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Der Golfplatz von Belle Île en Mer liegt auf der gleichnamigen Insel. Man erreicht sie am einfachsten über die Fähre von Quiberon aus. Wer nur einen Tag vor Ort bleiben möchte, sollte die Fahrt vom Hafen vom Golfplatz entweder per Taxi oder mit einem Mietwagen absolvieren, denn die Fährtarife für PKW sind vergleichsweise hoch. Den Golfplatz erreicht man in weniger als 15 Autominuten ab Fähre. Er befindet sich auf dem Gelände der einstigen Domäne von Sarah Bernhardt. Der Platz ist in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich: anders als heute üblich umfasst der Platz lediglich 14 Spielbahnen. Außergewöhnlich ist auch an vielen Bahnen das Layout und die Aussicht, denn die „schöne Insel im Meer“ ist nicht sehr groß, und so grenzt der Golfplatz häufig an die teils steilen Klippen an. Pro Bahn bietet die auf 14 Bahnen gerechnete Anlage vier Abschläge, die sich bei Par 56 zu einer Gesamtlänge von 3.517 bis 4.446 Metern addieren. Der Pflegezustand der Fairways lässt sich am besten mit „naturbelassen“ beschreiben – hier gibt es keine manikürten Grünflächen, an der einen oder anderen Stelle darf man auch auf die im Regelwerk des Golfsports verfügbaren Ausführungen zum Free Drop bei Erdgänge grabenden Tieren zurückgreifen. Die Grüns sind jedoch in sehr gutem Zustand und der Reiz dieser Anlage besteht in seiner Lage und den Einflüssen des Windes auf das eigene Spiel.
Zum Auftakt wartet ein bis zu 356 Meter langes Par 4, ein 90 Grad-Dogleg rechts. Hier lernt man schnell zwei weitere Besonderheiten des Platzes kennen: starken Wind und dichtes Rough. Spielt man gegen den Wind, ist es selbst für Longhitter oft schwer, über den Knick rechts abzukürzen – und dann muss der zweite Schlag aus dem Rough ausgeführt werden. Zudem steigt die Bahn leicht an. Das Grün liegt dann in Richtung des weithin sichtbaren Leuchtturms. Man sollte eher über die rechte Seite anspielen. Erst am Ende der Bahn bemerkt man: es gibt hier keine Bunker – eine Eigenschaft, die für viele weitere Bahnen ebenfalls gilt. Vom ersten Grün geht es direkt weiter zum Signature Hole der Anlage. Das Par 3 ist mit maximal 166 Metern zwar nicht allzu lang – von gelb sind es gar nur 137, von blau und rot 120 Meter – allerdings geht der Teeshot über das Meer hinaus auf ein kleines Plateau mitten auf einer Klippe. Kommt dann noch Wind ins Spiel, freut sich mancher Golfer über die kurz vor dem Grün angelegte Dropzone... Dennoch: diese Bahn zählt zu den spektakulärsten Golfbahnen Europas, wer hier das Par oder gar ein Birdie spielt, wird sich noch sehr lange daran erinnern. Mit Bahn 3, einem maximal 286 Meter kurzen Par 4, wendet sich der Verlauf wieder Richtung Insel-Inneres. Der Teeshot wird blind ausgeführt - wer den Platz nicht kennt, sollte daher lieber mit einem mittleren Eisen abschlagen, zumal die Bahn im zweiten Teil leicht bergab verläuft. Das Grün – das mit Bahn 11 ein Doppelgrün bildet – wird zu beiden Seiten durch Bunker eingerahmt und bietet in der Mitte eine kleine Senke. Mit Bahn 4 kehrt man Richtung Meer zurück. Das leichte Dogleg rechts misst bis zu 267 Meter, erneut beginnt die Bahn mit einem blinden Teeshot bergauf, der gut sichtbare Richtungspfosten weist den Weg. Beim Schlag ins leicht erhöhte Grün sollte man nicht zu lang sein, sonst landet der Ball schnell im Aus hinter der Bahn. Auch Bahn 5 ist ein Par 4, jedoch mit bis zu 323 Meter etwas länger. Erneut startet man mit einem blinden Teeshot. Da die Bahn sich im