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Der Golfclub Erding zählt zu den zahlreichen Golfanlagen im Umkreis Münchens. Seine Lage im Voralpenraum sorgt für ordentliche Höhenunterschiede, mal sollte daher – zumindest, wenn man nicht mehr ganz so gut zu Fuss sein sollte – einen Buggy oder zumindest einen E-Trolley in Erwägung ziehen. Auch wenn Anfang April 2021 noch ungewöhnlich kühles Wetter herrschte – mehrfach lag morgens in dieser Zeit noch Schnee – präsentierte sich der Platz bereits in sehr gutem Zustand. Die 18 Bahnen bieten jeweils zwei Teeboxen (gelb und rot), die Gesamtlänge des Par 71-Platzes liegt damit zwischen 5.140 und 5.921 Meter. Man sollte sich jedoch von der reinen Meterzahl nicht täuschen lassen, denn permanente Anstiege und Gefälle erfordern stets eine individuelle Bewertung der notwendigen Schlaglänge und damit auch der Schlägerwahl.
Vom Clubhaus geht es zunächst auf die andere Straßenseite. Dort warte zum Auftakt gleich ein typischer Vertreter des Platzdesigns. Mit bis zu 393 Metern ist die Bahn ordentlich lang. Vom Tee spielt man zunächst bergab, der Fairwaybunker rechts sollte gemieden werden, allerdings hängt das Fairway leicht nach rechts. Dann geht es wieder bergauf, auch das Grün ist leicht erhöht und wird beiderseits durch zwei mächtige Bunker eingerahmt. Nach dieser Bahn ist man aufgewärmt! Bahn 2 ist ein deutliches Dogleg links. Vom Tee geht es zunächst deutlich bergab, am besten spielt man zwischen die gut sichtbaren Fairwaybunker beiderseits, denn das nach links hängende Fairway lässt den Ball ohnehin leicht nach rechts rollen. Beim Schlag zur Fahne ist Präzision gefragt, links fällt das Grün Richtung Bunker ab, dahinter droht das Aus. An Bahn 3 folgt das erste, bis zu 200 Meter mächtige Par 3. Das Fairway fällt nach rechts ab, auch die rechte Grünseite fällt steil ab, dort lauert zudem ein Bunker. Hier kommt es einzig auf den Teeshot an, will man das Par spielen – das Grün ist recht eben und spurtreu. An Bahn 4, dem ersten und bis zu 486 Meter langen Par 5, geht es wieder bergauf. Vom Tee kann man den Ball entweder mit einem kleinen Holz oder langen Eisen ins Spiel bringen, oder man wählt mit dem Driver den Fade. Vor allem auf der rechten Seite begrenzen zahlreiche Bäume die Bahn – liegt man zu weit von der Fairway-Mitte entfernt, können diese den nächsten Schlag deutlich erschweren. Bahn 5 bietet das zweite Par 3. Da das Grün deutlich unterhalb liegt, spielt es sich kürzer als die maximalen 180 Meter. Die linke Grünseite wird durch hohe Bäume begrenzt, die gesamte Bahn hängt zudem nach rechts. Auch rechts des Grüns geht es deutlich bergab – man sollte daher schlicht Mitte Grün spielen und den Rest dem Putter überlassen. Das leicht nach rechts verlaufende Par 4 an Bahn 6 ist mit maximal 333 Meter zwar nicht allzu lange, der Teeshot wird jedoch blind gespielt, so stark steigt die Bahn an. Im zweiten Teil fällt die Bahn dann wieder ab, das deutlich tiefer liegende Grün wird links durch zwei große Bunker begrenzt, so dass man eher über rechts zur Fahne spielen sollte. Nun folgt das zweite Par 5 mit bis zu 465 Metern. Auch hier geht es zunächst deutlich bergauf, der Fade ist der ideale Schlag vom Tee. Richtung Grün sorgen Bäume auf beiden Fairwayseiten dafür, dass sich die Bahn optisch verjüngt. Zwei Bunker zu beiden Seiten verlangen zudem einen präzisen Schlag zur Fahne. Auch Bahn 8, ein bis zu 338 Meter langes Par 4, ist ein echtes „Auf und Ab“. Vom Tee geht es zunächst in eine Senke. Links lauert ein Teich, rechts begrenzen Bäume die Bahn. In der zweiten Hälfte geht es dann spürbar bergauf, hier darf man ruhig 2-3 Schläger mehr nehmen. Bleibt der Schlag zur Fahne zu kurz, nehmen zwei Bunker vor dem Grün diese dankend entgegen. Da das Grün nach rechts abfällt, sollte man den Schlag zur Fahne eher über links spielen. Ein maximal 148 Meter kurzes Par 3 beschliesst die Front Nine. Vom erhöhten Abschlag geht es in Richtung der Fahne. Links lauern nicht nur drei Bunker, sondern auch ein sanfter Hügel. Bleibt der Teeshot zu weit rechts, rollt er oftmals den kleinen Hang weiter bergab und man hat einen Bergaufschlag zur Fahne.
