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Golf Montecatini Terme - Toskanische Landschaft pur

Der Golfclub von Montecatini Terme liegt rund 40 Minuten östlich von Lucca und eine knappe Autostunde nordöstlich von Pisa. Die 18-Loch-Anlage ist wunderbar in die Landschaft der Toskana eingebettet – das bedeutet auch häufiges Bergauf und Bergab, daher ist ein Buggy oder zumindest ein E-Trolley sehr nützlich. Meist ist der Platz mit zwei Abschlägen der sechs möglichen Abschläge gesteckt, die Gesamtlänge liegt dann bei 5.677 Metern von den hinteren Teeboxen und 4.922 Metern von den vorderen Abschlägen – somit ist der Par 72-Platz keineswegs nur von Longhittern beherrschbar. Der Charakter wechselt zwischen vergleichsweise engen Parkland-Bahnen und offenem Gelände, man sollte daher je Bahn entscheiden, ob man eher aggressiv oder defensiv spielen möchte.

 

Leider gab es ausgerechnet am Tag vor unserem Besuch im September 2021 ein Unwetter: Golfball-große Hagelkörner prasselten nieder und starker Wind und Regen sorgte dafür, dass die Bäume einen großen Teil ihres Laubs verloren. In Folge dessen sahen die Grüns teilweise aus, als wären sie frisch gepinched worden und manches Fairway oder Grün war am frühen Morgen mit Laub übersät (Photocredit für die drei folgenden Bilder: Elena Marchetti, Golf Montecatini Terme). Es spricht aber für die Anlage und das Team, dass schon nach wenigen Stunden am nächsten Morgen sich der Platz wieder im wahrsten Sinne sehr aufgeräumt präsentierte und auch unter den widrigen Umständen die Runde Spass machte und abwechslungsreiches Golf bot.

 

