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Golf-Club Kitzeberg

Der Golf-Club Kitzeberg ist ein Club mit langer Tradition: 1902 gegründet, ist er der älteste von Deutschen gegründete und zudem ohne Unterbrechung betriebene Club in Deutschland. Zudem ist er Gründungsmitglied des Deutschen Golfverbands DGV e.V. – und stellte mit Johann Vincent Wentzel auch gleich den ersten DGV-Präsidenten. Auch für Golfarchitektur-Fans ist die Anlage äußerst interessant, da hier Bernhard von Limburger einst ein Redesign der ursprünglichen neun Bahnen durchführte, einige Elemente seines Designs wurden bis heute erhalten. Ursprünglich umfasste die Anlage neun Spielbahnen, erst Anfang der 2000er Jahre kamen die neuen neun Spielbahnen hinzu, welche seit 2009 als Bahnen 1-9 gespielt werden. Die „alten Bahnen“ sind nun die 10 – 18. Wer das erste Mal nach Kitzeberg kommt, wird jedoch schnell meinen, gar nicht in Norddeutschland zu sein – denn der Platz ist alles andere als flach, vor allem die alten neun Bahnen sind einem Mittelgebirge mehr als würdig und könnten getrost auch im Harz oder im Allgäu angesiedelt sein. Der Platz, der nur rund eine Viertel Stunde von Kiel entfernt liegt (auch die bekannten Baderegionen Kalifornien und Brasilien sind nur rund 15 Autominuten entfernt), kann daher auch zu Fuss absolviert werden – vor allem ältere Golfer bevorzugen jedoch gerne einen Buggy. 

 