Nun geht es zurück auf die andere Straßenseite. Vorbei am Clubhaus geht es zur zehnten Bahn, einem bis zu 356 Meter langen Par 4. Das leichte Dogleg rechts präsentiert sich mit einem deutlich nach links hängenden Fairway. Hält man den Abschlag allerdings zu weit nach rechts an, landet er schnell in einem der dortigen Büsche. Das Grün ist deutlich erhöht, vor allem auf den letzten Metern (rechts lauert ein Grünbunker) geht es spürbar bergauf. Bahn 11 bietet ein bis zu 137 Meter kurzes Par 3, das in eine kleine Lichtung hineingebaut wurde. Rechts lauert die Ausgrenze – für Drawspieler ein echtes Hindernis. Da das Grün leicht nach rechts versetzt ist, hat man mit dem Fade die besten Chancen, das Grün zu erreichen. Gerät der Teeshot zu weit nach links, rollt er den steilen Hang bergab. Findet der Teeshot die Fahne, hat man meist die Chance auf Birdie oder Par. Bahn 12 ist ein maximal 300 Meter kurzes Par 4, das als Dogleg rechts zudem leicht bergauf verläuft. Vom Tee reicht hier ein mittleres oder langes Eisen, das man am besten leicht links platziert. Rechts droht das Aus und im Knick des Doglegs Wasser, beim Schlag zur Fahne sollte man den Grünbunker rechts beachten. Dann folgt das längste Par 4 mit bis zu 414 Metern, ein Dogleg links. Vom Tee geht es erst bergab, dann wieder hinauf, und schließlich deutlich bergab. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen möchte, sollte daher möglichst den gut sichtbaren Buckel mit dem blinden Teeshot erreichen. Richtung Fahne geht es dann wieder bergauf – eine echte Achterbahn-Spielbahn! Das Grün hängt leicht nach vorne, die beiden Bunker rechts kommen nur bei deutlicher Abweichung nach rechts ins Spiel. Bahn 14 ist nur bis zu 312 Meter kurz. Auch dieses Par 4 beginnt mit einem blinden Teeshot, zudem ist die Bahn leicht S-förmig. Man sollte daher den Abschlag eher leicht links anhalten, ein mittleres bis langes Eisen reicht vielfach aus. Das leicht erhöhte Grün spielt man besser über links an, denn rechts geht es neben der Bahn deutlich bergab. Beim Putten sollte man darauf achten, dass das Grün nach links vorne hängt. Nun geht es zur längsten Bahn, dem bis zu 525 Meter langen Par 5. Erneut beginnt die Bahn mit einem blinden Abschlag. Die Büsche rechts verleiten viele Golfer, zu weit nach links zu zielen – dann liegt der Teeshot gerne auch mal auf der Gegenbahn. Besser ist es, vom Tee die Bahnmitte anzuvisieren. Im Folgenden ist die Bahn eingebettet in einen Hügel mit Bäumen rechts und einen Abhang (ebenfalls mit Bäumen...) links. Im letzten Drittel geht es wieder leicht bergab, das leicht hängende Grün wird durch zwei Bunker gerahmt. Dann folgt die Bahn mit dem höchsten Anteil an Wasserhindernissen. Das bis zu 495 Meter lange Par 5 ist ein leichtes Dogleg links. Über die linke Seite zieht sich auch ein Wassergraben, der bereits ab der Drivelandezone ins Spiel kommt – und rechts wartet das Aus. Vor dem Grün wird der Graben zum Teich und trennt das Fairway vom Grün. Man sollte daher den Lay-up möglichst Mitte Bahn ablegen, so hat man den besten Winkel zur Fahne. Wasser kommt auch an der folgenden Bahn, einem bis zu 165 Meter langen Par 3, ins Spiel. Vom erhöhten Tee geht es auf ein quer liegendes Grün, der Weg führt über einen Teich. Bleibt der Teeshot zu kurz, kann der Ball vom erhöhten Grün wieder herunterrollen – bei etwas Pech sogar bis zum Teich. Das Grün ist jedoch recht eben, hier kommt es auf den Teeshot an. Zum Abschluss wartet ein bis zu 312 Meter kurzes Par 4 – und auch zum Schluss geht es nochmals bergauf. Vor allem in der zweiten Hälfte steigt die Bahn deutlich an, dann dreht sie auch leicht nach links. Daher sollte man vom erhöhten Abschlag möglichst auf die linke Bahnseite zielen. Beim Schlag zur Fahne kommt es dann auf die richtige Dosierung der Länge an: bleibt er zu kurz, rollt der Ball wieder den Abhang hinunter – gerät er zu lange, kann er in den Bäumen hinter dem Grün verschwinden. Eine anspruchsvolle Schlussbahn, die nochmals alle Konzentration erfordert.
Der Golfclub Erding-Grünbach hat uns sehr gut gefallen, auch die Buggies waren in sehr gutem Zustand. Hunde sind ebenfalls gerne gesehene und häufig anzutreffende Begleiter. Auch der Service im Sekretariat war sehr freundlich und hilfsbereit. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gerade für den Grossraum München ausgezeichnet, wir kommen gerne wieder.