOA Beach Resort
Golf auf Hawaii ist herrlich unkompliziert und bietet grandiose Landschaften, wie man sie kaum anderswo findet. Zum Waikoloa Beach Resort zählen zwei Plätze: der Kings? Course und der Beach Course.
Spielt man mindestens 2 Runden (gleich, ob auf einem oder beiden Plätzen), ermässigt sich das Greenfee deutlich. Statt der regulären 165 USD spielen Gäste des Resorts Einzelrunden für 135 USD.
Folgerunden sind mit ca. 90 USD deutlich günstiger (alle Angaben Stand Mai 2013). Ein Cart ist immer im Preis eingeschlossen. Leihschläger gibt es für 55 USD für die erste und jeweils 35 USD für alle
Folgerunden. Hier zeigt sich bereits: je näher ein Golfplatz auf Hawaii am Meer liegt, um so höher das Greenfee. Plätze im Inselinneren sind meist deutlich günstiger, bieten aber auch keinen
Meerblick. Wer nach 12 oder 14 Uhr abschlägt oder nur 9 Loch spielt, erhält oft zusätzlich Ermässigungen auf den Plätzen.
Der Kings Course ist ein weitläufiger, für alle Spielstärken geeigneter Golfplatz. Die Schwierigkeit ergibt sich häufig aus der gewählten Abschlagposition.
Wer nach Damen- oder Herrenabschlag sucht, forscht hier vergebens. Die vier Positionen heissen Kings, Championship, Resort und Forward. So kann jeder die für ihn oder sie passende Abschlagmarkierung auswählen. Die Länge der Spielbahnen ist fair gewählt, Wasser kommt nur selten ins Spiel. Dafür wird man oft vom Blick auf den Mauna Kea in den Bann gezogen.
Die Spielbahnen sind häufig als Dogleg angelegt, immer wieder kommt Lava als Design- und Architekturelement ins Spiel. So wird das Grün an Bahn 5 nicht nur von einem langen Bunker verteidigt, sondern zusätzlich durch zwei Lavafelsen geschützt. Später am Tag kommt häufig Wind auf, so dass sich die Anforderungen an die Präzision erhöhen. Das merkt man zum Beispiel an Bahn 13, an der nahezu die gesamte linke Fairwayhälfte von einem See begrenzt wird. Bezeichnenderweise trägt diese Bahn den Namen "Big Dipper".
Der zweite Platz der Anlage ist der Beach Course. Wie der Name bereits andeutet, führt er den Golfer bis an den Strand. Während unseres Aufenthalts war der Platz frisch aerifiziert und gesandet (sehr positiv, dass man bereits bei Buchung einer Startzeit auf diesen Zustand und die möglichen Einschränkungen sehr deutlich hingewiesen wird), aber wir wollten uns diese Runde trotzdem nicht entgehen lassen. Der Beach Course ist wie eine kleine Führung durch das gesamte Resort: Bahn 1 führt einen direkt auf die Fairway Villas zu (unser Apartment war direkt am ersten Grün gelegen), der Weg zu Bahn 2 geht an den Petroglyphen vorbei. Muss man bereits auf der 1 mit dem Teeshot einen See überqueren, steigt auf Bahn 2 die Anforderung nochmals: zwischen Teeshot und Grün nichts als Wasser, da ist ausreichende Länge und Präzision gefragt! Bahn 4 führt die Spieler entlang der Kings Shops und vorbei an einem sehr schön angelegten künstlichen Wasserfall.
An Bahn 5 kommt deutlich die Lava ins Spiel: die begrenzt das Fairway rechts und umrandet zudem das Grün. Signature Hole des Platzes ist Bahn 7. Dieses Par 5 Dogleg links führt den Golfer zwischen Lavaformationen direkt bis an den Strand. Das auf einem Hochplateau gelegene Grün liegt oberhalb des Meeres. Bei starkem Wind kann hier fast ein wenig Pebble Beach-Feeling aufkommen. Insgesamt empfanden wir den Beach Course als anspruchsvoller, vor allem die Back 9 erfordern abwechselnd präzise Teeshots und exakte Annäherungen. Ein weiteres Highlight ist die 17: der hintere Abschlag ist leicht erhöht, es gilt, bei diesem Par 3 das von einem grossen See nach vorne und drei Bunkern nach hinten verteidigte Grün zu treffen.
Sehr gut hat uns auch der Pro-Shop gefallen. Hier gibt es nicht nur hochwertige Golfsouvenirs, sondern Golfequipment aller Art und sehr hochwertige Golfbekleidung mit und ohne Clublogo. Auch der Service war stets ausgezeichnet. Etwas schade fanden wir, dass das Clubrestaurant nur Plätze im Inneren bietet. Dafür gibt es aber auf der Runde Katy, die mit ihrem rollenden Shop die Golfer auf Wunsch mit Bier, alkoholfreien Getränken und Snacks versorgt. Jedes Golfcart hat übrigens eine mit Eis gefüllte Kühlbox, so dass sich die Getränke auch gut lagern lassen.
