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Kytäjä Golf ist eine 36-Loch-Anlage, rund eine Stunde nord-westlich vom Flughafen Helsinki gelegen. Seit Ende 2020 gibt es dort auch Unterkünfte, denn hier kann man getrost mehrere Tage verbringen und die ausgezeichneten Plätze genießen. Der South East-Course wurde mehrfach zum besten Golfplatz Finnlands gekürt und hat seinen Weg unter die Top 100 der Europäischen Golfplätze gefunden. Doch auch der North West-Course braucht sich nicht hinter anderen Plätzen zu verstecken und bietet viel Spielfreude und Abwechslung. Auf beiden Plätzen präsentierten sich Fairways und Grün in ausgezeichnetem Zustand. Auch das moderne Clubhaus samt Pro-Shop und Restaurant ist in jedem Fall einen Besuch wert.
Der South East Course ist als Par 71 ausgelegt. Pro Bahn stehen vier geratete Abschläge bereit, die Gesamtlänge beträgt zwischen 4.887 und 6.369 Metern. Die Scorekarten beinhalten auch ein kleines Yardage-Book, was vor allem auf der ersten Runde das Spiel spürbar erleichtert. Der 2003 eröffnete Platz zieht sich leicht bergig auf den Front Nine durch eine typisch finnische Waldlandschaft. Das bis zu 411 Meter lange Par 4 an Bahn 1 ist ein leichtes Dogleg rechts. Vom Tee geht es zunächst bergab, man sollte den See auf der linken Seite meiden. Richtung Fahne geht es dann wieder leicht bergauf, man sollte möglichst die großen Grünbunker meiden. Das erste Par 5 an der folgenden Bahn spielt sich bis zu 490 Meter. Nicht weniger als 10 Bunker säumen den Weg zur Fahne. Vom Tee gilt es zunächst, den über die gesamte Drivelandezone verlaufenden See rechts zu meiden. Dann dreht die Bahn leicht nach rechts und verläuft leicht bergauf. Das plateauähnliche Grün fällt vor allem auf der linken Seite steil ab, man sollte im Zweifelsfall einfach Mitte Grün spielen. Weiter geht es mit dem ersten Par 3, das bis zu 165 Meter lang gespielt wird. Wichtig ist hier Distanzkontrolle, denn die Vorderseite des leicht erhöhten, ondulierten Grüns wird durch drei Bunker geschützt. An Bahn 4, dem zweiten Par 5 der Front Nine mit bis zu 539 Metern Länge, sollte man zunächst den wunderschönen Ausblick vom Tee genießen – Wald, ein großer See, hier zeigt sich Finnland so, wie man es erwartet. Der Teeshot geht dann jedoch nicht Richtung See (zumindest sollte er das nicht...), sondern links entlang des Walds. Das Fairway hängt nach rechts, nach der Drivelandezone wendet sich die Bahn nach links und steigt Richtung Fahne spürbar an. Hier ist man meist schon froh, wenn man das Grün mit dem dritten Schlag erreicht. Bahn 5 ist hingegen ein maximal 279 Meter kurzes Par 4, zudem geht es bergab. Longhitter können das Grün vom Tee angreifen, allerdings ist das Grün leicht nach links versetzt, der Eingang vorne wird durch einen Bunker blockiert. Das Fairway hängt spürbar nach links, am besten legt man hier mit einem mittleren Eisen über rechts vor und spielt dann das Grün hoch an. An der sechsten Bahn wartet das zweite Par 3 mit bis zu 155 Metern. Da es jedoch spürbar bergauf Richtung Fahne geht, darf man vom Tee mindestens einen Schläger mehr nehmen. Das Grün wird durch drei Bunker eingerahmt, Mitte Grün ist hier stets eine gute Wahl. Bahn 7, ein Par 4, misst bis zu 379 Meter und erinnert ein wenig an die erste Bahn. Allerdings fehlt der See links, dafür gibt es in der Drivelandezone links einen Fairwaybunker. Richtung Fahne geht es erneut bergauf, man sollte hier nicht zu weit nach rechts spielen, denn dort wird das Fairway vor dem Grün zur Hügellandschaft. Bahn 8 ist ein bis zu 431 Meter langes Par 4, Dogleg rechts. Vom Tee sollte man sich leicht links anhalten, da das Fairway nach rechts hängt. Dann knickt die Bahn nach rechts, und es geht bergauf entlang eines von dichten Baumbestand eingerahmten Fairways Richtung Fahne. Vor allem bei Gegenwind spielt sich diese Bahn oft eher wie ein Par 5. Zum Abschluss der Front Nine wartet ein bis zu 173 Meter langes Par 3. Im Hintergrund kann man bereits die Seenlandschaft erkennen, die auf den zweiten neun Bahnen dominiert. Das Grün, das in der Mitte durch eine Welle geteilt wird, ist wie ein kleines Plateau ausgeführt. Wichtig ist es, vom Tee das Grün anzuspielen. Dichter Baumbestand zu beiden Seiten lässt für deutliche Fades oder Draws wenig Raum. Zudem befindet sich rechts ein kleines Abhang, so dass das zu kurz gebliebene Bälle meist nach links herunterrollen. Beide Bunkerseiten werden zudem durch Bunker verteidigt – ein wunderbarer Abschluss des ersten Teils!