zweiten Teil ganz leicht nach rechts windet, sollte man eher rechts des Richtungspfostens anhalten. Im zweiten Teil geht es dann spürbar bergab in Richtung der Bucht Ster Vraz. Longhitter können daher – wenn die Richtung passt – durchaus das Grün vom Tee aus erreichen. Allerdings ist das Grün recht klein und fällt nach hinten zum Meer hin ab – besser ist es, hier den Ball mit einem kleinen Holz oder langen Eisen ins Spiel zu bringen und dann das Grün hoch anzuspielen, damit der Ball schnell liegenbleibt. Entlang der Bucht geht es links zum nächsten Abschlag. Das bis zu 121 Meter kurze Par 3 wird jedoch parallel zur vorherigen Bahn gespielt – was man dort bergab spielte, geht es nun wieder bergauf. Da darf man durchaus 3 Schläger mehr nehmen, um das Grün tatsächlich zu erreichen – und auch der Bunker rechts des Grüns mit seiner hochgezogenen Kante wird gerne angespielt. Die erste Halbrunde wird mit der längsten Bahn des Platzes, einem bis zu 552 Meter langen Par 5, beendet. Vom Tee geht es zunächst geradeaus, die Bahn wirkt schier unendlich breit, da sie an offenes Gelände angrenzt – rechts verläuft jedoch Bahn 8, man sollte also unter Umständen durchaus Mitspieler durch einen Fore-Ruf warnen, falls der Ball zu weit nach rechts geht. Am besten zielt man zwischen die gut sichtbaren Büsche auf beiden Fairway-Seiten. Im zweiten Teil dreht die Bahn sanft nach rechts – bei starkem Rückenwind kann man das Grün durchaus mit dem zweiten Schlag erreichen, sonst empfiehlt sich ein Lay-up. Das breite, aber nicht sehr tiefe Grün spielt man am besten über die linke Seite an, da rechts einer der wenigen Grünbunker lauert.
Bahn 8 ist ein Par 4, bis zu 383 Meter lang und zugleich die schwierigste Bahn der Runde. Das Fairway zieht sich in einer sanften S-Kurve Richtung Fahne. Je weiter der Teeshot, umso mehr sollte man daher links anhalten, Longhitter spielen ihren Abschlag am besten über das eingezäunte Gelände links der Bahn. Hilft der anlandige Wind an Bahn 7 meist, wird er an dieser Bahn zur echten Herausforderung und lässt das Par 4 oft zum gefühlten Par 5 werden. Auch das Grün hat seine Tücken: es ist erstens erhöht und hängt zweitens spürbar nach vorne – man sollte daher möglichst nicht zu kurz bleiben. Auch hier lauert rechts ein Grünbunker, den man besser meidet. Auch Bahn 9, ein bis zu 311 Meter langes Par 4, wird meist gegen den Wind gespielt, so dass man ruhig zum Driver greifen kann. Links fällt das Gelände steil Richtung Meer ab, der Fade ist daher der bevorzugte Schlag vom Tee. Obwohl die Bahn Richtung Grün sanft ansteigt, kann man die Fahne kaum erkennen und orientiert sich daher am besten am gut sichtbaren Richtungspfosten. Vor dem Schlag zum Grün sollte man sich vergewissern, dass links des Grüns keine Spaziergänger unterwegs sind, denn viele Fussgänger nutzen die gut ausgebauten Spazierwege entlang der Klippen. Das Grün wirkt aus der Ferne wie eine kleine Insel hoch über dem Meer – daher sollte man eher über rechts spielen, denn links lauert weiterhin das Meer. Nun folgt ein etwas längerer Weg zum nächsten Tee, der unterhalb des siebten Abschlags verläuft und oberhalb des sechsten Grüns liegt. Das bis zu 315 Meter lange Par 4 ist ein sanftes Dogleg links und verläuft etwas bergauf. Vom Tee sollte man daher – je nach Schlagweite – entweder über den gut sichtbaren Busch in der Fairway-Mitte spielen oder sich rechts davon halten. Für den Schlag ins Grün gilt dann: möglichst nicht zu lang und nicht neben das Grün spielen, denn dort lauert teils