Vom 2002 eingeweihten, neuen Clubhaus geht es zunächst über eine längere Wegstrecke zum ersten Abschlag. Der Par 71-Platz spielt sich zwischen 4.647 und 5.506 Metern – man muss also keineswegs Longhitter sein, um diese Anlage genießen zu können. Insgesamt vier Abschläge pro Bahn ermöglichen es Golfern aller Spielstärken, die für sie passenden Teeboxen zu wählen. Das bis zu 352 Meter lange Par 4 ist ein veritables Dogleg links, zudem geht es Richtung Grün deutlich bergab. Am Tee darf man daher ruhig den Driver im Bag lassen und statt dessen mit einem Eisen oder kleinen Holz abschlagen, denn bereits bei rund 170 Metern von gelb lauert ein Fairwaybunker. Zur besseren Orientierung wurde ein gut sichtbarer Zielpfosten installiert – an den man sich besser hält. Das Grün ist recht eben und wird zu beiden Seiten durch Bunker im vorderen Bereich geschützt. Dann folgt bereits das erste Par 3 mit bis zu 176 Metern. Das Grün liegt leicht erhöht, der Weg vor dem Grün fällt von links oben nach rechts unten ab. Das kleine Wasserhindernis links kommt nur ins Spiel, wenn der Teeshot deutlich zu kurz bleibt – ansonsten bietet diese Bahn eine gute Chance aufs Par. An Bahn 3, einem Dogleg links mit maximal 337 Metern Länge, geht es vom Tee deutlich bergab. Dies sollte man bei der Schlägerwahl beachten, denn beide Seiten der Drivelandezone wird durch einen Fairwaybunker geschützt. Die linke Seite Richtung Grün wird durch einige Bäume geschützt, zudem liegt das Grün vom Knick des Doglegs aus leicht erhöht. Man sollte auch die Neigung des Grüns beachten, es hängt spürbar von links hinten nach rechts vorne. Weiter geht es mit einem bis zu 330 Meter lange Par 4. Die Abschläge sind – Jack Nicklaus-Design ähnlich – leicht erhöht. Die Bahn verläuft gerade, vom Tee kommt es vor allem darauf an, den Ball sauber durch die von Bäumen und Sträuchern gebildete Gasse in der Drivelandezone zu spielen. Das Grün hängt leicht nach rechts vorne, dennoch ist ein Par auf dieser Bahn gut möglich. Das mit bis zu 238 Metern kürzeste Par 4 der Anlage verläuft vom Tee geradewegs Richtung Grün – und steigt nur kaum merklich an. Longhitter versuchen daher gerne, das Grün vom Tee anzugreifen. Wer die klassische Strategie mit zwei Schlägen zum Grün wählt, sollte die jeweilige Fahnenposition beachten: mit einer Tiefe von 30 Metern liegen zwischen Grünende und Grünanfang durchaus zwei bis drei Schlägerlängen. An Bahn 6 heisst es: Bunker vermeiden! Das Par misst maximal 148 Meter, knifflig sind die drei Grünbunker – und bei einer Fahnenposition links auf dem Grün läuft man mit einem Fade von den hinteren Abschlägen Gefahr, den Ball in den dichten Büschen links zu versenken. Mit bis zu 560 Metern ist Bahn 7 das längste Par 5 des Platzes – und beginnt mit einem blinden Teeshot. Zudem verläuft die Bahn im letzten Drittel als Dogleg links, dann kommt auch ein quer verlaufendes Wasserhindernis ins Spiel. Bis zum gut sichtbaren Zielpfosten verläuft die Bahn bergauf, anschließend führt das Fairway wieder leicht bergab Richtung Dogleg. Beim zweiten Schlag ist oft der mächtige, in der Fairwaymitte platzierte Baum im Weg. Beim Layout sollte man zudem das rund 90 Meter vor dem Grün querende Wasserhindernis beachten. Das Grün ist leicht erhöht, mit zwei Putts sollte man den Ball ins Loch bringen. Bahn 8 ist das kürzeste Par 3 mit 108 Metern, zudem liegen die Abschläge deutlich erhöht. Wichtig ist jedoch, das Grün exakt zu treffen, da es – wie ein Inselgrün – von einer kleinen Steinmauer eingerahmt wird. Mit dem zweiten Par 5, einem Doppel-Dogleg mit bis zu 491 Metern, geht es nun zurück Richtung Clubhaus. Vom Tee wartet ein blinder Abschlag, der Zielpfosten gibt die Richtung vor. Beim Lay-up sollte man auf die Wasserhindernisse zu beiden Seiten des Fairways achten. Im letzten Teil des Fairways geht es dann leicht bergauf Richtung Grün, die Vorderseite zur Fahne wird durch zwei Bunker sehr gut verteidigt.

 

