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Das Verdura Resort im Westen Siziliens ist ein Golfresort der Spitzenklasse. Das zugehörige Hotel wird ist ein Fünf-Sterne-Objekt der Rocco Forte-Gruppe. Fast alle Zimmer bieten einen Blick auf das Meer – und weil die Anlage nach Westen ausgerichtet ist, kann man hier von der Terrasse perfekte Sonnenuntergänge bewundern. Abgerundet wird das Angebot – neben einem feinsandigen Strand – durch ein eigenes Wellness-Center. Ursprünglich umfasste die Anlage zwei 18-Loch-Championship Courses, beide aus der Feder von Star-Golfplatzdesigner Kyle Phillips. Doch Ende 2018 wurde die Region durch heftigen Regen und Überschwemmungen verwüstet, wodurch die Golfanlage stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Inzwischen läuft der Wiederaufbau – und bis dahin hat man aus der Not eine Tugend gemacht und aus den beiden Plätzen einen Composite Course zusammengestellt, der dem bei den dort ausgetragenen Profiturnieren sehr ähnlich ist. Während die Front Nine mehr im Inland hinter der Driving Range verlaufen, sind die meisten Bahnen der Back Nine direkt oder nur eine Spielbahn vom Meer entfernt. Zusätzlich steht den Golfern aktuell noch ein Par 3-Platz mit neun Bahnen zur Verfügung. Auf unserer Runde im Oktober zeigte sich, dass sich dieser aktuelle Platz weiterhin mit den Besten in Europa messen kann – und dass man auch auf Sizilien durchaus eher britisches Wetter mit Wind und Regen erleben kann (und der Platz dabei dennoch perfekt spielbar bleibt).
Der Par 70-Course bietet pro Bahn fünf Teeboxen. Die Gesamtlänge liegt zwischen 4.919 und 6.547 Metern. Vor allem auf den Front Nine sollte man berücksichtigen, dass das Gelände ein paar Höhenunterschiede aufweist und sich einige Bahnen dadurch kürzer oder länger spielen. Durch die nahe Lage zum Meer kann auch der Wind zum relevanten Faktor werden. Die Runde beginnt mit einem bis zu 426 Meter langen Par 4, Dogleg links. Vom Tee zielt man am besten leicht links des Fairwaybunkers. Im weiteren Verlauf fällt das Fairway vor allem links am Rand deutlich ab, auch das Grün ist leicht erhöht. Wie fast immer bei Kyle Phillips sind die Grüns onduliert und haben häufig mehrere Ebenen – an Bahn 1 hängt das längliche Grün zusätzlich von hinten nach vorne. Auch die zweite Bahn ist ein Par 4, verläuft jedoch weitgehend gerade und bis zu 409 Metern. Die Spielbahn geht Richtung Grün leicht bergab. Da das Fairway in der Drivelandezone spürbar nach rechts hängt, sollte man sich vom Tee eher links orientieren. Das quer liegende Grün bietet zwei Ebenen und ist deutlich erhöht. Drei große Bunker bewachen sowohl die Vorder- als auch die Rückseite. Bahn 3 ist ein leichtes Dogleg links mit bis zu 387 Metern. Vom Tee bis zum Grün geht die Bahn durch eine kleine Senke, das vom Tee einen Längengewinn ermöglicht. Daher sollte man auf die beiden Fairwaybunker links besonders achten. Den Eingang zum Grün bildet eine schmale Gasse, die beiderseits an Bunker angrenzt – daher hier die Fahne am besten hoch anspielen. Weiter geht es mit dem ersten, bis zu 145 Meter kurzen Par 3. Mitte links des Grüns ist ein kleiner Hügel integriert, so dass die Bälle von dort nach unten rollen. Da Grün wird – typisch Kyle Phillips – durch fünf Bunker verteidigt. Die Form des Grüns ermöglicht viele anspruchsvolle Fahnenpositionen, daher kommt dem Teeshot besondere Bedeutung zu. Anschließend steht das erste Par 5 an, ein leichtes Dogleg rechts und bis zu 564 Meter lang – selbst von den vordersten Abschlägen misst die Bahn noch 442 Meter, ein echtes Brett also. Das Fairway ist recht wellig. Wer sich traut, kann über die beiden Fairwaybunker rechts etwas abkürzen. Danach steigt die Bahn Richtung Fahne kontinuierlich an, das tropfenförmige Grün hängt spürbar nach vorne. Vom Tee der sechsten Bahn, einem bis zu 448 Meter langen Par 4, hat man schöne Ausblicke auf das Binnenland Siziliens. Beim Teeshot braucht man auf keine Bunker Rücksichti zu nehmen, vom erhöhten Abschlag aus geht es über eine kleine Senke geradeaus, die Drivelandezone ist extrem breit. Dafür wird es Richtung Grün wieder anspruchsvoller: die Spielbahn verläuft bergauf, drei Bunker schützen das Grün – und wessen Schlag zur Fahne zu kurz bleibt, findet sich schnell im Fairwaybunker rechts vor dem Grün wieder. Auch das zweite Par 5 an Bahn 7 ist mit bis 418 bis 521 Metern nicht zwingend eine Bahn, bei der alle Golfer bereits mit dem zweiten Schlag das Grün erreichen werden. Vom Tee geht es zunächst geradeaus – und von deh hinteren Tees bedeutet dies: über dichtes Rough. Am besten zielt man auf die Fairway-Mitte. Dann wendet sich die Bahn leicht nach rechts. Mehrere tiefe, fast schon Linksgolf-artige Bunker kreuzen den Weg zur Fahne – auch bei einem Lay-up ist daher Präzision gefragt. Dafür spielt sich das Grün vergleichsweise einfach. Nun steht das zweite Par 3 auf dem Programm. Vom Tee geht es bis zu 228 Meter geradeaus – und noch dazu deutlich bergauf. Spätestens hier merken Golfer, ob sie die für sich passende Teebox gewählt haben. Bleibt der Schlag zu kurz, landet er oft in einem der beiden Bunker auf der Vorderseite. Das Grün selbst hängt leicht von rechts vorne nach links hinten, wenn der Teeshot das Grün erreicht, ist ein Par mit zwei Putts durchaus realistisch. Zum Abschluss der Front Nine steht noch einmal ein bis zu 400 Meter langes Par 4 auf dem Programm. Die Bahn wendet sich ganz leicht nach links, in diese Richtung hängt auch das bergab verlaufende Fairway. Für den Schlag ins Grün reicht meist ein mittleres Eisen, auch mit Bunkern ist der Designer bei diesem Grün sparsam umgegangen.