Die Runde beginnt mit einem nur maximal 285 Meter kurzen Par 4, das zudem gerade und abschüssig Richtung Fahne verläuft. Allerdings versperrt ein wunderschöner Olivenbaum den mittigen Zugang zum Grün, zudem fällt das Gelände hinter dem Grün Richtung Rough ab. Einfacher ist es daher, mit einem Eisen vorzulegen und dann mit dem zweiten Schlag die Fahne anzuspielen – und dabei den großen Grünbunker rechts zu beachten. Die Grüns sind meist recht eben und sehr spurtreu, daher sollte man mit maximal zwei Putts auskommen. Auch Bahn 2 ist ein Par 4, nun aber schon bis zu 345 Meter lang. Erneut geht es deutlich bergab Richtung Grün, da das Fairway jedoch gut sichtbar von links nach rechts hängt, kann man den Drive jetzt etwas links anhalten und den Roll dafür nutzen, dass er Mitte Bahn rollt. Hält man jedoch zu weit links an, bleibt der Drive manchmal auf dem dortigen Plateau liegen und man hat beim zweiten Schlag mehr Höhenunterschied zu berücksichtigen. Das Grün wird zu beiden Seiten durch Bunker eingerahmt, der Zugang über die Grünmitte ist jedoch breit ausgelegt. Beim bis zu 317 Meter langen Par 4, einem Dogleg links, an der folgenden Bahn schlägt man zunächst von einem erhöhten Abschlag über eine Senke. Longhitter sollten sich links an dem gut sichtbaren Bunker orientieren – wer den Bunker carry nicht überspielen kann, sollte sich entsprechend rechts halten und einen etwas längeren zweiten Schlag in Kauf nehmen. Das Grün hängt leicht nach vorne, erneut säumen es beidseitig Bunker. Dennoch: bei gelungenem Teeshot hat man eine ausgezeichnete Chance zum Par. Das erste Par 5 der Runde misst nur 403 Meter – allerdings als nahezu 90 Grad Dogleg links, das zudem mehrere Spielebenen umfasst. Vom Tee geht es zunächst geradeaus aus oder maximal ein klein wenig links – je nach Schlagweite sollte man zum langen Eisen oder kleinen Holz greifen, sonst landet der Abschlag schnell in den dichten Bäumen am Ende des ersten Bahnabschnitts und man kann ihn nur herauschippen. Dann dreht die Bahn deutlich nach links – und man erkennt, dass das Grün spürbar unterhalb liegt. Je weiter der Drive war, um so stärker kommt zudem der hohe Baum rechts ins Spiel. Wer nochmals vorlegen möchte, sollte eher die rechte untere Bahnseite anspielen. Das Grün umfasst zwei Ebenen und fällt von hinten nach vorne ab – ein schönes Beispiel dafür, dass auch ein kurzes Par 5 keine Birdie-Garantie beinhaltet. Auch das erste Par 3 mit bis zu 176 Metern erfordert präzises Spiel. Richtung Fahne geht es deutlich bergab, links vor dem Grün lauert eine Senke mit dichtem Bewuchs, die als Wasser gekennzeichnet ist. Daher sollte man vom Tee eher rechts anhalten – und bedenken, dass das Grün von rechts hinten nach links vorne geneigt ist. Das bis zu 420 Meter lange zweite Par 5 beginnt mit einem blinden Teeshot. Ein gut sichtbarer Baum in der Fairway-Mitte weist den Weg, man muss sich entscheiden, ob man den Abschlag links oder rechts davon anhält. Dann dreht die Bahn nach rechts, Richtung Fahne geht es weiterhin bergauf. Das Fairway ist recht wellig und fällt zu beiden Seiten etwas ab, auch das Grün hängt nach rechts vorne. Wer den Lay-up wählt, sollte diesen unbedingt Mitte Fairway platzieren. Zwei Bunker links und rechts der Vorderseite des Grüns sorgen für zusätzliche Herausforderungen. Das bis zu 196 Meter lange Par 3 an Bahn 7 ist eine der schönsten Bahnen der Runde. Das Grün ist ganz leicht nach links versetzt, über die gesamte Länge hängt die Bahn samt Grün nach links. Rechts begrenzen hohe Bäume die Spielbahn, links droht Ungemach in dichtem Gebüsch. Vom Tee sollte man daher auf die rechte Grünseite zielen, auch wenn dort einer von insgesamt drei Grünbunker platziert ist. Hat man das Grün mit dem Abschlag erreicht, ist bei gut dosierten Putts das Par nicht mehr weit. Das nächste Par 5 – die Front Nine spielen sich als Par 37, die Back Nine demzufolge als Par 35 – ist mit bis zu 508 Metern zugleich die längste Bahn der Runde und beginnt mit einem blinden Teeshot – schon bald hinter dem Abschlag geht es jedoch bergab, so dass der Drive durchaus noch einige Meter gewinnen kann, so er Mitte Bahn gespielt wird. Das Fairway wird beiderseits durch Hügel mit zahlreichen Bäumen begrenzt – so wirkt die Bahn, als ob man in einer Rinne spielen würde. Vor dem Grün dreht die Bahn nochmals ein wenig nach links, die Fahne sollte man nicht zu sehr über rechts anspielen, denn neben dem Grün geht es direkt wieder bergab. Die Front Nine enden mit einem bis zu 334 Meter langen Par 4, dessen Fairway erst im Bereich der Drivelandezone links etwas breiter wird. Da die Bahn vor allem zu Beginn deutlich nach links hängt, sollte man den Abschlag eher rechts anhalten. Richtung Fahne geht es dann stetig bergauf. Das auf einem Plateau gelegene Grün spielt man am besten mittig an, da es schwer einsehbar ist. Oben angekommen sollte man auch die wunderbare Aussicht genießen. 

 