dichtes Rough. An Bahn 11 wartet das zweite und zugleich vorletzte Par 5, das sich als deutliches Dogleg rechts bis zu 466 Meter lang spielt. Auch hier gilt das Gefühl „offenes Land“, man sollte sich daher unbedingt an dem gut sichtbaren Markierungspfosten orientieren, um den Ball Mitte Fairway zu halten. Im zweiten Teil hängt die Bahn leicht nach links, dort lauert auch dichtes Rough. Das Grün kennt man bereits von der dritten Bahn, nun wird der untere Teil angespielt – allerdings erschwert eine kleine Senke vor dem Grün das Spiel, wenn die Annäherung zu kurz gerät. Vorbei am Clubhaus geht es nun, rechts von Bahn 1, zum zwölften Abschlag. Das bis zu 348 Meter lange Par 4 verläuft in einem kleinen Rechtsbogen. Am besten hält man den Teeshot leicht links des gut in der Ferne sichtbaren Leuchtturms an. Beim Schlag Richtung Fahne ist Längenkontrolle wichtig, denn hinter dem Grün lauern dichte Sträucher. Hinter diesen liegt dann auch der nächste Abschlag, es wartet ein für alle Abschläge 120 Meter langes Par 3. Das Grün ist leicht erhöht und hängt deutlich sichtbar nach links – und der direkte Weg zur Fahne wird am Boden durch dichte Sträucher versperrt, man muss das Grün daher in jedem Fall hoch anspielen und dabei erneut den vor allem am Nachmittag teils kräftigen Wind berücksichtigen. Die Runde endet mit einem anspruchsvollen Par 5, obwohl sich dieses nur maximal 432 Meter lang spielt. Zwar liegt das Grün quasi in gerader Linie vom Abschlag, allerdings dreht die Bahn zunächst nach rechts, um dann ungefähr in der Hälfte wieder nach links zu schwenken. Die hinteren Tees erfordern einen Teeshot über dichtes Rough, je nach Schlagweite kann man entweder gerade spielen (und dann hoffen, dass man den zweiten Teil des Fairways erreicht) oder man hält vom Abschlag aus rechts an. Wer überlegt, die Fahne mit dem zweiten Schlag anzuspielen, braucht nicht nur einen guten Teeshot, sondern sollte auch den Grünbunker links und insbesondere das kleine Wasserhindernis rechts vor dem Grün beachten. Der Grünkomplex wurde erst vor einiger Zeit erneuert, daher darf man zum Abschluss nicht nur das meist schnellste, sondern auch größte Grün der Runde genießen. Zudem ist es in zwei Ebenen ausgeführt und hängt Richtung Fairway.
Nach der Runde sollte man in jedem Fall auch die Gastronomie genießen – entweder bei einem Drink oder man gönnt sich einige der bretonischen Spezialitäten von der Karte. Golf de Belle Île en Mer ist sicherlich ein außergewöhnlicher Platz, den man unbedingt spielen sollte. Der Service und die Freundlichkeit im Sekretariat sind ebenfalls lobenswert.
Wenn noch etwas Zeit bleibt (die Fähre fährt nahezu stündlich von früh morgens bis abends) sollte man – dann am besten per Mietwagen – die Insel noch weiter erkunden. Surfer finden am Plage du Donnant fast schon ein kleines Paradies, auch ohne Surfbrett ist der weitläufige Sandstrand ein Genuss. Wer raue Felslandschaften mag, sollte von dort zu den Aiguilles de Port-Coton. Hier ragen einige Felsnadeln steil aus dem Meer – quasi die 12 Apostel der Bretagne.
Wer noch ein süßes Mitbringsel sucht, sollte kurz vor der Mietwagen-Rückgabe einen Stop bei der Biscuterie Confiserie La Bien Nommée einlegen – hier gibt es nicht nur die sehr leckeren, typisch bretonischen Biscuits (Galettes fines) in mehreren Geschmacksrichtungen, sondern auch eine wunderbare Creme Caramel mit Meersalz. Danach kann man noch ein wenig durch den Hafen von Le Palais spazieren, bevor es mit der Fähre wieder auf das Festland zurückgeht.