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Der Pinnacle Point nahe Mossel Bay gehört zu den spektakulärsten Golfanlagen Südafrikas, wenn nicht gar weltweit. Der direkt am Meer gelegene Platz erfordert zahlreiche Schläge über Schluchten, die Spielbahnen schmiegen sich teils eng an ausgesetzte Stellen über dem Indischen Ozean. Vor allem diese Aussichten sind es, die einem Golfer vor allem bei der ersten Runde auf dieser Anlage Respekt einflössen. Schaut man sich jedoch die Bahnen einmal genauer an, zeigt sich, dass der Platz auch für Amateure sehr gut spielbar ist – sofern man sein Course Management mit dem Course Layout weitgehend in Einklang bringt und die Bälle nicht rollen, sondern fliegen. Dennoch: für eine Runde in Pinnacle Point sollte man lieber ein paar Bälle zuviel als zu wenig einpacken... Der Golfplatz gehört zu einem Estate, verschiedene Villen der Siedlung können auch gemietet werden. Die Anlage ist jedoch auch für Gastspieler uneingeschränkt zugänglich. Für Pinnacle gilt übrigens der schöne Spruch, dass man auf einer Runde durchaus drei Jahreszeiten erleben kann. Auch wir kamen in diesen „Genuss“: wir starten bei Bewölkung, erlebten teils heftigen Regen (vor allem Mitte der Runde) – und bis zum Ende hatte der Himmel aufgeklart und die Anlage zeigte sich in schönstem Sonnenschein.
Eine besondere Herausforderung bei Pinnacle Point ist die Wahl des richtigen Schlägers. Zwar sind alle Spielbahnen exakt vermessen, es gibt jedoch kaum Bahnen, die auf einer Ebene verlaufen – ansteigende oder abfallende Bahnen sind hier eher die Regel. Der zweite wichtige Faktor ist der Wind: unmittelbar dem Meer ausgesetzt kann er die Schlägerwahl ebenfalls spürbar beeinflussen. Den Auftakt bildet ein faires, nicht allzu langes Par 4 mit leichtem Dogleg rechts. Die zweite Bahn, ein weiteres Par 4, spielt sich länger als angegeben, da die Spielbahn zum Grün hin ansteigt. Zudem ist das Fairway in der Drivelandezone sehr wellig – oftmals kann das Grün daher beim zweiten Schlag noch nicht eingesehen werden. An Bahn 3 wartet das erste Par 5 der Runde, ein Dogleg links. Auch hier ist die Drivelandezone sehr wellig, je nach Landepunkt kann der Ball entweder noch zusätzliche Meter machen oder sogar etwas zurück rollen. Zudem wird der gesamte Bereich der zweiten Fairwayhälfte durch viele Bunker geschützt. An Bahn 5 merkt man deutlich, wie wichtig die richtige Auswahl unter den pro Bahn zur Verfügung stehenden fünf Teeboxen ist. Nun wendet sich der Platz Richtung Meer – und das gerade Par 4 mit toller Aussicht vom Tee spielt sich zwischen 346 und 439 Metern. Kein Wunder, dass dies die schwierigste Bahn ist. Auf das Par 5 an Bahn 5 ist ein optischer Leckerbissen. Das starke Dogleg rechts scheint gerade Richtung Meer zu verlaufen, wichtig ist jedoch, den Abschlag nach links ausrichten. Dort warten allerdings auch große Bunker auf die Teeshots. Auch für den zweiten und dritten Schlag gibt es sowohl entlang des Fairways als auch auf dem Grün viele Bunker. Da die Bahn deutlich bergab verläuft, hat man dennoch eine gute Chance, das Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen. Bahn 6, ein weiteres Par 4, zeigt den Einfluss des Iren Darren Clarke auf das Design: diese Bahn könnte auch auf einem Linkscourse in Irland liegen. Man spielt von einem Hügel ohne Sicht auf das Grün, der Drive muss carry eine Senke überwinden, von da an geht es weiter bergauf zum Grün. An der 7 folgt dann das erste Par 3 – und was für eine Spielbahn! An sich ist die Bahn mit 98 bis 129 Metern eher kurz – aber der Wind lässt einen bei jeder Runde die Schlägerwahl aufs Neue überdenken. Zudem muss das Ball carry bergab auf ein Felsplateau gespielt werden, rechts neben den Teeboxen brandet der Ozean an die Felswände. Bahn 8 ist ein kurzes Par 4, Dogleg rechts. Longhitter können versuchen, das Grün vom Tee mit einem langen Carry-Schlag anzugreifen, die Mehrzahl der Golfer wird das zunächst gerade und bergauf verlaufende Fairway vorziehen und dann mit dem zweiten Schlag das von zahlreichen Bunkern eingerahmte Grün anspielen. Die letze Bahn der Front Nine ist ein langes Par 3, das erneut einen sauberen Carry-Schlag vom Tee erfordert. Zudem warten zahlreiche Bunker vor und rings um das Grün auf die Bälle – ein echter Test zum Abschluss der ersten Hälfte.