Vorbei am Clubhaus geht es nun – über eine Brücke – über die Straße zum alten Teil der Anlage. Hier erwartet die Golfer ein exzellenter Parkland-Course, alles ist nun noch hügeliger und vor allem auch enger als auf den Front Nine. Das zeigt direkt die Auftaktbahn, ein leicht ansteigendes und bis 349 Meter langes Par 4, Dogleg rechts. Den Teeshot sollte man über die kleine Senke eher links anhalten und so einen besseren Winkel nach dem Dogleg haben – Bernhard von Limburger hätte übrigens nicht von Drive und Dogleg gesprochen, sondern stets von Treibschlag und Hundebein, er war ein großer Verfechter deutscher Ausdrücke beim Golf! Beim Schlag ins Grün sollte man auf die richtige Länge achten, denn rechts vor dem Grün lauert ein Bunker, links und hinter dem Grün geht es spürbar bergab Richtung Bäume. Auch Bahn 11 ist ein Dogleg, allerdings links. Das nur 260 Meter kurze Par 4 verläuft spürbar bergab, hier sollte ein Eisen vom Tee reichen – trifft man den Scheitelpunkt des Hangs, rollt der Ball von alleine hinab. Aus der Senke geht es Richtung Grün leicht bergauf, das nach links hängende Grün wird vorne und rechts durch große Bunker verteidigt. Bahn 12 ist ein kerzengerades Par 3 – klingt einfach, ist es aber nicht. Dafür verantwortlich ist einerseits die enorme Länge mit bis zu 191 Metern (selbst vom vordersten Abschlag bleiben 166 Meter), zum zweiten das deutlich höher liegende Grün und nicht zuletzt das Layout, denn der Abschlag muss über eine deutliche Senke (die man bereits von Bahn 11 kennt) zum Grün gespielt werden. Bleibt der Teeshot zu kurz, rollt der Ball meist wieder den gesamten Berg hinunter, so dass quasi noch ein kurzes Par 3 zu spielen bleibt. Dennoch: eine traumhaft schönes Bahn, die zeigt, dass schon die Altmeister des Golfplatzdesigns anspruchsvolle Golfbahnen gestaltet haben. Bahn 13 ist wiederum ein bis maximal 284 Meter kurzes Par 4, dessen Fairway nach bei gut 160 Metern erst leicht nach rechts dreht und dann zum Dogleg links wird. Zudem wird die linke Fairwayseite durch Bäume blockiert – und kurz vor dem Grün verläuft ein kleiner Bach quer. Hier sind somit zwei präzise Eisenschläge gefragt, um die Fahne sicher anzuspielen, dafür gibt es jedoch keine Bunker auf dieser Bahn. Auch das zweite Par 3 der Back Nine ist mit 170 Metern nicht gerade kurz und verläuft leicht bergauf. Die Einbuchtung in der linken Grünhälfte ermöglicht zudem zahlreiche, teils sehr anspruchsvolle Fahnenpositionen. Eine Bahn für Shotmaker! An Bahn 15 folgt das erste Par 5 dieser Teilrunde. Mit 449 Metern ist das Dogleg links nicht allzu schwer, hier kommt es auf den Teeshot an: dieser muss präzise zwischen die beiden großen Bäume bei rund 200 Metern (hinterer Abschlag) positioniert werden, ab dann wird die Bahn nochmals einfacher. Das leicht unterhalb gelegene Grün wird links durch einen Bunker geschützt. Nun geht es ein Stück zurück zum Abschlag des bis zu 358 Meter langen Par 4s an Bahn 16, einem weiteren Dogleg links. Der Teeshot erfordert einen präzisen Schlag Richtung Fairway-Mitte, der bei gut 200 Metern zum Liegen kommen sollte – bleibt er zu kurz, versperren hohe Bäume den direkten Weg ins Grün. An Bahn 17, einem nur bis zu 291 Meter kurzen Par 4, geht es leicht bergauf. Das Grün ist leicht nach rechts versetzt. Am Tee muss man sich zudem entscheiden: entweder mindestens 200 Meter carry und das quer zum Fairway verlaufende Wasser überspielen oder man liegt kurz vor dem Wasser ab und nimmt einen etwas längeren zweiten Schlag ins ohne Bunker auskommende Grün in Kauf. Mit der 18 geht es wieder zurück den Berg hinauf. Das Par 5 ist mit maximal 414 Metern zwar nicht besonders lang, jedoch erfolgt der Teeshot aus einer engen Schneise blind bergauf in Richtung des Doglegs. Draw-Spieler landen schnell in den dichten Bäumen und Büschen links, der ideale Schlag vom Tee ist hier der Fade. Auf dem Weg zum Grün, der weiterhin leicht bergauf verläuft, zieht sich eine Senke durch das Fairway; sie sollte das Ziel für alle Spieler sein, die nicht mit dem zweiten Schlag die Fahne anspielen. Bunker sind bei dieser Bahn ebenfalls Fehlanzeige, was das Anspielen des Grüns deutlich vereinfacht.

 

Der Golf-Club Kitzeberg vereint auf hervorragende Weise Tradition und Moderne. Golfpuristen und Freunde traditioneller Golfanlagen werden vor allem die Back Nine genießen – und angesichts des erstaunlich hügeligen Geländes schnell ins Schwitzen geraten. Nach der Runde empfiehlt sich ein Besuch des Restaurants Wildgarten mit einer ausgezeichneten, abwechslungsreichen und sehr schmackhaften Küche. 

 

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