Unterhalb der vierten Spielbahn geht es weiter zu den Back Nine. Vom Tee zielt man am besten Richtung Clubhaus – der zweite Teil des Runde beginnt direkt mit dem einzigen Par 5 der Back Nine. Links lauern nicht weniger als vier Fairwaybunker, zudem neigt sich die Spielbahn leicht nach rechts. Kurz vor Bahnende wendet sich die Bahn nach rechts in Richtung des länglichen Grüns, weitere vier Bunker (davon drei rechts des Grüns) lauern auf unpräzise gespielte Bälle. Das Grün ist fein onduliert, ein genaues Studium der Puttlinie daher ratsam. Vom Tee der 11, einem bis zu 380 Meter kurzen Par 4, schaut man erstmals direkt aufs Meer. Die Bahn verläuft leicht nach rechts, die beiden Fairwaybunker links sollten beim Abschlag mit dem Driver eher nichts in Spiel kommen. Das Fairway ist jedoch sehr wellig, mal hängt es nach links, mal nach rechts. Zum Grün hin steigt die Bahn nochmals leicht an, auch das Grün hängt von links nach rechts. Dann folgt das erste Par 3 der Back Nine. Maximal 138 Meter kurz geht es vom Tee leicht bergauf zum Grün, dessen Form einer quer liegenden Eieruhr ähnelt. Zwei große Bunker vorne und drei kleine links hinten erschweren den Score. Erreicht der Teeshot das Grün nicht, rollt er meist entweder in einen der beiden Bunker vorne oder den Abhang hinunter zu einem anspruchsvollen zweiten Schlag. Das folgende, bis zu 421 Meter lange Par 4 ist wunderbar in die Landschaft eingebettet. Vom Tee blickt man auf hügeliges Hinterland, auch ein altes Wirtschaftsgebäude ist zu sehen. Die Bahn verläuft leicht von rechts nach links, das Fairway hängt hingegen nach rechts. Die beiden großen Fairwaybunker rechts sollten vom Tee noch nicht ins Spiel kommen. Zum Grün hin geht es wieder leicht bergauf, zudem schützt eine kleine Wulst die Vorderseite des Grüns. Insgesamt einfach eine tolle Spielbahn, die gutes Course Management und präzise Schläge belohnt. Nun spielt man direkt am Meer entlang. Das immerhin bis zu 436 Meter mächtige Par 4 verläuft vom Tee gerade Richtung Grün. Allerdings kommt im ersten Teil des Fairways das Rough von rechts bauchförmig in die Spielbahn hinein. Ideal ist hier eine Fade – wer hingegen geradeaus spielt, sollte sich sicher sein, die Strecke bis zum Ende der Einbuchtung zu überwinden. Das Grün liegt deutlich erhöht und ist stark gewellt, zudem lauert ein großer Bunker vorne rechts. Selbst wenn der Ball mit dem zweiten Schlag das Grün erreicht – was vor allem bei Gegenwind eine Herausforderung ist – ist das Par noch nicht garantiert. Vorbei am Clubhaus geht es zum bis zu 170 Meter langen Par 3 an Bahn 15. Gleich drei Bunker umzingeln das Grün, das zudem von links nach rechts abfällt. Daher spielt man die Fahne am besten über die linke Grünseite an. Bahn 16, ein bis zu 433 Meter mächtiges Par 4, ist nicht nur ein Dogleg links, sondern führt auch direkt am Hotel vorbei. Den Teeshot richtet man am besten leicht links des gut sichtbaren Markierungspfostens aus. In kleinen Wellen steigt das Fairway Richtung Grün an. Das Grün bildet in der rechten vorderen Hälfte eine kleine Mulde aus – steckt die Fahne dort, hilft dies meist. Vorbei am Strand des Rocco Forte-Hotels gelangt man zum letzten und wohl schönsten Par 3: über bis zu 163 Meter geht es am Meer entlang, das Wasser gegrenzt die linke Spielseite – zwischen Bahn und Wasser wurde der Strand quasi verlängert und bildet eine Waste-Area aus. Das langgezogene Grün ermöglicht sehr unterschiedliche Fahnenpositionen und hängt von hinten nach vorne, daher unbedingt die genaue Fahnenposition beachten. In direkter Verlängerung geht es zur Schlussbahn, einem bis zu 398 Meter langen, geraden Par 4. Vom Tee aus zielt man am besten zwischen die Fairwaybunker rechts und die rechte Kante des Clubhauses. Insgesamt sechs Bunker kommen hier zwischen Abschlag und Fahne ins Spiel, zudem nimmt häufig der Wind Einfluss. Das Grün sollte man eher über rechts anspielen, da links sowohl Wasser als auch der größere Grünbunker lauern. Da das Grün recht eben verläuft, kann man hier zum Abschluss durchaus nochmals ein Par mitnehmen.