Vorbei am Clubhaus geht es zur zehnten Bahn, einem bis zu 328 Meter kurzen Par 4. Das deutliche Dogleg links erfordert einen beherzten Abschlag über einen Teich, der auch an Bahn 18 nochmals in Spiel kommen wird. Das Fairway verläuft terrassenartig bergauf. Je nach Schlagweite sollte man entweder Mitte Bahn oder – bei längerer Schlagweite – eher links anhalten. Spannend wird es dann im zweiten Teil: das Grün liegt deutlich unterhalb, links wird die Bahn durch einen Hang begrenzt und man spielt über eine kleine Straße hinweg. Da das Grün nach rechts hängt und direkt neben dem Grün deutlich in Richtung eines hohen Bunkers abfällt, sollte man die Fahne eher über die linke Seite anspielen. Das nur 250 Meter kurze Par 4 an der folgenden Bahn ist nahezu ein 90-Grad-Dogleg rechts und verläuft bergauf. Allerdings ist die Fahne vom Tee nicht einsehbar – ohne Platzkenntnis sollten auch Longhitter daher lieber vorlegen. Am besten spielt man vom Tee zunächst das Fairway entlang, dabei sollte man in jedem Fall so weit schlagen, dass die Bäume rechts beim zweiten Schlag nicht mehr ins Spiel kommen. Dann geht es mit dem zweiten Schlag weiter bergauf über einen Feldweg und Zaun – man sollte nicht zu kurz spielen, sonst landet die Annäherung schnell in einem der beiden Grünbunker vor der Fahne. An der nächsten Bahn geht es bis zu 311 Meter bergab, das Fairway dieses Doglegs rechts ist sichtbar wellig. Am besten eignet sich hier vom Tee der Fade, oder man hält stärker rechts an. Beim Schlag zur Fahne ist Längenkontrolle wichtig, damit der Ball weder in den Bunkern vor dem Grün hängenbleibt noch hinter dem Grün den Hang hinunterrollt. Bahn 13 ist zwar ein Par 4, jedoch mächtige 411 Meter lang. Das liegt vor allem am stetigen Gefälle Richtung Fahne. Die Bahn dreht ganz leicht nach rechts, so dass hier erneut der Fade ideal ist. Geht der Schlag jedoch zu weit nach rechts, rollt er das Fairway seitlich herunter. Das leicht quer angelegte Grün wird vorne durch zwei Bunker verteidigt – wer sich dafür entscheidet, die Fahne erst mit dem dritten Schlag hoch anzuspielen, sollte zudem auf die Stromleitungen oberhalb des Grüns achten. Auch am folgenden Par 4, Dogleg links, mit bis zu 318 Metern kommen diese Leitungen vom Tee ins Spiel, sofern man hoch abschlägt. Am besten spielt man daher „Linksgolf“ und hält den Teeshot eher flach. Richtung Grün geht es dann leicht bergab. Je nach Ballposition vom Tee kann der hohe Baum links des Grüns den direkten Weg zur Fahne versperren, zudem hängt das Grün von links hinten nach rechts vorne. Dennoch: hier ist das Par deutlich einfacher zu spielen als an der vorherigen Bahn. Dann folgt das erste Par 3 der Back Nine mit bis zu 158 Metern. Erneut geht es spürbar bergab, man darf ruhig 1-2 Schläger weniger nehmen. Die rechte Seite wird durch hohe Bäume blockiert, links begrenzt dichter Bewuchs die Bahn. Wer keinen Fade beherrscht, sollte möglichst weit links aufteen, um etwas Platz für den Abschlag zu haben – ansonsten gilt das schöne Motto „Mitte Grün“, der Rest ist Putten. Das nur bis zu 314 Meter kurze Par 4 an Bahn 16 ist dennoch die zweitschwerste Bahn der Runde. Das deutliche Dogleg rechts wird von einem erhöhten Abschlag angespielt. In direkter Linie vom Tee lauern hohe Bäume, man sollte daher eher leicht links anhalten – oder die Bäume mit einem langen Drive überspielen. Richtung Fahne wird die Bahn dann immer enger, auf der rechten Seite kommt ein kleiner Bahn als seitliche Begrenzung ins Spiel. Das Grün ist deutlich onduliert und sollte aufgrund des Grünbunkers hoch angespielt werden. Das letzte Par 5 mit bis zu 465 Metern zieht sich in weitem Linksbogen Richtung Grün. Beide Fairwayseiten werden durch dichten und hohen Baum- und Buschbestand begrenzt. Da die Abschläge an der linken Bahnseite platziert sind, braucht man vom Tee entweder einen sauberen Draw oder sollte den Ball mit einem langen Eisen oder kleinen Holz mittig ins Spiel bringen. Das zwei Ebenen umfassende Grün erfordert zudem, dass man die genaue Fahnenposition beachtet, um den Schlag dorthin richtig dosieren zu können und keinen unangenehmen Bergab- oder Bergauf-Putt spielen zu müssen. Die Runde endet mit dem Signature Hole: bis zu 138 Meter geht es vom erhöhten Tee über den von Bahn 10 bekannten Teich aus das gegenüber liegende, quer angelegte Grün – da bleibt wenig Platz, um den Ball zum halten zu bringen. Gerät der Teeshot zu kurz, landet er entweder im Wasser oder rollt den Abhang Richtung Bunker oder Wasser. Auch das Grün hängt spürbar von hinten nach vorne, man sollte in jedem Fall lieber ein wenig zu weit spielen. Dennoch: eine wunderbare Schlussbahn, die nochmals die volle Konzentration erfordert und vor allem bei Wind durch den erhöhten Abschlag einiges Kopfzerbrechen bei der Schlägerwahl bereiten kann.

 

Nach der Runde sollte man unbedingt noch die Gastronomie auf der weitläufigen Terrasse hinter dem Clubhaus genießen – hier kann man sich entweder einen Vino oder Spritz gönnen oder die wunderbare toskanische Küche probieren. Wer mag, kann auf der Weiterfahrt entweder die bezaubernden Städte Lucca und Pisa besuchen – oder das ein oder andere Weingut besichtigen.

 

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