Big Island Country Club
Rund 40 Autominuten vom Waikoloa Resort entfernt wartet eine weitere Golfanlage auf den Gast: der Big Island Country Club. Schon das imposante Eingangstor verdeutlicht den Anspruch eines Country
Clubs - und bei der Zufahrt sieht man rechts das Signature Hole, die 17. Hier hat offensichtlich der TPC Sawgrass Pate gestanden, denn es erwartet die Spieler ein echtes Inselgrün. Der Platz bietet
jeweils fünf (!) Abschläge, so dass an der 17 die Länge zwischen rund 91 und 188 Metern variiert. Wasser ist überhaupt ein bestimmendes Element auf diesem Platz, fast die Hälfte aller Spielbahnen hat
Wasser als Hindernis integriert. Etwas überrascht waren wir vom Clubhaus. Gewiss, es mag ein Vorurteil sein, bei einem amerikanischen Country Club ein Clubhaus im Stile von ?Vom Winde verweht? zu
erwarten - aber das Hartplastikzelt hat uns dann doch erstaunt. Aber: der Club hat eine sehr enge Beziehung zur Brauerei Bitburger! Und daher gibt es im Pro-Shop auch Bitburger und Köstritzer Bier,
womit Paul Kuhns These, dass es kein Bier auf Hawaii gäbe, endgültig wiederlegt ist.
Kona Country Club
Wer sein Quartier in Kona aufschlägt, für den sind die beiden Plätze des Kona Country Clubs am nächsten gelegen. Zur Anlage gehören zwei Plätze: der Mountain Course und der Ocean Course. Bei unserem
Besuch wurde der Ocean Course gerade umgebaut und war deshalb nicht bespielbar. Der Mountain Course macht seinem Namen alle Ehre, die Spielbahnen schmiegen sich eng an den Hang, so dass man fast
immer hängende Fairways hat. Gut, dass auch hier Carts zur Standardausstattung gehören. Das Greenfee beträgt für beide Plätze jeweils 150 USD. Das Clubhaus scheint auch schon etwas älteren Baujahrs
zu sein, vielleicht steht ja auch hier bald eine Renovierung an. Insgesamt fanden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis im Waikoloa Resort deutlich besser.
Ausflüge
So schön die Golfrunden auf Hawaii auch sind: die Insel bietet natürlich viel mehr als Golf! Selbstverständlich sollte man ausreichend Zeit einplanen, um die zahlreichen, wunderschönen Strände der
Insel zu geniessen. Der Strand beim Waikoloa Resort bietet sogar kostenlose Liegen - und der Lava Lava Beach Club mit seinen tollen Drinks und Speisen entwickelt sich schnell zum Stammlokal für das
Mittagessen und gerne auch die Happy Hour.
Häufig trifft man am Strand auch auf Meeresschildkröten, die es sich zwischen den Lavafelsen gemütlich machen. Manche Strände sind übrigens tief schwarz durch die Lava - und in der Nähe des South Points gibt es gar einen Strand, dessen Sand grün schimmert.
Ein Muss - nicht nur für Romantiker - ist eine Sonnenuntergangs-Tour auf den Mauna Koa. Vom Fuss des Berges aus gemessen ist dies der höchste Berg der Erde, höher gar als der Mount Everest. Vom Meeresgrund aus gesehen reicht er immerhin noch über 4.000 Meter in die Höhe. Die Strasse auf den Gipfel ist zunächst sehr gut ausgebaut. Lediglich die letzten knapp 14 Kilometer sind Schotterpiste und sollten nur mit Allrad-Fahrzeugen befahren werden. Oben angekommen, blickt man nicht nur auf den Gipfel und zahlreiche Vulkankrater - die besonders klare Luft hat dazu geführt, dass zahlreiche Observatorien errichtet wurden, die zusammen die grösste Sternwarte der Welt bilden. Wer Kreislaufprobleme hat, sollte die Auffahrt übrigens langsam angehen und rund um den Gipfel Anstrengungen vermeiden - die dünne Höhenluft ist deutlich spürbar. Am besten parkt man auf dem letzten Parkplatz links vor der Auffahrt zum höchst gelegenen Observatorium. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick und den perfekten Blick auf den Sonnenuntergang.
Ein weiteres Highlight: eine Tour zum Kilauea. Selten hat man die Chance, einen aktiven Vulkan aus so grosser Nähe und dennoch so sicher zu erkunden. Der Hawaii Volcanoe National Park (Eintritt: 10 USD pro Fahrzeug inkl. Insassen) ist bestens erschlossen. Schon am Visitor Center erhält man aktuelle Informationen rund um den Status der Vulkanaktivitäten, im Thomas Jagger Museum werden Entstehung und Wirkung eines Vulkans anschaulich erläutert. Der Crater Rim Drive ist eine gut ausgebaute Strasse. Links und rechts des Weges laden immer wieder Aussichtspunkte und Wanderwege ein, auszusteigen. Die Strasse führt schliesslich bis hinunter zum Meer. Dort sieht man bereits aus der Ferne den Wasserdampf von der Stelle aufsteigen, an der die Lava ins Meer vordringt. Wer die glühende Lava aus nächster Nähe erleben will, sollte eine Helicopter-Tour buchen. Für Fussgänger ist der Zugang aus Sicherheitsgründen sinnvollerweise rechtzeitig begrenzt. Dennoch kann man am Fuss des Kilauea auf einem gut beschilderten Weg zu Fuss quer über die Lava erahnen, welche enormen Auswirkungen der Vulkan und seine Eruptionen auf Big Island haben.