Weiter geht es mit einem eher kurzen, sehr fairen Par 4 Dogleg rechts an der 10 – wie schon bei den Front Nine beginnt der Platz eher sanft. Das Fairway ist leicht gewellt, zudem geht es Richtung Grün bergauf. Bahn 11 wirkt fast ein wenig wie eine Kopie der 10, allerdings hängt das Fairway hier stärker nach rechts. Bahn 12 ist ein echter Hingucker: die Teeboxen sind in einen Hügel integriert, rechts lauern große Felsformationen und das Meer. Mit maximal 375 Metern ist die Bahn nicht allzu lange, da bergab gespielt wird, wichtig ist jedoch der Teeshot – denn der sollte vor allem gerade sein, sonst landet der Ball im dichten Rough links oder in den Felsen rechts. Bahn 13, ein kurzes Par 3, ist das Signature Hole der Anlage. Die Abschläge sind auf ein Felsplateau gebaut worden, hier sieht man häufig Kap-Murmeltiere herumtollen. Vom Tee geht es carry über eine Schlucht auf das langgezogene Grün. Wie einfach sich Bahn 14, ein Par 4, spielt, hängt vor allem vom Abschlag ab. Gelingt es, ihn zwischen den Fairwayhügeln mittig zu platzieren, hat man freie Sicht auf das Grün. Auch das folgende Par 4, ein leichtes Dogleg links, ist nicht allzu lange, wartet jedoch mit einem engen Fairway auf. Zudem gibt es rechts Topfbunker, die man besser meiden sollte. Die 16 ist ein mächtiges Par 5 mit bis zu 579 Metern Länge. Wichtig ist, den Teeshot rechts zu platzieren, denn durch das hängende Fairway rollt er automatisch nach links. Das Grün spielt man besser erst mit dem dritten Schlag an, ist es doch deutlich nach links versetzt und erhöht, auf der linken Fairwayseite rollen die Bälle gerne ins Rough. Wer glaubt, dass die 17 weniger anspruchsvoll sei, wird schnell eines Besseren belehrt: das mit bis zu 226 Metern längste Par 3 der Anlage erfordert einen präzisen Abschlag zum leicht erhöhten Grün, das vor allem links durch mächtige Bunker verteidigt wird. Zum Abschluss geht es dann mit einem abwärts verlaufenden, vergleichsweise kurzen Par 5 zurück zum Clubhaus. Da die Spielbahn nach links zum ausgesetzten Grün hin verläuft, braucht man entweder einen guten und langen zweiten Schlag über Büsche und Felsen zum Grün oder wählt den Weg entlang des Fairways mit drei Schlägen zum Grün.
Nach der Runde sollte man noch etwas im Clubhaus verweilen. Besonders schön ist die Aussicht von der Terrasse im oberen Stockwerk des Clubhauses mit eigener Bar. Auch der gut sortierte Pro-Shop ist in jedem Fall einen Besuch wert.