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Die Region Ayrshire bietet viele traumhafte Golfplätze, unter anderem Turnberry Ailsa (siehe unseren separaten Golfbericht „Auf den Spuren von Old Tom Morris“) und einen weiteren Platz der Rota, Royal Troon, wo 2016 die Open Championship ausgetragen wird. Und etwas weiter oberhalb von Glasgow, der Metropole dieser Region, ist der Loch Lomond Golf Club wohl eine der exklusivsten Adressen des schottischen Golfsports. Doch auch der zauberhaft am Loch Lomond gelegene Privatclub war nicht ganzjährig spielbar. „So fassten die Eigentümer den Entschluss, einen weiteren Golfclub zu gründen und auf diesen ihren Mitgliedern, aber auch den Gästen das ganzjährige Golfspiel zu ermöglichen“, begründet Clubmanager Ian Ferguson die Expansionspläne Loch Lomonds. Doch im Gegensatz zum Privatclub am berühmten See nahe Glasgow steht Dundonald Links nicht nur den eigenen Mitgliedern und den Mitgliedern von Loch Lomond offen, sondern reserviert einen Großteil der Runden für Greenfee-Spieler. In der Nebensaison von Oktober bis April beträgt das Greenfee (Stand: März 2016) wochentags gerade einmal 40 Pfund, in der Hochsaison steigt es auf 105 Euro vor 13 Uhr, danach gibt es Sundowner-Tarife von 75 und 55 Pfund.Für das Greenfee erwartet den Golfer der derzeit wohl beste neue Links Platz Schottlands. Obwohl des auf dem Gelände bereits früher unter dem Namen „Southern Gailes“ einen Golfplatz gab, ist der heutige Platz grundlegen neu konzipiert worden. Als Designer gewannen die Eigentümer keinen geringeren als den mehrfach preisgekrönten Kyle Phillips, der auch für das Design von Kingsbarns und The Grove verantwortlich zeichnet. Und die Zusammenarbeit war nicht auf das Urdesign begrenzt, auch heute noch besucht Phillips den Club regelmäßig und stimmt mit dem Management Änderungen und Erweiterungen ab. Zu den aktuellen Umbaumaßnahmen sagt Phillips: These refinements will add to the pleasure of the course by providing an even greater variety of strategic pin positions, whilst preserving the championship positions which currently exist ."
In 2016 soll übrigens – rund 12 Jahre nach Eröffnung des Clubs – auch ein häufiger Kritikpunkt ausgeräumt werden: das derzeitige Clubhaus, das zwar alle erforderlichen Einrichtungen wie Proshop, Gastronomie und Umkleiden bietet, aber dennoch eher den Charme eines Provisoriums hat, soll durch ein neues und modernes Clubhaus ersetzt werden – und weitere Expansionspläne sind nicht ausgeschlossen.
Mit dem Design dieses Platzes hat Phillips gezeigt, wie modernes Links Golf aussehen kann – und mit 7.100 Yards von den hinteren Abschlägen bietet der Platz auch heutigen Longhittern genügend Herausforderungen. Während unserer Runde im März 2016 zeigte sich die gesamte Anlage in hervorragendem Zustand – mancher deutsche Club wäre froh, solche Grüns im Sommer bieten zu können. Und auch die Ausblicke während der gesamten Runde sind gerade zum Ende des Winters oftmals beeindruckend, denn die schneebedeckten Gipfel der Highlands sind sowohl vom Clubhaus als auch von verschiedenen Bahnen zu bewundern. Fast hat man manchmal den Eindruck, man sei in den kanadischen Rockies unterwegs und nicht in Schottland. Aufgrund der bewussten Öffnung für Greenfee-Spieler bietet Dundonald auch (sofern es die Witterung zulässt) Buggies an, hier merkt man die internationale Ausrichtung auch auf US-Golfer. Die gesamte Anlage bietet alles, was man von anspruchsvollem Links-Golf erwartet – und kombiniert diese dennoch mit meist sehr breiten und entsprechend fehlerverzeihenden Fairways.