Über die Straße geht es nun auf die Back Nine, die insgesamt flacher verlaufen. Links sieht man einen weitläufigen See. Der zweite Teil beginnt erneut mit einem Par 3, das sich bis zu 161 Meter spielt. Wichtig ist Längenkontrolle, denn für das Par sollte der Teeshot das Grün finden – und die beiden tiefen Bunker an der Grünvorderkante meiden. Bahn 11 ist ein bis zu 421 Meter mächtiges Par 4, Dogleg links. Markant ist hier vor allem auf den letzten hundert Metern vor dem Grün der mächtige Bunker links, der sich bis hinter das Grün zieht. An Bahn 12, einem bis zu 401 Meter langen Par 4, geht es zunächst über quer verlaufendes Wasser. Dann steigt das Fairway leicht an und verjüngt sich Richtung Grün immer mehr, da die mächtigen Bunker beiderseits das erhöhte Grün schützen. An Bahn 13, einem leichten Dogleg rechts mit bis zu 336 Metern Länge, kommt das Wasser gleich zwei Mal ins Spiel. Rechts wird das leichte Dogleg rechts durch den See begrenzt, zudem quert ein Bach die Spielbahn. Longhitter können über rechts leicht abkürzen, aufgrund der Bahnlänge reicht vom Tee meist jedoch ein langes Eisen oder kleines Holz. Das bis zu 509 Meter lange erste Par 5 der Back Nine verläuft in einer weiten Rechtskurve um den See herum. Je länger daher ein Schlag werden soll, umso eher muss er über Wasser gespielt werden, sofern er auf der rechten Fairwayseite liegt. Kurz vor dem Grün sollte man dann nicht zu weit nach links zielen, sonst landet der Ball schnell in den dichten Bäumen. Bahn 15 ist zwar als Par 4 ausgeflaggt, mit bis zu 439 Metern jedoch gerade bei Gegenwind eher ein Par 5. Vom Tee geht es ganz leicht bergab, auffällig sind hier vor allem die zahlreichen, sehr gut platzierten Bunker. Gerade der große Fairwaybunker links zieht Bälle geradezu magisch an. Vier Bunker rund ums Grün und ein onduliertes, nach rechts hängendes Fairway erfordern präzises Spiel bis zur Fahne. Nun folgt ein Par 3 mit bis zu 208 Metern Länge. Zwar geht es leicht bergab, aber sechs Bunker umgeben das Grün, das zudem spürbar nach rechts abfällt. Daher benötigt man nicht nur ausreichende Länge vom Tee, sondern sollte auch den richtigen Grünbereich anspielen. Das bis zu 347 Meter lange Par 4 an der vorletzten Bahn ist ein leichtes Dogleg links und beginnt mit einem blinden Teeshot. Diesen hält man am besten leicht links an – je weiter man nach links anhält, umso mehr läuft man jedoch Gefahr, die gut platzierten Fairwaybunker auf dieser Seite zu erwischen. Mit dem Annäherungsschlag spielt man gefühlt auf den See hinaus, man sollte daher nicht zu lang sein. Die Fahne spielt man am besten mittig oder leicht über rechts an, denn links lauert ein tückischer Bunker. Mit dem letzten Par 5 geht es über maximal 473 Meter zurück Richtung Clubhaus. Die Bahn verläuft in weitem Linksbogen Richtung Fahne. Vom Tee reicht oft ein kleines Holz, denn vor allem Longhitter müssen sonst riskant über das Wasser abkürzen oder laufen Gefahr, die Fairwaybunker rechts zu erwischen. Weitere Bunker, Hügel und Bäume verengen das Fairway im weiteren Verlauf, das Grün grenzt auf der linken Seite an den See – wenn Teeshot und Annäherung passen, hat man hier eine letzte Chance aufs Par oder Birdie; das angrenzende Wasser habt aber auch schon man deutlich höheren Score verursacht.
Der North West Course ist ein Par 72-Platz. Mit ebenfalls vier Teeboxen pro Bahn spielt er sich zwischen 4.818 und 6.495 Meter lang. Leider hatten wir nicht ausreichend Zeit, auch diesen Platz selbst zu spielen, aber wir konnten die Bahnen wenigstens direkt nach Sonnenaufgang (obwohl es in der zweiten Augusthälfte war, lagen die Temperaturen morgens um kurz vor 7 nur knapp über dem Gefrierpunkt) abzufahren. Der Platz bietet zahlreiche Höhenunterschiede, zudem erschweren sehr gut platzierte Bunker das Spiel. Der im August 2004 in Betrieb genommene Platz ist insgesamt ein wenig weitläufiger angelegt als der South East Course, er ähnelt eher einem Heideland- oder Inland-Linkscourse. Das zeigt sich auch beim Rough, das meist aus hohem Gras besteht. Im Bereich der 15. und 16. Spielbahn kann man zudem mit etwas Glück Mufflons entdecken. Einer der Höhepunkte ist der Ausblick vom Abschlag der 17. Bahn, einem bis zu 516 Meter langen Par 5. Hier ähnelt der Charakter des Platzes auch wieder stärker dem South East Course, denn die Bahn führt zunächst an einem See vorbei und wird beiderseits durch dichten Wald begrenzt. Insgesamt ist auch dieser Platz anspruchsvoll und in ausgezeichnetem Zustand.
Beide Plätze des Kytäjä Golfclubs bieten Golf vom Feinsten. Mit den neuen Unterkünften ab Ende 2020 ist der Schritt zum Resort vollzogen. Da beide Plätze viel Spielstrategie einfordern, sollte man sie ruhig mehr als einmal spielen. Und nach der Runde locken im Clubhaus ausgezeichneter Kaffee, Kaltgetränke und natürlich leckeres Essen.