Gleich an der ersten Bahn wird dieser Design-Grundsatz deutlich. Das Fairway ist sehr breit, aber die Bahn mit bis zu 460 Yards für ein Par 4 auch ordentlich lang. Die folgende Bahn ist ein leichtes Dogleg, hier gilt es vor allem die Bunker rund um das Grün zu vermeiden. Bahn 3, das erste Par 5, erfordert präzise Schläge: zum einen zieht sich fast über den gesamten Verlauf der Bahn ein kleiner Bach, der die Bälle auf diesem Dogleg rechts magisch anzieht, zum zweiten teilt dieser Bach das Fairway gut 80 Meter vor dem Grün, so dass man sich gut überlegen sollte, ob man selbst als Longhitter das Grün mit dem zweiten Schlag attackieren möchte. Das anschließende, bis zu 215 Yards lange Par 3 erfordert genaues Spiel, denn ist er Schlag zu lange, lauern links und rechts des Grüns Bunker. Über ein weiteres Par 5 Dogleg gelangt man zum zweiten Par 3 an Bahn 6 Dieses ist mit maximal 170 Yards zwar nur durchschnittlich lang, jedoch wird das Grün nach vorne und rechts von einem Bach begrenzt, zudem schmiegt sich das Grün wie ein kleines erhöhtes Hochplateau in einen Hügel – der rechts neben dem Bachlauf zusätzlich durch Bäume geschützt wird. Dafür ist das anschließende Par 4 Dogleg eher leicht zu spielen und bietet eine breite Drivelandezone, an der folgenden Bahn wird die Landezone wieder durch klassische Potbunker verteidigt. Untypisch für alte Linksplätze, aber eben auch Ausdruck des modernen Designs: mit Bahn 9 kehrt man wieder zum Clubhaus zurück, so wie dies auch das Design des Castle Courses in St. Andrews zeigt – alte Linksplätze folgen eher dem klassischen Out und In, hier ist die 9 die am weitesten vom Clubhaus entfernte Spielbahn. An der 9 sollte man den dichten Bewuchs links des Fairways vermeiden und seinen Annäherungsschlag nicht zu kurz lassen, sonst landet dieser entweder im Bach vor dem Grün oder in einem der beiden Grünbunker.
Die zweiten 9 beginnen direkt vor dem bisherigen Clubhaus – und mit 465 Yards verdeutlicht Phillips, dass er den Golfern auf der zweiten Hälfte der Runde keineswegs eine Verschnaufpause gönnen möchte. Links lauern vom Tee zahlreiche Sträucher und Gräser, rechts hingegen Topfbunker. Und selbst wer aufgrund der Länge das Grün erst mit dem dritten Schlag erreichen wird, sollte beim zweiten Schlag auf den Bunker links im Fairway achten. Die 11 ist einer der Höhepunkte der Runde. Das Par 3 ist mit 100 bis 120 Yards zwar eher kurz, aber der Abschlag ist erhöht, muss ein kleines Tal überbrücken und dann auf dem ebenfalls erhöhten Grün sicher landen. Von vorne wird das Grün jedoch durch drei Grünbunker verteidigt – und wer zur Sicherheit seinen Teeshot lieber etwas länger lassen möchte, findet seinen Ball nicht selten im vom Abschlag kaum einsehbaren, mehr als mannshohen Potbunker direkt hinter dem Grün wieder! Auch die folgende Bahn 12, ein eher kurzes Par 4, weist in der Mitte eine leichte Senke auf. Weiter über die 13 gelangt man an der 14 zum ersten Par 5 der Back Nine mit bis zu 540 Yards. Zwar gibt es links der zweiten Fairwayhälfte einen kleinen See, dieser kommt jedoch kaum ins Spiel. An der 15 ,einem bis zu 215 Yards langen Par 3, ist dann Länge gepaart mit Präzision gefragt: rechts des Fairways warten Bäume und Büsche, links vor dem Grün ist ein Biotop.
„Länge zählt“ heißt es dann auch an der 16, einem zwischen 385 und 470 Yards langen Par 4! Doch damit nicht genug: rechts wird das Fairway erneut durch Vegetation begrenzt und die Fairwaybunker sind sowohl für eine 2- als auch 3-Schläge-Strategie hervorragend platziert. Dies gilt auch für die 17, ein bis zu 420 Yards langes Par 4 Dogleg links – mit ebenfalls perfekt in der Drivelandezone positionierten Fairwaybunkern. Zum Schluss wartet ein 480 bis 560 Yards langes Par 5 auf den Golfer, zum Schluss der Bahn ist ein Dogleg rechts integriert, zudem wird das Grün durch einen kleinen Bach vorne vom Fairway getrennt. Hat man auch diese Herausforderung gemeistert, steht einem gemütlichen Ausklang im Clubhaus nichts mehr im Wege. Wir meinen: ein echtes Kyle Phillips-Meisterwerk, wer die Gegend rund um Glasgow besucht, sollte diesen Platz unbedingt spielen. Und die günstigen Preise in der Nebensaison sowie die Sundowner-Raten bieten vielfach ein fast unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis!